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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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der halruaanische Magier, der die Artefakte verändert hat, etwas über den beabsichtigten Einsatz gewußt hat oder nicht. Die Mondschein-Inseln haben mächtige Verbündete, und es ist sehr stark davon auszugehen, daß dies schwere Folgen haben wird.«
    Procopio nickte nachdenklich. Er sah Matteo mit ehrlichem Bedauern an. »Du hast mich gut beraten. Ich werde um eine Privataudienz bei Zalathorm ersuchen und die Angelegenheit zur Sprache bringen. Du mußt dich jetzt allerdings am Hof der Königin vorstellen.«
    Er reichte Matteo eine kleine Karte aus Pergament, die mit Saphirtinte beschrieben war. »Gib das dem Seneschall. Er wird dafür sorgen, daß du vorgestellt wirst.«
    Der Magier zögerte, dann gab er Matteo einen Klaps. »Möge Mystra dir lächeln.«
    Matteo hörte die Verabschiedung in den Worten und nickte zur Antwort. Mit einem Seufzen wandte er sich dem Gang zu, der Zalathorm von seiner Königin trennte.
    Während er ging, wurden die Musik und die Gespräche allmählich leiser. Jeder seiner Schritte warf ein Echo auf dem Marmorboden, und im Korridor selbst wurde es zunehmend kühler. Paradoxerweise schossen Dampfwolken in immer kürzeren Intervallen in den Flur.
    Langsam näherte er sich den Dampfwolken, um sie sich genauer anzusehen. Ein plötzliches durchdringendes Zischen ließ ihn nach links sehen, und im gleichen Augenblick griff er nach seinen Dolchen. In einem Alkoven saß etwas zusammengekauert und sprungbereit, das wie ein riesige, schneeweiße Katze aussah, in Wahrheit aber ein weißer Drache war.
    Die Bestie war ihrer Größe nach zu urteilen noch ein Jungtier, aber dennoch eine tödliche Bedrohung. Das Maul war breit und zu einem gehässigen Lächeln verzogen, es war ein wenig geöffnet und ließ mehrere Reihen todbringender Reißzähne erkennen. Zwei Hörner wuchsen aus der Stirn der Bestie nach hinten, während das kürzere dritte Horn, das gedreht war wie eine lange, schlanke Muschel, in der Mitte saß und nach vorn ragte. Es erinnerte sehr stark an das Horn eines Einhorns, doch die Spitze hatte einen Widerhaken, und an ihm klebte altes, getrocknetes Blut. Auch die Krallen des Drachen waren blutig, jede von ihnen war fast so lang wie Matteos Hand. Die eisblauen Augen starrten Matteo an und glitzerten wie boshafte Juwelen.
    Ein Moment verstrich, ehe Matteo seinen Fehler erkannte. Zu seiner Überraschung sah er zwar einem Drachen in die Augen, doch er empfand nichts – nichts von der Angst, die Knochen schlottern ließ und starke Männer dazu brachte, alle guten Vorsätze zu vergessen. Das hatte nichts mit seiner Widerstandskraft gegen Magie zu tun, sondern mit dem Drachen selbst, bei dem es sich nicht um eine reale Bestie handelte. Vielmehr stand vor ihm eine ausgefeilte mechanische Kreatur.
    Matteo hielt Abstand, bis das Ding noch zweimal kalten Dampf ausgestoßen hatte, dann beugte er sich vor, um es sich genauer ansehen zu können. Die Schuppen waren kleine Elektrumstücke, die glatt und flach gehämmert und dann geschickt zusammengefügt worden waren. Durch das Maul des Drachen konnte er etwas von der Mechanik sowie den großen Eisblock erkennen, der sich im Inneren befand. In regelmäßigen Abständen wurde eine kleine Phiole gekippt, gab ein paar Tropfen einer unbekannten Mixtur auf das Eis, das sofort zu zischen begann, und dann wurde eine Wolke aus kühlem Wasserdampf ausgestoßen. Der Drache war nur ein ausgefeiltes Kühlgerät. Das scheinbare Blut am Horn und an den Krallen war nichts weiter als ein wenig Rost.
    Dennoch setzte Matteo seinen Weg durch den Gang mit großer Vorsicht fort. Seine Hände hatten die Dolche fest umschlossen, und seine Augen betrachteten wachsam alle Alkoven, die den langen Gang säumten. Ein solches Konstrukt konnte einen Besucher leicht in trügerische Sicherheit wiegen. Drei falsche Drachen konnten einen beruhigen und zuversichtlich werden lassen – und damit zur Beute für den vierten, echten Drachen machen. Immerhin war die sicherste Methode, einen Baum zu verstecken, die, um ihn herum einen Wald zu pflanzen.
    Doch Matteo erreichte das andere Ende des Gangs ohne Zwischenfälle. Er übergab dem Soldaten, der die Tür bewachte, Procopios Karte. Der Mann betrachtete sie und lächelte den jungen Jordain ironisch an.
    »Ich finde, du bist der unwahrscheinlichste von allen. Bei den anderen konnte ich auf den ersten Blick sehen, warum man sie heraufgeschickt hatte. Ich will verdammt sein, wenn ich selbst sie nicht ins Exil geschickt hätte! Aber was bei

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