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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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traf die große, wacklige Felsformation, die den Hinterhalt der Crinti getarnt hatte.
    Findlinge stürzten auf die Lichtung und rissen weitere Steine mit sich. Andris machte einen Satz und drängte Iago unter einen kleinen Felsvorsprung. Die vier Jordaini drückten sich an die Wand, während die Lichtung vom Donner und vom Staub der herabstürzenden Felsen erfüllt wurde.
    »Sie hat sich geirrt, das weißt du«, rief Matteo Andris zu. Der fahle Jordain sah ihn fragend an. »Die Crinti-Führerin. Sie hat gesagt, ich wählte meine Freunde nicht mit Bedacht.«
    In Andris’ Augen leuchtete einen Moment lang Dankbarkeit auf. »Offenbar kennt sie nicht dein Pferd.«
    Die beiden Jordaini mußten lachen. Als die Steinlawine ihr Ende gefunden hatte und nur noch ihr Echo von Felswand zu Felswand hallte, kamen sie mit gezückten Schwertern vorsichtig aus ihrem Schutz.
    Die meisten Crinti waren von den Felsblöcken erschlagen worden, einige bewegten sich schwach, anderen waren blutüberströmt und regten sich nicht. Nur ein paar waren noch auf den Beinen und stellten für die Jordaini eine Herausforderung dar, der sie begegnen konnten. Die Anführerin rappelte sich auf, ihr wildes, stahlgraues Haar war blutverschmiert.
    »Noch ein Verräter«, sagte sie und sah Andris verächtlich an. Sie spie aus. »Du bist es nicht wert, daß ich mit dir kämpfe. Sie ist es nicht wert, mit ihr zu kämpfen. Wir ziehen uns zurück.«
    Die überlebenden Crinti wandten sich ab und zogen sich durch den Paß zurück, bis sie nahezu eins mit den sie umgebenden Felsen wurden.
    »Sollten wir ihnen nicht nachstellen?« fragte Themo.
    Iago warf ihm einen spröden Blick zu. »Erinnerst du dich an die Schlachtrufe, die uns in dieses Loch gejagt haben? Das war nur eine kleine Gruppe. Die meisten von ihnen sind irgendwo da draußen. Wenn sie Halruaa verlassen wollen, dann sollen sie.«
    Er sah Andris an. »Du hast mir gezeigt, daß ich mich irre. Sorge dafür, daß es so bleibt.«
    »Ich werde mich bemühen«, erklärte der Jordain. »Aber ich sollte dich warnen, daß ich allen noch so guten Absichten zum Trotz dazu bestimmt zu sein scheine, die zu verraten, die sich in meiner Nähe aufhalten.«
    »Ein unpassender Gedanke«, warf Matteo ein, »von jemandem, dessen schneller Verstand uns das Leben gerettet hat.«
    »Ich danke dir für deine Worte, doch denk daran, daß die Herkunft beim Schicksal eine seltsame Rolle spielt.«
    »Dann ist es umso besser, daß wir Jordaini nur selten unsere Abstammung kennen«, sagte Iago knapp. »Glaubst du, die Crinti hat die Wahrheit über Kiva gesagt? Sollte sie wirklich noch leben?«
    Andris seufzte. »Ich weiß nicht. Die Zauber, die während der Invasion zur Anwendung kamen, stammten aus Akhlaurs Zauberbuch. Es gibt nur wenige Zauberer, die sie beherrschten. Die Möglichkeit, daß Akhlaur zurückgekehrt war, legte für mich nahe, daß Kiva auf der Ebene des Wassers gestorben war. Doch Shanair sprach von Kiva, als sei ihr Überleben für uns beide eine bekannte Tatsache. Sie hatte keinen Grund, mich zu belügen.«
    Wieder wurde die Lichtung von einem gewaltigen Donner erschüttert. »Noch ein Erdrutsch«, stöhnte Themo und betrachtete die Distanz zu dem schützenden Felsvorsprung.
    »Schlimmer.« Matteo wies auf die Mitte der Lichtung. Risse zogen sich durch den Boden und gaben den Blick auf diverse merkwürdige Dinge frei, die von der Erschütterung freigelegt worden war – eine katzenköpfige Statue, aus Jade geschnitzt, das Heft eines Schwerts, geschmiedet aus karmesinrotem Metall, ein sonderbar geformter Stab.
    »Dies hier ist ein Ort der Macht, der von den verborgenen Artefakten noch mehr Kraft erlangt. Magier bedienen sich bestimmter Rituale, um Magie zu bündeln, doch das ist nicht die einzige Möglichkeit. Manchmal läßt sich Magie auch durch andere starke Energien auslösen.«
    »Wie etwa eine Lawine«, sagte Iago.
    Themo trat gegen die weggeworfene Armbrust, dann sah er Andris an. »In dem Augenblick schien es eine gute Idee zu sein, nicht wahr?«
    Doch Andris hörte ihm nicht zu, sondern starrte auf den seltsamen Lichtkreis auf der Lichtung, der kurz aufblitzte und dann verblaßte.
    An seiner Stelle stand nun ein monströses Wesen, das gut und gerne zweimal so groß war wie Themo. Übertriebene Elfenohren ragten nach oben und rahmten ein abscheuliches, mit grünen Schuppen überzogenes Gesicht ein. Lebende Aale wanden sich um den Kopf des Monsters, ihre mit Reißzähnen bewehrten Mäuler schnappten

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