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Ratgeber Übergewicht

Ratgeber Übergewicht

Titel: Ratgeber Übergewicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Pudel
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kriege“.
    „Zeichnen Sie doch bitte einmal auf, wie sich Ihr Gewicht in den Jahren entwickelt hat“, mit diesem Satz reicht der Berater ihr ein Blatt Papier und einen Stift. Monika überlegt und zeichnet eine Kurve, die mit kleinen Wellen nach unten stetig ansteigt. „Hier habe ich aufgehört zu rauchen“, sagt sie und ihre Kurve macht einen deutlichen Schwung nach oben. Bei 89 kg endet die Lebenskurve – das ist das Maximum. „Jetzt bitte zeichnen Sie Ihre Kurve einmal weiter in die Zukunft, wie Sie glauben, dass sich Ihr Gewicht entwickelt, wenn Sie nichts unternehmen würden“, fordert der Berater sie auf. „Na ja, die wird weiter ansteigen“, meint Monika und setzt ihre Verlaufslinie mit steigender Tendenz fort. „Und jetzt dürfen Sie einmal einzeichnen, wie Sie sich wünschen, dass Ihr Gewicht in Zukunft verläuft“. Monika setzt ihren Stift auf 89 kg und zieht einen steilen, schrägen Strich nach unten – bis auf 65 kg: „Soviel habe ich auch mal gewogen“.
    Plötzlich wird ihr, als sie ihren Wunschverlauf mit der Zukunftslinie vergleicht, klar, welche Abstände zwischen beiden Linien klaffen. Der Berater zeichnet ab 89 kg eine waagerechte Linie (Gewichtskonstanz) und fragt: „Was halten Sie davon?“ „Ja, das wäre auch schon etwas“, gesteht sich Monika zu, aber eigentlich wollte sie doch abnehmen. Der Berater empfiehlt, dass sie sich zunächst kein festes Abnahmeziel setzen sollte. Er bittet sie, in der kommenden Woche alles genau zu notieren, was sie esse und trinke. Dieser Überblick könne helfen, das weitere Vorgehen zu planen.
    Beim zweiten Termin gehen Berater und Monika gemeinsam das Tagebuch durch, kreuzen mit rot alle Positionen an, die Fett enthalten. Markieren Positionen, die Alkohol liefern. Dann wird noch ein grüner Kreis um die Lebensmittel und Speisen gezogen, die Kohlenhydrate enthalten. „Damit kann Ihr Training beginnen“, schlägt der Berater vor. Ziel ist, die Menge der rot markierten Positionen zu verringern und die grünen Positionen zu vermehren.
    Der Berater formuliert zusammen mit Monika drei konkrete Veränderungen für die kommende Woche, wobei keine rigiden, sondern flexible Vorsätze gefasst werden. Monika startet ihr Training mit den folgenden Trainingsregeln: (1) Ich versuche, fünfmal in der Woche statt Wein eine Weinschorle zu trinken. (2) Ich werde mindestens vier Mal eine große Portion Gemüse zu Mittag essen und (3) mit einer Tafel Schokolade werde ich in der Woche auskommen. Der Berater gibt Monika noch einen Fragebogen mit, auf dem sie ankreuzen soll, welche aktiven Bewegungen sie sich vorstellen könnte.
    Den nächsten Beratungstermin beginnt Monika mit dem Satz: „Ich habe nicht abgenommen“. Ihr Berater findet das in Ordnung: „So schnell geht das auch nicht. Hatten Sie mit Ihrem Training Erfolg, das ist wichtiger?“ Monika berichtet, dass sie diese drei flexiblen Vorsätze gut in die Tat umgesetzt habe, was auch nicht sonderlich schwer gewesen sei. „Gut so, Sie sind auf dem richtigen Weg“, lobt der Berater, „das Training soll auch keine Belastung sein, denn dann werfen Sie schnell das Handtuch.“
    Für die kommende Woche werden zwei weitere, zusätzliche Trainingsschritte geplant. Monika wird versuchen, mindestens viermal unter Wurstbelag kein Streichfett, sondern Senf zu nehmen. Der „Gemüsevorsatz“ wird von vier auf sechs Portionen/Woche erhöht. Außerdem wird vereinbart, dass sich Monika einen Schrittzähler kauft, ihn ansteckt und abends die Schrittanzahl notiert. Sie versucht darüber hinaus mit ihrem Rad in der kommenden Woche 40 Kilometer zu fahren.
    So geht es einige Wochen mit diesen kleinen Schritten weiter. Zur sechsten Beratung kommt Monika mit bester Laune: „Ich habe mich letzten Sonntag wieder gewogen und zwei Kilogramm abgenommen.“ Der Berater bespricht mit Monika, wie sie sich für ihr erfolgreiches Training belohnen kann. Sie wird mit ihrer Freundin ins Kino gehen und ihren Mann überzeugen, mit ihr einen Waldspaziergang zu machen. „Dann kann ich auch mit ihm mal darüber reden, wie er es findet, dass ich abnehme.“
    Ihr Mann sei stolz auf sie, habe er gesagt – so berichtet Monika beim nächsten Beratungstermin. Er wünsche sich, dass sie noch ein paar Kilogramm verliere. Er wollte sie nur nicht unter Druck setzen, darum sei er vor Wochen mit ihrem Gewicht „zufrieden“ gewesen. Mit dem Radfahren habe sie noch ein paar Probleme, aber 35 Kilometer habe sie geschafft. In der nächsten Woche werde sie

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