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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Stadt überall im Land stattfanden, doch die Himmelsschiffe hatte er immer nur aus der Ferne gesehen. Es hatte für einen Jordain als unziemlich gegolten, in einen Regen aus weissagender Magie zu geraten.
    Daher war er sehr zufrieden, als der Weg, den die mit ihm reisenden Jordaini nahmen, auf jene Docks zuführte, wo die Schiffe anlegten. Einige der eleganten Schiffe zogen ihre Bahnen am Himmel, während sie dem Uferverlauf des Sees so folgten, wie es edle Damen beim Spaziergang an einem Sommerabend machten. Alle Schiffe besaßen drei Masten, dazu einen Außenklüver und zwei Segel achtern an den Backspieren. Der Schiffsrumpf war mit den Panzern riesiger Meeresschildkröten verkleidet, so daß sie diesen von unten betrachtet recht ähnlich sahen. Den Segeln aber hatte man große Aufmerksamkeit zukommen lassen, was Muster und Farben anging.
    »Du starrst wie ein Bauer«, bemerkte einer der Jordaini kühl. »Hast du noch nie ein Himmelsschiff gesehen?«
    »Noch nie aus der Nähe. Was für eine erhabene Anmut«, sagte Matteo begeistert. »Sie sehen eher aus wie Drachen, die riesige, mächtige Kinder steigen lassen.«
    »Eine gute Art, deinen neuen Patron zu beschreiben«, bemerkte eine ironische Stimme hinter ihm.
    Matteo drehte sich um. Ein kleiner, dünner Mann stand hinter ihnen, die Arme verschränkt, den Kopf ein wenig schiefgelegt, während er Matteos Blick erwiderte. Der Neuankömmling war ein auffälliger Mann, einer, der in einer Menge Blicke auf sich zog, obwohl es ihm an Statur fehlte. Seine Nase war gebogen wie die eines Falken, und sein dichtes, schneeweißes Haar war so extrem kurz geschnitten, daß es stand. Sein Medaillon verriet, daß er ein Magier der Schule der Erkenntniszauberei war, und in den Ring an seiner Hand war das Siegel der Stadt eingraviert: ein nach unten zeigendes Dreieck mit einem Stern auf der Spitze, um das Aussehen des Landes zu repräsentieren, auf dem Halarahh gelegen war. Wellenlinien, die über dem Ganzen eingeätzt waren, vervollständigten das Wappen der windigen Stadt.
    »Lord Procopio.« Sofort verbeugte sich Matteo formvollendet.
    Der Magier machte eine Handbewegung, als sei ihm die Ehrbezeigung lästig. »Du hast dir mit der Reise Zeit gelassen, junger Mann. Die Mannschaft des Himmelsschiffs hat auf dein Eintreffen gewartet ...«
    Damit hatte Matteo nicht gerechnet. Seine Augen leuchteten. Dann schoß sein Blick zu den anderen Jordaini, und seine Gedanken bestätigten sich. Sie warfen ihm aus zu schmalen Schlitzen verengten Augen böse Blicke zu. Verwirrt wandte sich Matteo wieder an seinen neuen Patron. »Ihr wollt, daß wir Euch auf dem Himmelsschiff begleiten?«
    »Nur du. Komm an Bord, wenn du nicht aus eigener Kraft fliegen kannst«, sagte der Magier spitz. Er wandte sich um und schritt auf eines der angedockten Schiffe zu.
    Matteo folgte ihm und betrachtete das Schiff interessiert. Das Bild einer langen, wellenförmigen Schlange, die sich bis zum vordersten Segelwand, war in Regenbogenfarben auf die Seite gemalt worden. Auf den anderen Segeln sah man die Flügel einer Sternschlange, und die kunstvoll geschwungenen Runen am Rumpf ließen erkennen, daß das Schiff den passenden Namen Stemenschlange trug.
    Procopio ging voraus zum Vorderdeck und drehte an dem Stab aus Gold und Silber, der dort befestigt war. Das Himmelsschiff erhob sich mühelos und viel schneller in die Lüfte, als Matteo für möglich gehalten hätte.
    Der Magier sah ihn scharf an. »Du scheinst überrascht. Hast du nichts über die Eigenschaften dieser Schiffe gelernt?«
    »Doch, Herr. Etwas zu wissen ist eine Sache, etwas zu erleben eine grundlegend andere.«
    »Wohl wahr. Wie schnell bewegen wir uns?«
    Matteo ging durch, was er über die Schiffe wußte, und zog in seine Berechnung den Wind mit ein, der vom Halruaasee kam. »Siebzehn Knoten«, sagte er dann und sah zum Steuermann, um seine Berechnung bestätigt zu bekommen.
    Der nickte, aber Procopio zuckte nur unbeeindruckt die Achseln, während er zur Mitte des Sees deutete. »Bring sie raus. Wollen wir doch mal sehen, was unser neuer Ratgeber taugt.«
    Der Mann am Steuer machte keinen zu glücklichen Eindruck, aber er führte den Befehl aus und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen das schwere Rad.
    Das brachte Matteo in die unangenehme Situation, einen Rat erteilen zu müssen, ehe er um einen solchen gebeten wurde. Er überlegte, was er tun sollte, da die Winde über dem Halruaasee aus gutem Grund als gefährlich galten. Kein Schiff

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