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Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr

Titel: Ratgeber & Regenten 02 - Das Wehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Dilemma würde sich mir niemals stellen. Ich bedauere zutiefst, Euch mitteilen zu müssen, daß eine der mechanischen Kreaturen Königin Beatrix’ eine Handwerkerin getötet hat.«
    »Unmöglich«, erwiderte der König kategorisch.
    »Ich war da, ich habe es gesehen.«
    König Zalathorm umklammerte die Armlehnen seines Throns so fest, daß die Knöchel seiner Hände weiß hervortraten. »Du würdest deinem König widersprechen?«
    »Mein König war nicht dort, ich schon.«
    Der Erkenntniszauberer nickte düster. »Nun gut. Erhebe dich berichte mir, was du gesehen hast.«
    Matteo beschrieb den dornenbewehrten Krieger und die anderen gefährlichen Bestien, die Beatrix konstruiert hatte. Zalathorm hörte dem Jordain zu und sagte nichts, bis er geendet hatte. Dann erhob er sich abrupt von seinem Thron und machte sich auf den Weg zu Beatrix’ Palast.
    Schweigend gingen sie durch den langen Gang, der zur Werkstatt der Königin führte. Als Matteo eintrat, blieb er verwundert stehen.
    Der Raum war fast leer.
    Einige Metallkonstrukte waren noch dort, doch nur die absonderlicheren und harmlosesten Kreationen. Es gab kein Anzeichen des dornenbewehrten Kriegers oder der gewaltigen geflügelten Bestie, deren Sturz ihn zermalmt hatte. Die tote Frau und der verwundete Halbling waren ebenfalls verschwunden. Einige Kunsthandwerker sahen von ihrer Arbeit auf und verbeugten sich überrascht, als sie König Zalathorm entdeckten. Matteo erkannte keinen von ihnen wieder.
    »Sie waren hier«, flüsterte Matteo. »Ich schwöre es. Bei meinem Leben und meiner Ehre.«
    König Zalathorm nahm ihn am Arm und zog ihn aus dem Saal. »Ich zweifle nicht an deinen Worten«, sagte er leise, »doch ich wollte dich mit deinen eigenen Augen sehen lassen, daß deine schlimmsten Ängste unbegründet waren. Was ich nun sage, darfst du niemandem weitererzählen.«
    Matteo nickte.
    »Es gibt einen Schutzschild rund um das Herz von Halruaa. Eine sehr alte und sehr mächtige Abwehrmaßnahme.«
    Der Jordain runzelte die Stirn. »Ein Zauber?«
    »Nicht im eigentlichen Sinne«, sagte König Zalathorm zögernd. »Es ist eine große, geheimnisvolle Macht. Ich kann es dir nicht besser erklären. Wenn das Herz Halruaas bedroht wird, sorgt diese Macht dafür, daß entweder die Bedrohung selbst oder die, die in Gefahr sind, an einen sicheren Ort gebracht werden.«
    Matteo dachte an die Männer im Kühlhaus, die sich in Nebel aufgelöst hatten. »Was ist das Herz Halruaas?«
    Zalathorm schwieg einen Moment. »Eine außer Kontrolle geratene Maschine aus dem Palast fortzuschaffen ist die Art von Manifestation, die ich zu erwarten gelernt habe. Du mußt dich nicht um die Sicherheit deiner Herrin sorgen.«
    »Was ist mit der Sicherheit derer, von denen sie umgeben ist?«
    König Zalathorm seufzte. »Ich muß zugeben, die mechanischen Spielzeuge der Königin sind zu zahlreich und zu gefährlich geworden. Ich werde dafür sorgen, daß ihre Bauwut eingedämmt wird, und ich werde Priester anweisen, den Verwundeten zu heilen und die getötete Frau ins Leben zurückzuholen. Zufrieden?«
    Matteo überlegte, ob er noch einmal auf das »Herz Halruaas« zu sprechen kommen sollte, beschloß aber, das ein anderes Mal zu tun. »Fast, Euer Majestät«, sagte er. »Da ich nun Eure Versicherung habe, daß die Königin nicht in Gefahr ist, bitte ich um Erlaubnis, Halarahh auf unbestimmte Zeit zu verlassen. Ich werde für meine Reise Pferde und Vorräte brauchen. Ich versuche seit einiger Zeit, von der Königin diese Erlaubnis einzuholen und sie zu bitten, den Jordain Iago in ihren Dienst zu stellen, der zur Zeit Procopio Septus dient. Er soll mich begleiten.«
    »Ist das alles?« fragte König Zalathorm ironisch.
    »Nicht ganz. Es gibt einen Jordain, der noch am Kolleg ist – Themo, einen Studenten der fünften Stufe. Die Königin braucht auch seine Dienste. Wir werden nach Norden reisen und uns mit ihm im Gasthaus für Reisende treffen, das an der Straße gelegen ist, die aus Orphamphal herausführt. Er muß noch heute aufbrechen, obwohl er seine Ausbildung noch nicht abgeschlossen hat.«
    König Zalathorm betrachtete aufmerksam Matteos Gesicht, dann nickte er. »Ich kann deine Gedanken nicht lesen, Jordain, aber deine Augen und deine Stimme sprechen von großer Eile. Zu mir zu kommen war nicht einfach für dich, doch du hast den Dienst an Halruaa über alles andere gestellt. Deshalb wird alles geschehen, wie du es erbeten hast.«
    Matteo verbeugte sich. »Vielen Dank,

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