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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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letztes erwartet hätte, er sei in dieses düstere Kapitel am Jordaini-Kolleg verwickelt und habe mit Kiva gemeinsame Sache gemacht.
    Schweren Herzens stieg Matteo wieder auf und trieb sein Pferd an. Während er sich den Toren des Jordaini-Kollegs näherte, mußte er an Andris’ Worte denken.
    Manche Wahrheiten stellen einen finsteren Spiegel dar.
    Es würde eine schwierige Arbeit werden, im Gesicht dieses Mannes sein Spiegelbild zu suchen, wenn es denn dazu kam.
    * * *
    Tzigone sank auf einem großen Stein nieder, zu erschöpft, um weiterzugehen. Sie starrte in den Nebel – eine ständige, gänsehauterregende Präsenz, die nie zu weichen schien, ganz gleich, wie weit sie auch ging. Der Nebel hatte kein Ende, zumindest sah Tzigone keines.
    Sie hatte die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht. Am Morgen hatte sie ein neues Loch in ihren Gürtel geschnitten, damit ihre Hose nicht rutschte. Die Zeit verging hier seltsam, doch sie vermutete, daß seit der letzten Mahlzeit Tage vergangen sein mußten. Auch wenn sie ihr Wasser so streng rationiert hatte, wie ein geiziger Zwerg Gold verteilte, war der Wasserschlauch, den sie aus Halruaa mitgebracht hatte, inzwischen leer.
    Da sie nichts anderes zu tun hatte, warf sie Kiesel in einen kleinen Teich und sah zu, wie sich auf der Wasseroberfläche die Kreise ausbreiteten. Der an ihr nagende Durst wollte, daß sie sich in dieses Wasser warf, um zu trinken, doch ihre Zeit als Geschichtenerzählerin hatte sie wachsam gemacht. Sie kannte viele Geschichten, in denen Sterbliche durch seltsame magische Reiche wanderten und dort festsaßen, sobald sie etwas aßen oder tranken.
    Tzigone sammelte ihre restlichen Kräfte und tauchte in die tiefe, tranceartige Konzentration ein, die ihren geborgten Erinnerungen vorausging. Mit jedem Tag wurde es leichter, in die Vergangenheit ihrer Mutter vorzudringen und in einer Vision, die lebhafter war als jeder Traum, zu Keturah zu werden.
    * * *
    Keturah bohrte ihre Finger zwischen die blau-schwarzen Rückenschuppen des Lindwurms und beugte sich tief über den sehnigen Hals der Kreatur. Der donnernde Schlag seiner Fledermausflügel erschütterte sie, und der dichte Wald unter ihr zog so rasch vorbei, daß er nur verwischt wahrzunehmen war.
    Die junge Magierin klammerte sich verzweifelt an ihren Halt und an die Magie, die den Lindwurm gerufen hatte. Sie konnte den bösen Willen des drachenähnlichen Wesens fühlen, das auf Keturahs sanften Druck abwechselnd verwirrt und verärgert reagierte.
    Sich zu unterwerfen fiel diesem Geschöpf schwer, eine Kooperation war völlig unmöglich. Mit jedem Flügelschlag stiegen sie weiter auf, und jedes kurze Gleiten kam einem Absacken gleich, bei dem sich ihr Magen umdrehte. Der Lindwurm dachte nicht daran, seine Flugart auf das zusätzliche Gewicht seines Passagiers einzustellen.
    Die Kreatur stieß einen Schrei aus. Keturah sah erschrocken auf und sah den Schatten, der über sie hinwegglitt. Hoch über ihnen kreiste ein gewaltiger Greif mit weit gespreizten Flügeln am Himmel. Er glitt majestätisch durch die Luft, während er den Lindwurm und dessen Passagier beäugte.
    Keturahs widerwilliges Flugtier beschrieb eine scharfe Kurve und begann, weiter aufzusteigen, als hätte es seine Reiterin und deren Magie völlig vergessen. Die Magierin setzte zu einem weiteren Zauber an, doch die rachsüchtigen Schreie der Kreatur und das Pfeifen des Windes blockierten ihre Bemühungen so wirkungsvoll wie der Gegenzauber eines Erzmagus.
    Der lange, stachlige Schwanz des Lindwurms zuckte wie ein dunkler Blitz auf den Greif zu. Der wich im Flug zurück. Er schlug heftig mit den großen weißen Schwingen, seine klauenbewehrte Vorderbeine und die löwenartigen Hinterläufe strampelten in der Luft, während er versuchte, dem Angriff auszuweichen.
    Ein Energieblitz zuckte aus der Richtung des Greifen heran und brannte sich in die Seite des Lindwurms. Mit einem Schmerzensschrei wich dieser aus. Keturah merkte erst jetzt, daß der Greif ebenfalls einen Reiter trug – einen schlanken jungen Mann, dessen Haut so gebräunt war wie die eines Mannes, der sein Leben lang in der Sonne und auf dem Meer verbracht hatte. Als sich ihre Blicke trafen, erkannte Keturah an seinem erstaunten Gesichtsausdruck, daß er sie auch erst jetzt bemerkt hatte.
    Es war ein Blickkontakt, der nur einen Moment dauerte und von der unkontrollierten Flugbahn des verwundeten Lindwurms beendet wurde. Der war nun völlig Keturahs Zugriff entkommen und flog einen

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