Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)

Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)

Titel: Ratings, Ratings, Ratings (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Brocks
Vom Netzwerk:
Zwischenzeit eingeschlafen und ich kuschelte mich mal wieder nur an. Dieser unterschiedliche Lebensrhythmus ist echt der Hammer. Aber was sollte ich sagen? Ich schlief selber sofort ein. Klar, nach solch einem Arbeitstag.

33
    …………… Am nächsten Morgen lag ich dann ohne Tristan im Bett und verfluchte mich selber, da ich keine saubere Wäsche mehr im Gepäck hatte. Daher schnappte ich mir eine von Tristans viel zu großen Boxershorts. Ich würde ja nicht gerade heute einen Unfall haben und ins Krankenhaus mit Männerunterwäsche eingeliefert werden. Dieses Denken hatte ich meiner Oma zu verdanken und mich echt echt kirre! Die Geschäfte im Shopping Center haben bei Arbeitsbeginn allerdings noch geschlossen. Das bewahrte mich heute vor einer Shopping-Tour vor Arbeitsbeginn und vielen Kröten weniger in der Tasche. Auch glaube ich, dass das Ganze bestimmt auch extra so gemacht worden ist, damit niemand auch nur eine Minute zu spät zur Arbeit kommt.
    Nach 9.30 Uhr hat die unterirdische Stadt dann den ganzen Tag über geöffnet. Die Gänge sind wahnsinnig breit, ewig lang und meistens voll. Egal wann, zumindest in der Woche.
    Ein kleiner Dessousladen hatte mich schon des Öfteren angelacht, aber meine Wenigkeit bislang nicht begrü ßt. Mein Konto sieht derzeit ganz gut aus. Dank an die ewige Arbeiterei. Dafür könnte ich wirklich auch noch neue Unterwäsche gebrauchen. So kam ich um 11 Uhr dreißig, vor dem Mittagspausenansturm, mit 5 Paar Unterhosen und zwei neuen BHs aus dem mir bislang unbekannten Laden wieder raus. Und mein Konto sah immer noch gut aus.
    Daher aß ich ausgiebig alleine bei wagamama, machte einen langen Umweg von sage und schreibe 13 Minuten Rundgang an der frischen Luft und saß dann kurz vor Mittagspausenbeginn wieder am Schreibtisch. Chris hatte heute keinen Hunger, fragte, ob ich auch nur einen Kaffee trinken wollte und hatte meine Abwesenheit gar nicht bemerkt. Und das wollte ich, denn die Tour war anstrengend gewesen.
    Der Kaffee tat gut und spülte das Essen eine Etage tiefer. Das viele Essen musste ich aber echt stoppen, sonst hätte ich wirlich bald echt Gewichtsprobleme. Als ich London noch nicht kannte, hatte ich schließlich auch ohne wagamama überlebt und hatte so eine Sucht seit meiner Reibeplätzchenzeit bei meiner Oma nicht mehr elebt. Meine Oma hatte alle Hände voll zu tun, uns alle mit den selbst geriebenen Kartoffeln satt zu kriegen. Und das an allen fleischfreien Freitagen. Wir hatten nicht viel, aber wir hatten die weltbeste Oma und die beste Familie.
    Am Abend fuhr ich dann ohne Koffer nach Hause, denn der lag noch bei Tristan. War eigentlich doof von mir gewesen, dachte ich nun. Habe schließlich nur den einen Koffer in meiner kleinen Hütte.
    Ich stand mittlerweile beim Chinamann in Upminster in der Schlange, geduldig wie eine Engländerin. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden endlich meine 6 Dumplings und eine Flasche Wasser in meine Tüte zum Mitnehmen gepackt. 10 Minuten später saß ich dann endlich auf meinem Bett und schmiss das Laptop an. Das Internetradio sollte mich nun bespassen. Gerade gab es einen Sender, der fetzigen Balkanrock spielte. Eine echte Anlage oder einen echten Fernseher hatte ich nicht.
    Man kann sich als Deutscher kaum vorstellen, wie einfach ein Umzug in England sein kann. Mehr als die Klamotten (und zu den Klamotten gehören fast nur Anzüge, die zur Umzugszeit mit Absicht alle in der Reinigung geparkt werden) und das eine oder andere Buch hatte ich nichts und damit auch nichts zu packen. Das Weidenkätzchen in der Milchflasche war schon lange gestorben, die Lampen und alle Möbel gehörten hier nicht mir. Und das obwohl ich gut verdiente. Eine Stunde dauerte mein Packen. Wie immer ging alles in eine einzige Kiste, die ich mir aus dem Sainsburys mitgebracht hatte.
    Den R est brauchte ich für Afrika und dafür brauchte ich meinen Koffer. Dieser aber ging laut Tristan in Afrika gar nicht und die kommende Shoppingtour wurde von meinem Mann angeführt. Es ging in den Outletshop in Lakeside, einem Shopping-Center vor den Toren der Stadt. Aber keiner verstand so gut wie Tristan, nur Nötiges zu kaufen. Das von ihm gewählte T-Shirt war aus leichter Merino-Wolle und kühlte angeblich nicht nur, sondern stank auch nach einer Woche tragen noch immer nicht. Er packte mir zwei davon auf den Arm. Die von ihm gewählte Hose, sah aus wie eine Männerhose, und hatte unzählige Taschen, von denen eine Frau so gar nicht träumte, denn ich wollte doch

Weitere Kostenlose Bücher