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Rau, aber zaertlich

Rau, aber zaertlich

Titel: Rau, aber zaertlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Elizabeth Leto
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Cassie war sehr lange die Nummer eins in meinem Leben. Sie rangierte noch vor meiner Karriere und irgendwelchen Dates."
    "Das kann ich verstehen. Vor allem nachdem Sie gesehen haben, wohin Dates Ihre Schwester gebracht hatten. Die Kinder leiden immer, wenn die Familie nicht intakt ist."
    Du liebe Zeit, er verstand sie! Wahrscheinlich hatte er oft elternlose Kinder in Heimen erlebt. Die Cops, denen sie begegnet war, hatten stets großen Respekt vor verantwortungsvollen Eltern, gehabt. Und Devon war eine verdammt gute Mutter gewesen, auch wenn sie das Mädchen nicht zur Welt gebracht hatte.
    "Cassie ist heute Morgen nach Europa aufgebrochen, um Darcy zu treffen", sagte sie. "Jetzt habe ich die seltene Gelegenheit, ein paar entscheidende Veränderungen in meinem Leben vorzunehmen.“
    "Weil Sie jetzt allein sind." Er lachte bitter. "Ich kenne das Gefühl. Ich habe dem Kurs zwar gestanden, dass ich diese Woche nicht gearbeitet habe, aber nicht, warum."
    Jake starrte in den milchigen Schein der Notbeleuchtung auf dem Treppenabsatz über ihnen. Selbst in dem schwachen Licht erkannte Devon sein wundervolles Profil - die hohe Stirn, markante Wangenknochen und das ausgeprägte Kinn. Der winzige Höcker auf seiner Nase, der vermutlich von einem Bruch stammte, machte ihn nicht weniger attraktiv.
    "Sprechen Sie von Ihrer Suspendierung?"
    Erstaunt drehte er den Kopf und sah sie an, so dass sein Gesicht ihrem plötzlich beunruhigend nah war. "Woher wissen Sie das?"
    Sie zuckte mit den Schultern. "Welchen Grund hätten Sie wohl sonst, die ganze Woche zu Hause zu sein und in alten Fällen zu wühlen, statt in einem aktuellen Fall zu ermitteln? Ich habe in der Zeitung gelesen, dass ein Undercover-Detective vom Dienst suspendiert wurde, weil er angeblich auf einen Verdächtigen in einem Fall familiärer Gewalt losgegangen ist. Die Polizei hält seinen Namen zurück, weil die Ermittlungen noch laufen. Das sind Sie, oder?"
    Jake nickte, und sein Blick wanderte wieder hinauf zu der Lampe. "Ich bekenne mich schuldig."
    "Sollte mir das Angst machen?"
    "Vor mir brauchen Sie ganz sicher keine Angst zu haben", versicherte Jake ihr.
    Ihm war klar, dass er ihr die ganze Wahrheit schuldete. "Es sei denn, Sie haben vor, jemanden zu verprügeln, der hundert Pfund leichter ist als Sie und noch dazu schwanger."
    Devon schnappte nach Luft. "Schwanger?"
    Jake schluckte hart. "Sie hat das Baby noch dort im Wohnzimmer verloren, auf dem kalten Fliesenfußboden, den sie zuvor auf Händen und Knien geschrubbt hatte, damit er nicht wieder ausrastet, wenn er von seinem Saufgelage mit Kumpeln nach Hause kommt. Sie hat Glück, dass sie überlebt hat nach dem, was das Schwein ihr angetan hat."
    Als Devon ihm die Hand auf den Arm legte, spannte sich sein ganzer Körper an. Nicht weil das Gefühl ihrer samtweichen Fingerspitzen unangenehm gewesen wäre, sondern weil er ihr so viel von sich offenbart hatte.
    "Wo war Ihr Partner?" erkundigte sie sich.
    Offenbar wusste sie tatsächlich viel über Polizeiarbeit. „In seinen Flitterwochen. Cade hätte mich vielleicht aufhalten können. Ich hatte einen Anfänger dabei, aber der hielt sic h im entscheidenden Moment bei den Sanitätern auf. Und die Streifenpolizisten waren noch nicht eingetroffen."
    "Wenn Sie suspendiert sind, wie kommt es dann, dass man Sie weiter unterrichten lässt?"
    "Pures Glück. Der Träger dieser Kurse ist der Bund, nicht die Stadt. "
    "Das ist kein Glück, sondern göttliche Vorsehung", widersprach Devon. "Wenn Sie gezwungen gewesen wären, auch noch den Job als mein Ausbilder aufzugeben, würden wir jetzt nicht hier sitzen." Ihre Augen funkelten amüsiert.
    "Mir war klar, dass, falls Sie der Cop sind, Sie gute Gründe dafür gehabt haben, auf diesen Kerl loszugehen. "
    "Kein Grund ist gut genug, um die Kontrolle zu verlieren. Ich habe einen Eid darauf geleistet, dem Gesetz Geltung zu verschaffen, und nicht, es in die eigene Hand zu nehmen."
    "Schon möglich", räumte sie ein. "Aber unter den richtigen Umständen kann es ganz nett sein, die Kontrolle zu verlieren."
    Wieder wurde Jake von Anspannung erfasst, doch diesmal hatte die Reaktion nichts mit unterdrückter Wut zu tun. Seit sie hier in diesem Treppenhaus festsaßen, hatte Devon mehrere Anspielungen gemacht, die sein Blut erhitzt hatten. Und ihre Berührungen brachten es beinah zum Kochen. Er war lange genug Junggeselle, um zu merken, wann eine Frau ihm Angebote machte. Und da Devon zugegeben hatte, dass sie kaum bis gar keine Erfahrung

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