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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Himmel auf. Das war für Matteo die beste Zeit des Tages, und er machte sich rasch damit vertraut, ein Himmelsschiff zu steuern. Die Abende waren ein Kaleidoskop ausschweifender öffentlicher Veranstaltungen: Bankette, Feste, Konzerte. Da Matteo nur einer von mehreren Jordaini im Dienst Procopios war, mußte er nicht bei jedem Ereignis anwesend sein. Er und die anderen Ratgeber trafen sich jeden Tag bei Sonnenaufgang, um sich zu besprechen und Strategien zu entwickeln, die ihrem Patron den größten Nutzen brachten.
    Matteo hatte gehofft, diese Treffen würden ein Gefühl der Kameradschaft fördern, wie er es aus Haus Jordain kannte. Immerhin waren einige dieser Männer Studenten am Kolleg gewesen, als er noch jung war. Aber es schien, als seien seine Kollegen zu sehr damit beschäftigt, um die Rangfolge zu ringen. Matteo war sich durchaus bewußt, daß er der Neue in der Gruppe war, aber es schien unmöglich, diesen Status hinter sich zu lassen. Jeden Morgen begann er den Tag im Kreis weißgekleideter Männer, die ihn mit unverhohlener Ablehnung anstarrten.
    Allmählich verstand er den Grund dafür. Er verbrachte mehr Zeit an der Seite Procopios als die anderen, von Zephyr abgesehen, dem höchsten Ratgeber des Magiers. Die Situation besserte sich nicht, als der alte Elf in die Rolle von Matteos Mentor schlüpfte. Jeden Morgen verbrachten Zephyr und Matteo nach dem gemeinsamen Treffen eine Stunde damit, durch die Gärten rund ums Haus zu spazieren und über die Dinge zu sprechen, die der Tag mit sich bringen würde.
    Wie Zephyr vorausgesagt hatte, arrangierte Procopio mehrere weitere Prüfungen, um Matteos Geschick und Wissen auf die Probe zu stellen. Der junge Jordain bestand sie mit Bravour. Dank seiner Erfahrungen mit Cyric war es für ihn keine Herausforderung, ein Pferd einzureiten. Als ein Magier als »Attentäter« in Procopios Speisesaal platzte, bediente sich Matteo eines Tricks, den er sich von Tzigone abgeguckt hatte und lenkte die Sonnenpfeile mit der spiegelartigen Oberfläche eines Bronzetabletts um. Procopio lachte schallend, als der angeheuerte Magier sich vor Schmerz auf dem Boden wand, und Dranklish, den Jordain, der vor Matteos Ankunft Zephyrs Stellvertreter gewesen war, hatte er wie einen Laufburschen losgeschickt, damit der einen Kleriker Mystras holte, der den Armen heilen sollte. Dieser Vorfall machte allen klar, daß Matteo fortan der neue Jordain war, der dereinst die Nachfolge Zephyrs antreten würde. Die Prüfungen endeten damit, aber zugleich mußte Matteo jede Hoffnung aufgeben, sich mit den anderen Jordaini im Haus anzufreunden.
    Er hatte viel zu tun, aber trotzdem kam ihm von Zeit zu Zeit ein Bild in Erinnerung: ein zierliches, spitzes Gesicht mit großen braunen Augen und unverschämtem Grinsen. Er ging nicht davon aus, Tzigone je wiederzusehen. Ihre letzten Worte hatten bei ihm den Eindruck hinterlassen, sie betrachte sich von ihrer rätselhaften Schuld befreit. Matteo verstand nicht, was sie ihrer Ansicht nach dafür getan hatte, und mehr als einmal wünschte er sich die Gelegenheit, sie zu fragen.
    Aber die Tage verfielen bald in einen geordneten Ablauf, der dem Leben eines Jordain angemessen war und nicht von »Hilfe« irgendwelcher Streunerinnen gestört wurde. Jeden Tag nach dem Flug mit dem Himmelsschiff zogen sich Matteo und Procopio ins Arbeitszimmer des Magiers zurück. Der Magier war ein leidenschaftlicher Freund von Strategiespielen, und Matteo stand ihm für scheinbar endlose Partien Schach und Burgen sowie komplexe Kartenspiele zur Verfügung.
    Eines Morgens wurde er überraschend in Procopios Arbeitszimmer bestellt, wo er sah, daß sich der Magier eine neue Beschäftigung zugelegt hatte. Gut die Hälfte des Raums wurde von einem riesigen Tisch in Anspruch genommen, für den die großen Vogelkäfige weggestellt werden mußten, die sich in fast jedem Zimmer des Hauses fanden.
    Der Magier sah auf, als Matteo eintrat, und begann knabenhaft zu grinsen. »Das habe ich ein Jahr und drei Monde vor deiner Ankunft in Auftrag gegeben. Ich will der Lehrling eines Nekromanten sein, wenn es das lange Warten nicht wert war! Komm und sieh es dir an.«
    Matteo trat neben seinen Patron und begutachtete den ausladenden Tisch. Es war kein gewöhnliches Möbel, sondern eine beeindruckende Nachbildung einer wilden Landschaft: ein Teil einer Hochebene, umgeben von Hügeln und Bergen.
    »Das Nath?« vermutete Matteo und meinte damit die wilde Region in der Nordostecke Halruaas.
    Procopio

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