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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Procopio bereit war, sein Schiff auf magische Weise in Sicherheit zu bringen, wenn du versagt hättest.«
    Das Ausmaß eines solchen Zaubers nahm Matteo den Atem. »Wenn er mich nicht braucht, warum bin ich dann hier?«
    »Du hast den Ruf, ein guter Kämpfer und Stratege zu sein. Procopio will sein Verständnis für militärische Strategien erweitern. Du kannst davon ausgehen, daß er sich andere Spiele für dich ausdenkt, bei denen du Verstand und Nerven beweisen mußt.«
    Das ergab für Matteo keinen Sinn. »Procopio ist – der Bürgermeister der Stadt, während die Verteidigung Angelegenheit des Königs ist.«
    Der Elf deutete mit einem Finger auf ihn, als wollte er ihm einen Punkt für eine richtige Antwort geben. »Genau. Und Procopio will nach Zalathorm König werden.«
    Dieser Gedanke hatte etwas von Verrat. Zalathorm war solange König, wie Matteo auf der Welt war, ganz zu schweigen von seinen ihm unbekannten Eltern und Großeltern. Das Leben unter einem anderem Herrscher war für ihn ein Gedanke, der genauso unvorstellbar war wie der, in ein unbekanntes Land zu ziehen.
    »Du mußt dich an diesen Gedanken gewöhnen«, sagte Zephyr kühl. »Unsere Aufgabe ist es, Procopio zu helfen, sein Ziel zu erreichen.«
    »Unsere Aufgabe ist es, der Wahrheit zu dienen«, wandte Matteo ein.
    Der Elf sah ihn an. »Und ich sage dir, was unsere spezielle Wahrheit ist. Wäge alles andere dagegen ab, dann wirst du dich hier gut machen.«
    Sie unterhielten sich noch kurze Zeit, dann zog sich der Elf zur Nachtruhe zurück.
    Noch lange lag Matteo auf dem Bett und dachte über die Worte des Elfen nach. Ihm war seit langem klar, daß Halruaa eine Gesellschaft war, deren Leben von vielen Regeln und Gebräuchen bestimmt wurde. Zum ersten Mal mußte er sich mit der Komplexität politischer Manöver befassen, die unter der manierlichen und geordneten Oberfläche abliefen.
    Es fiel ihm schwer, in diesem Umfeld seinen Platz zu finden. Die erklärte Rolle eines Jordain war, die Wahrheit zu sehen und zu sprechen, möglicherweise unter dem Deckmantel von Satire und Rhetorik, aber eine Wahrheit, die nicht von Magie oder persönlichem Ehrgeiz befleckt war. Ehre und Aufrichtigkeit eines Jordain waren sprichwörtlich. Dinge waren wahr oder nicht. So einfach war das.
    Doch was war mit Andris gewesen? War es denkbar, daß die Wahrheit veränderlich war, daß das endgültige Urteil eines Bluthunds und vielleicht sogar des Runden Tischs käuflich waren?
    Beunruhigende Gedanken, die ihn noch in seinen Träumen verfolgten, als er längst eingeschlafen war.
    Die folgenden Tage waren nicht besser als der erste. Matteo erfuhr, daß der König keine Thronfolger hatte, während Procopio mit Nachkommen im Überfluß gesegnet war. Den Jordaini in Procopios Diensten war die Ausbildung dieser künftigen Prinzen und Prinzessinnen übertragen worden – neun an der Zahl, wenn Matteo richtig gezählt hatte.
    Ihm anvertraut war Penelope, ein etwa acht Jahre altes Mädchen mit langen, tiefschwarzen Locken und einem ständigen Schmollmund. Matteo holte ein kunstvoll geschnitztes Exemplar des Spiels »Burgen« hervor und begann, sie in der Strategie des Spiels zu unterweisen.
    Für einige Augenblick galt Penelopes Interesse den winzigen Gebäuden, doch bald wandte sie sich anderen Dingen zu. Matteo umstellte ihre Bauwerke mit seinen Spielsteinen.
    »Du bist umzingelt, Kind. Nächstes Mal solltest du mehr aufs Spielbrett achten und bei jedem Zug darüber nachdenken, was als nächstes kommen könnte.«
    Penelope schürzte die Lippen, und dann schoß ihre Hand vor. Im nächsten Moment lagen die Spielsteine aus geschnitztem Sandelholz und Elfenbein auf dem Marmorboden.
    »Du hast gemogelt«, sagte sie zögernd.
    Matteo blinzelte, da er nicht sicher war, wie er auf eine solch absurde Anschuldigung reagieren sollte. »So nicht, junge Dame. Du hast verloren.«
    Sie verschränkte die Arme und sah ihn wütend an. »Ich verliere nie. Ich habe noch nie verloren.«
    Matteo erfaßte die Situation. »Warum spielst du nicht draußen im Garten, und wir versuchen es nach dem Mittagsmahl erneut?«
    Das Kind zuckte unfreundlich die Achseln und verließ das Zimmer. Matteo machte sich auf den direkten Weg ins Arbeitszimmer seines Patrons. Er schilderte dem Magier in wenigen Worten die Reaktion des Kindes.
    »Laß sie das nächste Mal gewinnen«, befahl der Magier.
    »Das ist unehrenhaft und dem Kind nicht dienlich«, protestierte Matteo. »Strategiespiele sollen Vernunft und Intellekt

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