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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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entwickeln, doch würdevoll zu siegen und auch zu verlieren ist mindestens so wichtig wie alles andere.«
    »Sie wird ihre Lektion schon noch lernen«, sagte der Magier. »Führe sie langsam dorthin.«
    »Bei allem Respekt, auf diese Weise kann ich kein Wissen vermitteln.«
    Procopio zuckte die Achseln. »Auch gut. Sag Dranklish, er soll sich um sie kümmern. Du kannst indes für mich eine diplomatische Botschaft überbringen, oder hast du da auch Skrupel?«
    Matteo ignorierte die sarkastische Bemerkung. »Es wäre mir eine Ehre.«
    In den folgenden Tagen bestand Matteos vorrangige Aufgabe darin, Nachrichten zu überbringen. Er lernte einen Satz oder eine Rede auswendig und wiederholte die Mitteilung Wort für Wort, mit der richtigen Betonung und Modulation. Außer bei der einen oder anderen Mahlzeit sah er Zephyr nicht wieder, und seine Versuche, sich mit den anderen Jordaini anzufreunden, wurden schroff abgewiesen.
    Matteo fand nichts von der Kameradschaft und dem lockeren Umgangston, den er von der Schule her kannte. Hier war Satire tödlich ernst und beinhaltete zumeist verborgene Bedeutungen.
    Nach einigen Tagen war Matteo recht verzagt. Wenn er keinen Dienst hatte, verbrachte er die Zeit damit, die Stadt kennenzulernen oder in seinem Quartier zu lesen.
    An einem dieser Abende war er gerade in ein Buch vertieft, als ein leises Rascheln seinen Blick zum offenen Fenster wandern ließ. Eine Woge der Freude erfaßte ihn beim Anblick eines vertrauten Gesichts, das ins Fenster spähte. Sein Lächeln war ein Spiegelbild des Grinsens auf dem Gesicht der jungen Frau.
    »Tzigone!« rief er. »Wie hast du mich gefunden? Und was hat dich überhaupt dazu gebracht, so weit zu reisen?«
    Sie zog sich über das Fenstersims in sein Zimmer. »Ich nehme eine Schuld sehr ernst. Hast du das schon vergessen? Ich dachte, Jordaini hätten so ein gutes Gedächtnis.«
    Matteo hatte nichts vergessen, und seine Vorsicht kehrte in dem Moment zurück, da er sich erinnerte, was sich zwischen ihnen alles zugetragen hatte. »Ich erinnere mich daran, daß du mich gewarnt hast, nicht zu vertrauensselig zu sein.«
    Tzigone nickte. »An einem Ort wie diesem wirst du noch oft genug daran erinnert werden. Ich würde lieber im Nest eines Behirs leben als hier. Ich schätze, du hast eine harte Zeit hinter dir.«
    »Es ist eine gute Position«, sagt Matteo steif.
    »Hm«, machte sie wenig überzeugt. »Was Magier angeht, wirst du dich wohl nur in einer Position wiederfinden, nämlich über ein Faß gelegt und die Hose bis zu den Knöcheln heruntergelassen.«
    Matteo unterdrückte ein Lachen. »Man erwartet von mir, daß ich von Magiern nicht so schlecht denke.«
    »Eine gute Ausrede«, beglückwünschte sie ihn. Sie setzte sich auf die Fensterbank und ließ die nackten Füße baumeln. »Es ist wohl egal, wo du bist, aber nach deinen letzten Tagen im Haus Jordain bist du wahrscheinlich überall anders lieber als da.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Ein Ausdruck des Bedauerns huschte über ihr Gesicht. »Ich bin dir zur Schule gefolgt, wie ich es gesagt habe. Ich habe dieses so genannte Läuterungsritual mitangesehen.«
    »Ich kam zu spät«, sagte er knapp. »Aber in der Zeit, die mir noch blieb, hatte ich über vieles nachzudenken.«
    »Nachzudenken?« wiederholte Tzigone ungläubig. »So nennst du das, was ich gesehen habe?«
    Matteo zuckte die Achseln. »Zugegeben, da war nicht viel zu sehen. Einen Jordain in einsamer Meditation zu sehen ist bestimmt nicht halb so interessant, wie das Korn auf dem Feld beim Wachsen zu beobachten. Aber ich kann nicht klagen. Ich war spät zurück, dennoch waren die zwei Tage, die mir noch blieben, äußerst erleuchtend.«
    Sie kniff die Augen zusammen und begriff. »Das ist deines Wissens das gesamte Ritual.«
    »Das Läuterungsritual ist eine Zeit einsamer Meditation«, erwiderte Matteo und wunderte sich über ihre Reaktion. »Meine Zeit war verkürzt, aber ich habe das Beste daraus gemacht.«
    Aus irgendeinem Grund fand sie das amüsant. »Ich will dir nicht zu nahe treten, Matteo, aber das ist eine Bemerkung, die ich von deinen weniger glücklichen Kameraden erwarten würde.«
    »Ich verstehe nicht«, wiederholte er.
    »Eines Tages wirst du es verstehen. Wenn der Tag gekommen ist, dann wirst du mir ohne jeden Zweifel erklären, meine Schuld sei getilgt. Nachdem ich jetzt mit dir gesprochen habe, denke ich, daß es wohl so ist.«
    Nach dieser rätselhaften Bemerkung verschwand sie in die Nacht und ließ Matteo

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