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Rau, aber zaertlich

Rau, aber zaertlich

Titel: Rau, aber zaertlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Elizabeth Leto
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nasses, seidiges Haar streiften. Ein erregendes Prickeln zog von ihrem Arm durch ihren ganzen Körper.
    Ja, sie hatte Angst vor Blitzen in Form konzentrierten Feuers der Leidenschaft.
    Doch trotz ihrer Angst näherte sie sich ihm noch weiter.
    Als er grinste, spannte sich die Haut unter ihrer Handfläche. "Sie müssen vor mehr als nur Blitzen Angst haben."
    "Muss ich?" Sie ließ die Handtasche neben sich zu Boden fallen, nahm seine Hand und zog ihn zur Treppe, damit er sich setzte.
    Wegen seiner Größe passten sie kaum nebeneinander auf die schmale Treppenstufe, und Devon berührte seinen Schenkel. "Erzählen Sie mir zuerst von Ihren Ängsten, dann verrate ich Ihnen vielleicht noch eine von meinen."
    "So leicht bekomme ich keine Angst", sagte er und verlagerte ein wenig sein Gewicht. Die Vorderseite seiner Jeans und sein Hemd waren durchnässt. Devon vermutete, dass er sich hier draußen in der schwülen Hitze unwohl fühlte.
    Jedenfalls hoffte sie das.
    "Oh, natürlich. Wie konnte ich das vergessen?" Sie lehnte sich ein wenig zurück. "Sie sind ein großer böser Cop, der sich vor gar nichts fürchtet. Und ich dachte, Sie wären anders."
    Er lehnte sich ebenso lässig zurück wie sie, und für einen Augenblick stellte Devon sich vor, dass sie sich in einem mit seidener Bettwäsche bezogenen Bett einen erregenden verbalen Schlagabtausch lieferten, statt auf sandigem Beton verhüllte Anspielungen zu machen.
    „Anders? Als wer?"
    Als andere Polizisten. Ich bin bei der Recherche zu meinen Büchern vielen Ihrer Kollegen begegnet, in Kursen wie Ihrem, gelegentlich bei Signierstunden, bei denen sie mir gern erzählten, dass die Unterwelt nicht annähernd so glamourös oder abenteuerlich sei, wie ich sie in meinen Büchern schildere. Sie haben alle betont, dass ich keine Ahnung vom wirklichen Leben habe - was durchaus in Ordnung ist, da ich ja auch nicht über das wirkliche Leben schreibe.
    Ich spürte viel Tapferkeit, Selbstbewusstsein, Überheblichkeit bei manchen
    ...bei den meisten."
    "Diese Eigenschaften sind für einen Polizisten nicht so schlecht, da er regelmäßig dem Tod oder der Gefahr schwerer Verletzungen ins Auge sieht.
    Und im Übrigen sind die weiblichen Polizisten genauso großspurig."
    "Ich weiß", versicherte Devon ihm. "Und glauben Sie bloß nicht, ich würde Sie für ein herausragendes Exemplar eines anmaßenden Polizisten halten."
    "Sie haben gesagt, ich sei anders - zumindest, dass Sie das geglaubt haben."
    Zögernd fuhr Devon mit der Hand über seine Schulter und dann zu seinem Bizeps. "Das tue ich auch immer noch. Nur kann ich nicht benennen, worin der Unterschied besteht."
    "Dann werden Sie mich besser kennen lernen müssen", sagte er lächelnd.
    "Genau darum geht es."
    Er bewegte sich erneut und stöhnte. "Verdammt, ist das heiß hier."
    „Es wird nicht besser dadurch, dass Sie Ihre klebrigen, nassen Sachen anbehalten. Sie können Ihr Hemd ruhig ausziehen. Ich werde keinen Anstoß daran nehmen."
    Jake lachte. "Meine Jeans auch?“
    „Wenn es sein muss." Die Vorstellung, wie er sich hier bis auf seine Boxershorts auszog, war erregend. "Ich werde es wohl schaffen, nicht ohnmächtig zu werden."
    Er zog sein Hemd aus dem Hosenbund. "Ich wette, das sagen Sie zu allen Männern."
    "Es gibt keine Männer in meinem Leben. Schon lange nicht mehr. "
    Ihre Stimme, ein leises, aber deutliches Flüstern, schien durch das ganze Treppenhaus zu hallen. Devon konnte kaum glauben, dass sie ihm so etwas Persönliches verraten hatte, doch es stimmte nun einmal. Und Jake verdiente, es zu erfahren, besonders unter diesen Umständen. Devon konnte sich zwar anders anziehen und schminken als sonst, aber sie würde der gleiche Mensch bleiben, der sie in den letzten siebzehn Jahren gewesen war. Früher oder später würde er ihre Unerfahrenheit bemerken.
    „Weil Sie Ihre ganze Zeit mit Schreiben verbringen?" vermutete Jake.
    "Hauptsächlich deswegen. Doch schon vor meinem ersten Vertrag gab es immer etwas Wichtigeres als mein Vergnügen. Als ich fünfzehn war, bekam meine Schwester ein Baby. Sie war erst siebzehn, aber meine Mutter hielt nichts davon, es zur Adoption freizugeben. Glücklicherweise bestand sie darauf, Cassie zu behalten. Zwei Monate nach der Geburt wurde Darcy, meine Schwester, achtzehn und erhielt ein Angebot, professionell zu singen. Das war die Chance ihres Lebens. Also zogen Mom und ich Cassie groß. Na ja, ich zog sie groß.
    Mom hatte schwere Diabetes und starb, als Cassie ungefähr fünf war.

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