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Rau, aber zaertlich

Rau, aber zaertlich

Titel: Rau, aber zaertlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Elizabeth Leto
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zu improvisieren.
    "Eine Story für Ihre Krimis? Ich weiß nicht. Es gibt nur eine Leiche und keine internationale Verschwörung. Und unglücklicherweise auch keine Hinweise auf den Täter."
    "Aber das wissen Sie doch nicht genau, oder? Auf den ersten Blick scheint es um zwei Überfälle, einen Diebstahl, einen Unfall mit Fahrerflucht und einen Mordverdacht zu gehen. Aber was, wenn Sie das zu etwas viel Größerem führt?
    Und selbst wenn nicht - ich habe einige meiner besten Ideen aus winzigen Zeitungsmeldungen bekommen."
    Jake nickte anerkennend. Sie hörte nicht nur aufmerksam zu und machte sich Notizen, sondern erregte ihn auch, wenn sie über ungelöste Fälle und schwere Verbrechen sprach. Diese Frau war klug, furchtlos und interessiert. Bis jetzt erstreckte sich ihr Interesse zwar nur auf seinen Job und vielleicht ein gemeinsames Abendessen, aber das war wenigstens schon eine Basis.
    Es blitzte und donnerte erneut. Devon zuckte zusammen, während sie auf ihren Kugelschreiber drückte und ihren Notizblock zuklappte.
    "Ist alles in Ordnung mit Ihnen?" erkundigte Jake sich.
    Devon schaute nervös zum Fenster. "Ich hasse Gewitter. Dabei sollte man meinen, ich hätte mich längst an dieses Wetter gewöhnt."
    "Stammen Sie von hier?"
    "Ich bin im sonnigen Florida geboren und aufgewachsen", erwiderte sie grinsend. "Eine aussterbende Rasse. Und Sie?"
    Jake musste ebenfalls grinsen. "Möglicherweise sind wir die letzten unserer Art."
    "Das könnte ein interessantes Szenario sein", meinte sie zwinkernd.
    Sie hat gezwinkert! Na gut, jetzt bestand kein Zweifel mehr daran, dass sie mit ihm flirtete. Einerseits war Jake Polizist und wollte daher den Grund dafür herausfinden. Andererseits war er auch nur ein Mann, der gern auf ihren Annäherungsversuch eingehen wollte. Außerdem beschäftigte ihn die Frage, wieso sie ausgerechnet jetzt mit ihm zu flirten begann.
    "Sie kommen mir ein wenig verändert vor, Miss Michaels. Freundlicher vielleicht?"
    Sie schlängelte sich mit einer so anmutigen Bewegung hinter ihrem Tisch hervor, dass Jake sich unwillkürlich fragte, wie viele College-Professoren diese Bewegung schon in ihren Bann geschlagen hatte.
    "Bin ich denn nicht jeden Samstag freundlich?"
    "Das schon, aber Sie flirten nicht jeden Samstag mit mir. Und letzten Samstag haben Sie mir sogar einen Korb gegeben."
    Sie zögerte für einen kurzen Moment, ehe sie ihre Handtasche von der Stuhllehne nahm. Sie verstaute Notizblock und Kugelschreiber darin und hängte sie sich über die Schulter. Dann ging sie auf ihn zu.
    "Haben Sie das Geschenk nicht bekommen, das ich Ihnen geschickt habe? Im Übrigen habe ich Ihnen nicht direkt einen Korb gegeben, Detective. Falls Sie sich erinnern - ich sagte nur, es sei nicht der richtige Zeitpunkt." Sie schloss die Augen, und als sie sie wieder öffnete, kam aus ihrem Mund ein Wortschwall, dem Jake nur mit Mühe folgen konnte. "Um ehrlich zu sein, in meinem Leben hat sich gerade ein enormer Wandel vollzogen. Die Liste der Gründe, weshalb ich mir keinen Mann in meinem Leben leisten kann, nicht einmal für kurze Zeit, ist hinfällig. Also fragte ich mich, ob Sie vielleicht Lust haben, mit mir irgendwo zu einem frühen Abendessen hinzugehen."
    Er wartete, bis sie tief Luft geholt hatte, und dann mussten sie beide lachen.
    "Entschuldigen Sie", sagte sie. "Ich musste das alles schnell loswerden, bevor mich der Mut verließ."
    Jake lachte leise. Er kannte Devon Michaels lange genug, um zu wissen, dass sie nicht nur attraktiv, sondern auch sehr klug war. Mit ihrer erfrischenden Aufrichtigkeit hatte er jedoch nicht gerechnet.
    "Gewöhnlich mache ich Frauen keine Angst", entgegnete er.
    "Es fällt mir schwer, das zu glauben, Detective Tanner. "
    Erneut blitzte und donnerte es fast gleichzeitig, was dazu führte, dass Devon blass wurde. Jake suchte seine Sachen zusammen und deutete zur Tür.
    "Ich würde gern mit Ihnen zu Abend essen, aber wir müssen Ihren Wagen nehmen, wenn Sie keinen völlig durchnässten Begleiter wollen. Ich bin nämlich mit meinem Motorrad hier."
    "Sie schauen sich wohl nicht die Wettervorhersagen an, wie?"
    Jake antwortete nicht, da er nicht zugeben wollte, dass er an diesem Morgen andere Dinge im Kopf gehabt hatte, als er mit seiner Yamaha zum Unterricht gefahren war statt in seinem großen Polizeiwagen. Bei einer Frau von Devons Kaliber konnte ein Mann kaum mit einer alten Kiste wie einem viertürigen Chevy Eindruck schinden. Allerdings brachte es ihm sicher auch keine Pluspunkte

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