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Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer

Titel: Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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geplant."
    Noch einmal warf sie einen Blick zu Mick hinüber, und sekundenlang sahen sie sich an. Er glaubte doch diese idiotische Story nicht etwa?
    "Nein", sagte sie.
    "Ist das alles?" mischte Mick sich jetzt ein. Seine Stimme klang schneidend. "Keine weiteren Erklärungen?"
    Wieder suchte Del in seinen Zügen nach einer Regung, doch vergeblich. Die schmale Linie seines Mundes drückte höchstens Abscheu aus.  Er hielt sie für schuldig. Sie wäre gern zu ihm gegangen, hätte ihn berührt, aber das war ihr vermutlich nicht gestattet.
    "Mick?" flüsterte sie.
    Seine Miene wurde nur noch abweisender.  Es schmerzte entsetzlich. Sie sah auf ihre Hände hinab und erklärte tonlos: "Ich habe mit dem Überfall nichts zu tun. Ich war in dem Geschäft, um zu schauen, wie Verbrecher einen Raub durchführen würden, aber…"
    "Ist das nicht ein merkwürdiger Zufall?" schaltete sich Detektive Darney ein. "Dass ausgerechnet dann wirklich ein Überfall stattfand?"
    "Ja." Dels Magen verkrampfte sich. "Ein unglaublicher Zufall."
    "Du hast mit ihm gesprochen."
    Del zuckte zusammen, sie empfand Micks Vorwurf wie einen Hieb. Ohne ihn anzusehen, fragte sie kaum hörbar: "Mit wem?"
    Er stand auf, kam um den Tisch herum und stellte sich so dicht vor sie hin, dass sie zu ihm hochschauen musste. "Mit Glasgow. Ich war heute bei ihm." Er fuhr mit der Hand durch die Luft. "Er kennt… Einzelheiten."
    "Was für Einzelheiten?"
    Nach einem kurzen Blick in die Runde wandte Mick sich wieder an sie. "Dinge, die wir miteinander getan haben. Intime Details, die er nicht erfunden haben kann."
    Detektive Damey wandte sich diskret ab. Die Männer indessen horchten interessiert auf. Schamerfüllt saß Delilah da.
    Und dann überkam sie heiße Wut, die alle Benommenheit wegfegte. Langsam erhob sie sich. "Ich habe niemandem Intimitäten erzählt."
    "Er wusste alles, Delilah. In allen Einzelheiten."
    Sie starrte an ihm vorbei ins Leere, ihre Gedanken rasten.
    "Dann… dann muss er es auf andere Weise erfahren haben."
    "Wie denn?"
    "Es ist nicht meine Aufgabe, das herauszufinden." Sie schaute Faradon an. Sie empfand zugleich Angst,  Demütigung, Trauer und Zorn. "Sie alle hier", sagte sie,  "verfolgen eine falsche Fährte. Ich kenne Rudy Glasgow nicht und habe nie mit ihm gesprochen."
    "Auch mit keinem anderen?"
    Ernüchtert sah sie Mick an. Diesen Vertrauensbruch würde sie ihm nie verzeihen. "Was zwischen uns geschehen ist, Mick… nun, es hat mir viel bedeutet." Ihre Stimme versagte, und sie verachtete sich für ihre Schwäche. Es fiel ihr eben schwer, ihre Gefühle vor feindseligen Zuhörern preiszugeben.
    Sie schluckte und unternahm einen erneuten Versuch, sich zu verteidigen. "Ich hätte niemals über unsere Beziehung mit anderen gesprochen, schon gar nicht mit dem Mann, der auf dich geschossen hat."
    Mick starrte sie an. Sie starrte zurück, hoffte, er würde gleich lächeln, ihr sagen, dass er ihr glaubte. Sie um Verzeihung bitten.  Doch dann hob er ruckartig den Kopf, kehrte ihr den Rücken zu und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Unwillkürlich sorgte sich Del um seine Verletzung. Sie spürte seine Anspannung, seine Wut.
    Die Zuschauer ignorierend, sprach sie unbeirrt weiter. Jetzt zählte allein Mick. "Wenn du in Ruhe nachdenkst, wirst du wissen, dass ich so etwas nicht getan haben kann. Du kennst mich doch."
    "Kaum", sagte er, ohne sich zu ihr umzudrehen.
    Ihr schwindelte. Dass er so sprechen konnte, nach allem, was zwischen ihnen war… Sie schalt sich eine Närrin und bat dennoch: "Tu mir das nicht an."
    Jetzt drehte er sich zu ihr um, doch sein Blick war stechend, anklagend, als er entgegnete: "Er sagte, du wolltest unsere Beziehung benutzen, damit du nicht belangt wirst."
    Nun gab es für Delilah keinen Zweifel mehr. Mick glaubte eher diesem Kriminellen als ihr. Mit letzter Kraft nahm sie sich zusammen. Mit ihrem Schmerz würde sie später fertig werden müssen. Vorerst kam es darauf an, diese Polizisten von ihrer Unschuld zu überzeugen. Nur wie? Sie musterte alle drei. Bei Faradon spürte sie Mitgefühl, bei Detektive Breer Gespanntheit, bei Detektive Damey so etwas wie Verständnis.
    Doch offenbar hielten alle miteinander sie für schuldig.
    "Werden Sie mich verhaften?" Sie war stolz auf ihre ruhige Stimme.
    Faradon klopfte mit der Akte auf den Tisch. "Noch nicht.  Aber Sie dürfen die Stadt vorerst nicht verlassen."
    "Gut." Mit zitternden Knien wandte sie sich um und ging zur Tür.
    "Miss Piper?"
    Sie hielt mitten im Schritt

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