Rau, aber zaertlich
bei ihr ein, wenn er Devon bitten musste, ihn mitzunehmen.
Er deutete erneut zur Tür und wartete, bis Devon den Raum verlassen hatte, ehe er ein Schlüsselbund aus seiner Tasche zog und abschloss. Der Flur war wegen der veralteten Beleuchtung und der dunklen Wolken draußen dämmrig.
Devons Schritte hallten in ihm wider. Das Klappern lenkte Jakes Aufmerksamkeit auf ihre Füße, die in hochhackigen schwarzen Stiefeletten steckten.
Sie hatte an alles gedacht und war von Kopf bis Fuß sexy. Na ja, er konnte nicht wissen, ob sie wirklich an alles gedacht hatte, wie zum Beispiel verführerische Unterwäsche.
Plötzlich erschreckte ein weiterer heftiger Blitz Devon so sehr, dass sie ihre Handtasche fallen ließ und die Arme um sich schlang. Sie schrie auf, als das Flurlicht flackerte und schließlich ausging.
Die Notbeleuchtung sprang an und tauchte den Gang in diffuses Licht.
"Devon?"
"Mir geht's gut", erwiderte sie. "Ich hoffe, die anderen waren schon raus aus dem Fahrstuhl."
Jake ging zum Fahrstuhl, legte den Kopf an die Tür und lauschte.
"Es ist alles ruhig. Sie würden um Hilfe rufen, wenn sie festsäßen.
Anscheinend sind alle draußen gewesen, bevor der Strom ausfiel. Gut, dass wir noch nicht in der Kabine waren, sonst wären wir jetzt darin gefangen."
"Ich weiß nicht", erwiderte Devon und lehnte sich neben ihn gegen die Fahrstuhltür. "Auch das hätte ein interessantes Szenario sein können."
Jake lächelte. "Miss Michaels, Sie haben wirklich eine schlimme Fantasie. "
"Detective Tanner, Sie haben ja keine Ahnung."
Nein, das hatte er nicht. Aber er hatte die feste Absicht, das zu ändern.
Devon konnte kaum glauben, dass sie das gerade gesagt hatte. Jake hatte Recht, ihre Fantasie war wirklich schlimm.
Plötzlich schien die Luft noch schwüler und heißer - und nicht nur, weil Devon so nah bei Jake stand. Offenbar war die Klimaanlage zusammen mit dem Licht und dem Fahrstuhl ausgefallen. In Florida bedeutete selbst im Spätfrühling der Ausfall einer Klimaanlage unglaublich rasche Temperatursprünge, besonders in modrigen alten Gebäuden.
Devon zupfte am Ausschnitt ihrer Bluse, um sich ein wenig Luft zuzufächern.
"Wenn wir hier oben bleiben, wird es nur noch heißer", erklärte Jake.
Sie konnte nicht widerstehen, ihn zu necken. "ist Ihnen jetzt heiß?"
"Na schön, hören Sie auf damit. Lassen Sie sich zuerst von mir retten, dann können Sie wieder flirten. Bitte." Er richtete sich auf und stemmte die Hände in die Hüften. "ich befehle Ihnen, sofort mit dem Flirten weiterzumachen, nachdem ich die Treppe gefunden und Sie in Sicherheit gebracht habe."
Devon verkniff sich ein Grinsen und hakte ihre Daumen in die Hosentaschen.
"Die Treppe befindet sich hinter Ihnen. Gleich hinter der Tür mit dem großen roten Schild, auf dem Ausgang' steht.
"Ausgezeichnet", sagte er, nicht im Mindesten gekränkt, dass ihm etwas so Offensichtliches entgangen war, und wollte die Tür öffnen. Die Türangeln quietschten, doch sie bewegte sich kaum. Er unternahm einen zweiten Versuch, indem er mit seiner kräftigen Schulter dagegen drückte.
Die Tür gab knarrend nach.
"Bitte nach Ihnen", sagte Jake und machte vornehm eine einladende Handbewegung.
„Sehr galant von Ihnen", bemerkte sie und schlenderte an ihm vorbei.
"Möchten Sie auch meine Bücher tragen?"
Er lächelte. "Nicht wenn sie in Ihrer Handtasche sind. Tut mir Leid, aber die Farbe des Leders beißt sich mit der meines Gürtels."
Devon lachte und stieg die Treppe hinab. Sie war erstaunt, wie ungezwungen und neckend sie miteinander umgingen. Sie kannten sich seit sieben Wochen, obwohl man nach ein paar kurzen Gesprächen in den Pausen und dem üblichen Austausch von Fragen und Antworten im Kurs wohl kaum von "kennen"
sprechen konnte. Das richtige Kennenlernen würde erst beim Abendessen passieren. Erst dann würde Devon entscheiden, ob sie Detective Tanner mit ihrem schockierenden Vorschlag konfrontieren würde.
"Warten Sie, Devon. Ich sollte vorausgehen. Diese Notbeleuchtung richtet im Treppenhaus nicht viel aus."
Er hatte Recht. Es war hier überall ziemlich schummerig. Devon und Jake hatten eine besonders dunkle Stelle erwischt, und auch wenn Devon das fehlende Licht gefiel - weil man sich mit den Händen ins Unbekannte vortasten musste - blieb sie doch stehen und wartete, dass Jake an ihr vorbeiging.
Sie fühlte seine Hand auf ihrem Rücken, sanft, zögernd, ehe er sich an ihr vorbeischob. Er lief zwei oder drei Stufen vor und forderte Devon
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