Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
belastete.
    »Würde dich das Wissen trösten, daß du viele von ihnen wiedersehen und mit ihnen arbeiten wirst? Daß du auf diese Weise das tun wirst, wofür du ausgebildet wurdest? Du und deine Jordaini-Brüder, ihr werdet mächtigen Magiern dienen und euer Talent und eure Widerstandsfähigkeit gegen Magie zum Nutzen des Landes einsetzen.«
    Andris sah sie nachdenklich an. »Ihr liefert ein gewichtiges Argument. Aber warum die Täuschung?«
    »Sie war nötig. Die Wahrheit mag das Ein und Alles der Jordaini sein, aber die meisten Menschen richten ihr Leben nach anderen Impulsen aus. Es ringt viel Status, wenn man Jordaini-Diener hat, und die Magier reißen sich um euch wie ein Rudel Hunde um ein paar Knochen. Ein Mann mit deiner Begabung war für diese gewaltige Aufgabe erforderlich. Dir werden sich schon bald andere Möglichkeiten bieten. Wir konnten das Ergebnis nicht dem Zufall überlassen.«
    »Ihr hättet mir von Anfang an Eure Pläne offenlegen können. Einem Jordain ist es überlassen, welche Stelle er annimmt.«
    Kiva lächelte und legte ihm die zierliche Hand auf den Arm. »Vergib mir, Andris, aber mir war deine wahre Größe nicht bekannt. Status hat in diesem Land eine vorrangige Bedeutung. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, daß sowohl Procopio Septus aus Halarahh als auch Fürst Grozalum aus Khaerbaal Eingaben machen wollten, damit du einem von ihnen dienst. Der Flottenadmiral von Halruaa untersteht Grozalum. Wenn es nach Procopio geht, wird er nach Zalathorm König. Die meisten ehrgeizigen Jordaini würden sich nach Angeboten solcher Patrone verzehren. Ich hatte Angst, daß dir ein so unsicheres Unterfangen nicht so attraktiv erscheinen würde, wenn du wüßtest, welcher Ruhm zum Greifen nah war.«
    Andris rieb sich das stoppelige Kinn. »Aber ich bin Jordain. Ich diene der Wahrheit und dem Land.«
    »Und was ist mit dir, Andris?« fragte sie leise. »Was willst du für dich selbst?«
    Diese Frage schien den jungen Mann zu verwirren. Kiva versuchte es erneut. »Wie zufrieden bist du mit dem Leben, das vor dir liegt? Du wirst beraten, Magier werden Befehle erteilen, und andere werden diese ausführen. Willst du das? Berichtige mich, wenn ich dich falsch einschätze, aber ich glaube, du wurdest geboren, um zu befehligen.«
    Andris schwieg lange, dann erwiderte er: »Das entspricht nicht der Tradition des Landes.«
    »Es entspricht auch nicht der Tradition, einen Feldzug ohne Magie zu starten. Und doch hast du genau einen solchen Feldzug entwickelt und sehnst dich danach, ihn zu befehligen. Ist es nicht so?«
    Es lag Spott in ihrer Stimme, doch das Gesicht des jungen Jordain blieb nachdenklich. »Wer hat meine Dienste angefordert?«
    »Das darf ich nicht sagen. Dieses Land wird von Magiern regiert, aber keiner von ihnen war in der Lage, die untoten Monster von Kilmaruu zu bändigen. Ich will nur soviel sagen: Es wäre ein wenig merkwürdig, wenn jemand von so hohem Rang nach einer nichtmagischen Lösung für dieses Problem suchen würde.«
    Andris’ Gesicht strahlte vor Staunen, als die Alchimie der Hoffnung aus ihrer Lüge seinen größten geheimen Wunsch machte. Jeder Magier, jeder Kämpfer im Land strebte danach, dem großen Zalathorm zu dienen. Und genau das war es, was Kiva ihm zu bieten schien. Sein eigenes Kommando, auf Geheiß des Königs!
    Andris stand auf und ging vor Kiva auf die Knie. »Da Ihr für den Magier sprecht, der meine Dienste angefordert hat, seid Ihr meine Patronin. Sagt mir, was Ihr wollt, und ich werde einen Weg finden, es umzusetzen«, sagte er ernst.
    Die Elfe tätschelte seinen Arm. »Du hast einen guten Anfang gemacht, Andris. Weit besser, als du dir vorstellen kannst.«
    * * *
    Am nächsten Tag stand Mbatu am Rand des Lagers und sah zu, wie Kivas Rekruten trainierten. Auch wenn er an den Anstrengungen der Krieger nichts auszusetzen hatte, machte es ihm keinen Spaß, sie zu beobachten.
    Gestern war er noch der Meister gewesen, und heute blieb ihm nichts anderes übrig, als dem großen, rothaarigen Mann zuzusehen, der die Kämpfer antrieb.
    Zu seiner Verwunderung waren die Männer nicht mehr Kivas Gefangene oder Söldner, sondern bildeten ihre Armee. Der Wemic wußte nicht, was Kiva dem jungen Jordain gesagt hatte, aber durch irgend etwas war er Feuer und Flamme für ihre Sache geworden. Sein Eifer war wie ein Funke auf jeden Mann unter seinem Kommando übergesprungen.
    Die Männer waren mit Rattanschwertern ausgestattet, damit sie sich an das ungewohnte Gewicht und die

Weitere Kostenlose Bücher