Rau, aber herzlich - Loesch diese Feuer
Kreuzfeuer geraten", meinte Zack.
Da war etwas Wahres daran. Mick starrte auf seine Füße.
"Gut, ich spreche mit ihr."
"Aber bitte auf Knien." Diese Bemerkung konnte Josh sich nicht verkneifen.
Mick warf ihm einen düsteren Blick zu. Doch während er zu seinem Auto ging, schloss er die Möglichkeit nicht aus, sie um Verzeihung zu bitten. Der Gedanke, er könnte Delilah verlieren, versetzte ihn fast in Panik.
Selbst wenn sie an dem Überfall beteiligt gewesen war, würde er um sie kämpfen. Er würde eine Strafe auf Bewährung durchsetzen und darauf achten, dass sie nicht wieder straffällig wurde.
Und dann fiel ihm ein, dass sie - sollte sie wirklich unschuldig sein im Moment allein und ungeschützt war. Alles Mögliche konnte ihr zustoßen.
Er begann zu rennen.
11. KAPITEL
Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, stürmte Mick die Treppen zu Delilahs Wohnung hinauf. Er entschied, seinen eigenen Schlüssel zu benutzen, denn sie würde ihn vielleicht nicht hineinlassen.
Er betrat den Flur. Alles war still, und Mick zog automatisch die Pistole. Vor dem Besuch bei Rudy hatte er sich bewaffnet, obwohl er mit links nur mittelmäßig schoss.
Überall brannte Licht, und es herrschte ein heilloses Durcheinander. Kalte Angst packte ihn. Vorsichtig schlich er weiter und duckte sich schnell, als ein Schneidbrett aus der Küche dicht an seinem Kopf vorbeiflog. Krachend landete es auf dem Boden. Er wirbelte herum und zielte.
Ein schlanker Körper warf sich ihm entgegen. Instinktiv richtete er den Lauf zur Decke, während er Delilah auffing.
Stumm starrten sie einander an. Langsam senkte Mick die Waffe. Del wich zurück und fasste sich ans Herz.
"Oh nein." Ihre Finger zitterten. "Entschuldige, ich wusste nicht, dass du es bist."
Sie war blass, ihre Augen wirkten übergroß in dem schmalen Gesicht. Mit einem Mal waren Wut und Enttäuschung vergessen. Er verspürte nur noch den Wunsch, sie zu beschützen. "Alles in Ordnung?"
Sekunden verstrichen. "Nein."
Sie drehte sich um und ging ins Schlafzimmer. Mick folgte ihr und erblickte den halb gepackten Koffer auf dem Bett.
"Fährst du weg?"
Sie sah ihn nicht an. "Ja."
Die Kehle wurde ihm eng. "Wohin?"
"Das kann ich dir hier nicht sagen."
Mick runzelte die Stirn. "Du meinst, hier im Schlafzimmer?"
"Nein, in meiner Wohnung."
Verunsichert trat er auf sie zu. "Faradon sagte doch, dass du nicht wegfahren darfst."
Ihr drohender Blick hielt ihn auf Abstand. "Ich verlasse die Stadt nicht. Keine Sorge, du kannst mich weiter verfolgen."
"Ich will dich doch nicht verfolgen, Baby", entgegnete er lahm.
Sie nahm ein paar Sachen aus der Kommode und warf sie in den Koffer. "Geh weg, du stehst mir im Weg." Sie drängte sich an ihm vorbei in den Flur. "Was willst du überhaupt hier? Mich erschießen?"
"Du weißt genau, dass ich dir nie etwas antun könnte!"
Sie blieb stehen. "Leere Worte."
"Delilah…"
Sie war dabei, ihre Wohnung zu verlassen. Zog sie aus, um ihn nicht vor die Tür setzen zu müssen? Glaubte sie denn, er würde weiter bei ihr wohnen wollen?
So weit hatte er noch gar nicht gedacht. Bei der Vorstellung, ihren weichen Körper nachts nicht mehr neben sich im Bett zu haben, ihren warmen Atem nicht mehr zu spüren, wurde ihm regelrecht schlecht.
Er steckte die Pistole ein und faltete die Hände, um Delilah nicht zu berühren. Sie wirkte so klein und zerbrechlich.
Sie begann, die Kabel des Computers herauszuziehen. Nun konnte er sich doch nicht mehr zurückhalten und nahm sie bei den Schultern. "Delilah, hör mir zu."
Heftig fuhr sie herum und schüttelte ihn ab. "Rühr mich nicht an. Nie wieder!"
Schweigend standen sie voreinander. "Sag mir wenigstens, was los ist", bat Mick schließlich.
Sie blickte auf ihre Hände. "Also gut." Sie holte tief Luft und sah ihn dann trotzig an. "Ich hatte mich in dich verliebt. Ich habe dir vertraut. Ich wusste, es war voreilig, aber ich kam nicht dagegen an. Und du hast mir das Herz gebrochen. Das werde ich dir nie verzeihen."
Einerseits machten ihre Worte ihn glücklich - sie liebte ihn! - und andererseits unendlich traurig, denn was sollte nun werden
Vorsichtig fragte er: "Weil ich dich angezeigt habe?"
Ihr bitteres Lächeln schnitt ihm ins Herz. "Nein, weil du mir so etwas zugetraut hast. Du hast überhaupt nichts von mir begriffen."
Der Drang, sie in die Arme zu nehmen, wurde beinah übermächtig. Doch er, widerstand. "Können wir zunächst einmal klären, warum du es so eilig hast, wegzukommen?"
Sie
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