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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Päckchen hin – so wie eine Großmutter einem Kind eine Leckerei anbot.
    Basel Indoulur, der sie nicht vor den Kopf stoßen wollte, nahm das sonderbare Geschenk. »Ihr sagtet, ich könnte mich umsehen?«
    Der Gnomin wies auf ein kleines Nebenzimmer. »Die gesamte Crinti-Geschichte findet sich dort. Bleibt, solange Ihr wollt. Macht Euch keine Gedanken, daß Ihr Unordnung machen könntet. Dafür habe ich längst gesorgt.«
    Er dankte ihr und trat in den kleinen Raum, in dem ein heilloses Durcheinander herrschte. Kleine geschnitzte Figuren in unterschiedlichen Phasen der Fertigstellung lagen wild umher. Winzige Gliedmaßen und Waffen türmten sich und warteten darauf, mit ebenso winzigen Körpern verbunden zu werden. Fertige Figuren waren einer ersten Bemalung unterzogen worden, doch die Details fehlten noch, was ihnen das Aussehen lebender, aber noch nicht völlig fertiger Wesen verlieh. Irgendwann würden all diese kleinen Gestalten in die fast lebendigen Spielzeuge verwandelt werden, die Procopio Septus so sehr schätzte.
    Auf einem langen Tisch stapelten sich alte Bücher und Scherben. Basel griff in den Haufen und zog sofort instinktiv die Hand zurück, als sie über etwas pelziges strich.
    Eine gigantische Tarantel, der Leib fast so groß war wie der einer Ratte, hieb nach ihm und fauchte wie eine wütende Katze.
    Basel Indoulurs Beherrschung verließ ihn angesichts dieses unerwarteten Gegners, und er stieß einen erschrockenen Schrei aus, während er eines der dicken Bücher nahm und auf die Kreatur herabfahren ließ. Seine Hoffnung, sein Schrei werde den dumpfen Aufprall übertönen, wurde nur zum Teil erfüllt.
    »Nehmt Euch vor den Spinnen in acht«, rief die Gnomin fröhlich. »Aus irgendeinem Grund werden sie von dieser Ecke regelrecht angezogen.«
    Basel betrachtete das zerquetschte Geschöpf voller Abscheu, dann wanderte sein Blick zu der von ihm gewählten Waffe. Grünlicher Schleim troff von dem Einband, in den schmale Runen geprägt waren, die besagten, es handle sich um ein Buch über die Geschichte der dunklen Feen in den Südlanden. Er wischte den Einband mit dem Beutel Fledermausguano ab und setzte sich, um in dem Buch zu lesen.
    Stunden vergingen, in denen sich Basel Indoulur ein Buch nach dem anderen vornahm. Dabei stellte er Fragmente aus Schriftrollen und Bruchstücke von Zaubern zusammen, die seit Jahrhunderten nicht mehr gebraucht worden waren.
    Schließlich stand er auf und reckte sich, während er an zwei Wochen am Meer und an eine mögliche Pilgerreise zu einem heiligen Mystra-Schrein dachte. Er brauchte etwas in dieser Art, um sich von dem schleichenden, die Seele tötenden Bösen zu reinigen, in das er sich vertieft hatte.
    »Als kröche man durch ein Misthaufen«, murmelte er und betrachtete mit wütendem Blick die Werke der Crinti-Geschichte. »Wenn sich das Wasser sein eigenes Niveau sucht, dann verwundert es nicht, daß Procopio so von derlei Dingen fasziniert ist!«
    Die Gnomin spähte durch die Türöffnung. »Ich gehe jetzt in die Taverne. Habt Ihr gefunden, was Ihr sucht?«
    »Um ehrlich zu sein, nicht«, räumte Basel ein. »Ich suche nach einem alten Zauber, der möglicherweise von den Drow geschaffen wurde.«
    Die Gnomin verlor ein wenig von ihrer guten Laune. »Ich nehme an, Ihr habt Eure Gründe. Es gibt ein oder zwei Bücher unten im Keller, die Euch weiterhelfen könnten. Ich habe nie eine rechte Verwendung für sie gehabt, und da unten schienen sie mir gut aufgehoben.«
    Basel Indoulur folgte ihr in eine winzige Küche. Sie trat eine Holztür auf und kletterte eine Leiter hinab. Der Magier nahm die Dinge entgegen, die sie ihm hinaufreichte – ein Paar Rüben für den morgigen Eintopf, einige getrocknete Kräuter, einen kleinen Beutel mit Münzen und schließlich ein Buch in einem einst schwarzen Umschlag aus Lindwurmhaut, der vor langer Zeit zu einem matten, papiernen Grau verblaßt war.
    Er dankte der Gnomin und begann, die alten Pergamentseiten mit großer Sorgfalt zu durchblättern, da sie sehr empfindlich waren. Dem Aussehen nach waren die Texte von den ersten Magiern des alten Netheril geschrieben worden. Basel Indoulur haderte mit der archaischen Sprache, noch mehr aber mit den uralten Zaubern.
    Schließlich fand er, was er suchte, und sein Herz begann schneller zu schlagen.
    Ein Zauber der Drow öffnete ein kleines Portal ins Reich der Finsteren Feen, das es zuließ, einen Sterblichen durch einen anderen zu ersetzen. Sie konnten beide zurückkehren, doch nur,

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