Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
aufregend.
Sie strich ihm über den Hals, die verletzte Schulter und legte ihm dann die Hand wieder auf die Brust. "Ich finde", flüsterte sie, "dass du der aufregendste Mann bist, den ich je gesehen habe."
Wären sie nicht in einem Krankenzimmer gewesen, wo die Schwestern ein und aus gingen, hätte er Delilah auf der Stelle gepackt und an sich gezogen. Er drehte sich auf die Seite, spürte den Schmerz in der Schulter und fluchte.
Sie wandte sich ab, goss ihm etwas Wasser in einen Becher mit Trinkhalm und reichte ihn ihm. "Trink, das hilft."
Da wüsste er etwas Besseres, doch brav trank er das kühle Wasser und hoffte, es würde seine Hitze lindern. Es war der helle Wahnsinn, eine Frau dermaßen stark zu begehren.
Delilah stellte den Becher ab und legte ihm wieder die Hand auf die Brust. "Dein Herz schlägt so schnell."
"Ich bin verrückt nach dir", sagte er. Das war etwas plump, doch etwas anderes fiel ihm nicht ein. Nicht, solange sie ihn berührte.
Ihre Augen funkelten, und ihre Lippen umspielte ein triumphierendes Lächeln. "Sex ist verboten, bis du geheilt bist."
Das "bis" klang sehr verheißungsvoll und brachte seinen Puls zum Rasen. Sie würde mit ihm schlafen. Als wollte sie ein Versprechen besiegeln, beugte sie sich zu ihm herunter und berührte seinen Mund mit den Lippen. Doch ehe Mick reagieren konnte, war der Kuss schön vorbei.
"Mehr", bat Mick.
Sie sah auf seinen Mund, kam näher und strich mit der Zungenspitze über seine Unterlippe. "Magst du das?" hauchte sie.
Mick antwortete mit einem Stöhnen.
Sie richtete sich wieder auf und fragte unvermittelt: "Du bist doch nicht verheiratet oder so?"
"Nein."
"Weißt du, anfangs befürchtete ich, Angel oder Celia …"
"Nein." Er hob den gesunden Arm und berührte ihr Haar. Es fühlte sich warm und weich an. "Ich liebe dein Haar. Es ist wunderschön." Er vergrub die Finger darin und zog ihren Kopf wieder zu sich herunter.
"Danke fürs Kompliment", sagte sie höflich und gab ihm den ersehnten Kuss.
Ein stechender Schmerz durchfuhr Mick, doch er achtete nicht darauf. "Mach deinen Mund auf."
Sie tat es, und er glitt mit der Zunge hinein. Hingebungsvoll kostete er ihre Wärme, ihren einzigartigen Geschmack. Er stöhnte wieder.
Delilah löste sich sofort von ihm und strich ihm über die Wange. "Hab ich dir wehgetan?"
Er riss sich zusammen. "Ach was."
"Ich bin auch nicht verheiratet oder mit jemandem zusammen."
Mick, noch immer ganz benommen vom Kuss, zog verständnislos die Augenbrauen hoch. "Das solltest du vielleicht wissen", versuchte sie zu erklären. "Ich meine, wenn wir das machen."
"Was das?" Er sog tief ihren Duft ein. Er wollte darin eintauchen, bis ihrer beider Duft sich vermischte.
"Na, Sex und so." Wieder holte sie Luft, doch ihr Blick war fest. "Ich denke, darauf läuft es hinaus. In meiner Wohnung habe ich dich ganz für mich, und ich mag dich. Ich nehme an, du magst mich auch."
Mick konnte kaum glauben, was sie da sagte. Noch keine Frau hatte ihm so klar zu verstehen gegeben, dass sie auf eine Affäre mit ihm aus war. Andere Frauen flirteten, wagten sich vor und zogen sich wieder zurück.
Delilah hingegen preschte immer weiter vor.
"Was machst du beruflich?" wollte sie jetzt wissen, ohne sich um seine Verblüffung zu kümmern. "Ich kenne niemanden, der mit einer Pistole herumläuft und auf Leute schießt."
Er hätte mit der Frage rechnen müssen. Nun überlegte er angestrengt. Doch nach ihrer Ankündigung, dass sie eine Affäre mit ihm wollte, konnte er noch immer keinen klaren Gedanken fassen.
"Mick?" fragte sie, als er mit der Antwort zögerte.
Er wollte ihr die Wahrheit sagen, aber er wusste nichts von ihr, außer, dass sie einen Todfeind hatte. Er wusste auch, dass sie etwas exzentrisch war, aufrichtig, eigensinnig und dann wieder unerwartet schüchtern. Und er wusste, dass sie nicht sehr auf ihre Umgebung achtete. Ach ja, und dass sie ihn mochte.
Seine angeborene Vorsicht siegte. Er dachte an Alec und Dane und sagte: "Ich bin Privatdetektiv."
Sie machte große Augen. "Im Ernst?"
Ihre Überraschung wirkte so komisch, dass er lächelte. "Ja."
Die Beziehung mit einer Lüge zu beginnen war ihm nicht recht, aber es ging nicht anders. Sobald der Fall geklärt wäre, würde er alles richtig stellen, und sie würde ihm die Notlüge verzeihen.
"Wow." Aufgeregt rückte sie etwas näher an ihn heran.
"Dann kannst du mir ja ein paar Auskünfte geben."
Mick widerstand erneut der Versuchung, sie ins Bett zu ziehen.
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