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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Kreis, um wieder anzugreifen. Der Lindwurm tauchte steil ab, bis er direkt unter dem riesigen geflügelten Löwen war. Als er unter dem Greifen hindurchflog, dreht er sich und wirbelte seinen mit Giftstacheln besetzten Schwanz wie einen riesigen Flegel umher.
    Im nächsten Moment war Keturah im freien Fall. Ein weiterer Ausbruch von Magie ging von dem Greifen aus, erfaßte sie und bremste ihren Sturz, bis sie sanft schwebte.
    Sie war von Dankbarkeit und Erstaunen ergriffen. Der Greifenreiter hatte sie gerettet und war dabei selbst ein beträchtliches Risiko eingegangen. Lindwürmer betrachteten Greifen als natürliche Feinde, und Keturahs vormaliges Flugtier schien entschlossen, diesen Gegner vom Himmel zu fegen. Wenn der Reiter überleben wollte, tat er gut daran, sich selbst mit einem Zauber in Sicherheit zu bringen!
    Während sie weiter nach unten sank, reckte Keturah den Hals, um den Kampf mitverfolgen zu können. Immer wieder attackierte der Lindwurm, indem er nach dem großen Löwenvogel schnappte und schlug. Wie befürchtet waren viele seiner Angriffe von Erfolg gekrönt. Offenbar wurde die Verteidigungskraft des jungen Magiers dadurch geschwächt, daß er ihren Federfall-Zauber aufrechterhielt.
    Das Blätterdach rauschte Keturah entgegen. Sie schwebte langsam durch die kleinen oberen Zweige, bekam einen Ast zu fassen und begann, am Stamm nach unten zu klettern.
    Indessen tobte über ihr der Sturm aus Federn und Schuppen, kam näher und wurde immer hektischer. Das Kreischen des Lindwurms mischte sich mit dem Gebrüll des Greifen. Bäume raschelten und Äste brachen, als die gigantischen Kreaturen im Todeskampf ineinander verbissen der Erde entgegenstürzten.
    Keturah drückte sich an den Baum, als die beiden an ihr vorbeischossen. Ihr Fall war eine lange, übelkeiterregende Abfolge dumpfer, klatschender Geräusche, denen eine noch entsetzlichere Stille folgte.
    Halb kletterte, halb rutschte sie am Baum entlang nach unten. Die großen Kreaturen lagen so engumschlungen am Fuß des Baums, daß sich Keturah gut vorstellen konnte, wie sie ihren Kampf auch nach dem Tod fortführten.
    Rasch verdrängte sie diesen Gedanken, als sie den Reiter des Greifen entdeckte. Er saß noch immer im Sattel, Blut lief aus einer Wunde in seinem Haar. Ein Bein war in einem unnatürlichen Winkel geknickt.
    Sie löste schnell die Gurte, die den Mann hielten, und strich vorsichtig über seinen Nacken und Rücken, dann betasteten ihre Hände vorsichtig seinen Schädel. Außer seinem Bein schien er sich Mystra sei Dank nichts gebrochen zu haben, und so zog sie ihn behutsam von den Bestien fort.
    Die ganze Nacht über kümmerte sie sich abwechselnd um den jungen Mann und sammelte genug Holz, damit das kreisförmig brennende Feuer nicht ausging. Das Feuer war riskant, da Dhamari Exchelsors Häscher dicht hinter ihr sein mußten, doch es war nur ein geringes Risiko im Vergleich zu dem, was der junge Mann ihretwegen gewagt hatte.
    Keturah mußte keine seltsamen, gefährlichen Kreaturen herbeirufen, die in dieser Nacht ihre Verfolger abwehrten. Die Geschöpfe kamen aus eigenem Antrieb, da sie von dem Geruch frischen Fleischs angelockt wurden, das in großer Menge vorhanden war. Mit einem Ruf, der so komplex war wie jeder, den die Menschheit zustandebrachte, brüllten und heulten die Aasfresser die Einladung zum Festmahl hinaus, um sich dann – für Keturahs Geschmack wieder den Halruaanern zu ähnlich – um die Reste zu streiten.
    Insgesamt war die Nacht lang und unerfreulich, und es verging kein Augenblick, in dem Keturah nicht dachte, es könne mit ihrem Retter zu Ende gehen. Die Stimmen der Aasfresser schienen seinen Namen zu rufen.
    Zu ihrer Verwunderung öffnete der junge Mann kurz vor Tagesanbruch die Augen. Einige Momente lang verfolgten sie Keturahs Bewegungen. Diese tauchte ein Stück Stoff in ihren winzigen Kessel und legte es auf die Stirn des Verwundeten .
    »Ich lebe«, stellte dieser finster fest. Es kam Keturah vor, als würde ihn diese Tatsache weder überraschen noch erfreuen.
    »Ihr hattet Glück. Ich habe schon eine besiegte Armee gesehen, die weniger Wunden davongetragen hatte.«
    Unter Schmerzen setzte er sich auf und sah sie an. »Habt Ihr Erfahrung mit dem Militär, oder war das nur ein Spruch?«
    Keturahs Mundwinkel zuckten. »Wenn Ihr wissen wollt, ob ich Anhängerin des Militärs bin, dann lautet die Antwort nein. Ich muß sagen, daß ich es für einen Mann in Eurer Verfassung bewundernswert optimistisch finde, das

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