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Rau, aber zaertlich

Rau, aber zaertlich

Titel: Rau, aber zaertlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Elizabeth Leto
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Augen. "Was für einen Unterschied hätte das gemacht?
    Ich kann ihn nicht lieben. Ihn zu lieben hieße, mit ihm zusammen zu sein, und mit ihm zusammen zu sein bedeutet, dass ich nie erfahren werde, wie es ist, allein zurechtzukommen." Devon lehnte sich erschöpft an den Türrahmen. "Er ist so stark, so voller Überraschungen. Intelligent. Witzig. Voller Geheimnisse, die ich für den Rest meines Lebens erforschen könnte. Aber ich bin nicht mehr achtzehn. Ich kenne mich. Ich würde nicht verhindern können, dass ich seine Bedürfnisse über meine stelle, selbst wenn er das gar nicht von mir verlangt. Ich würde meine Zeit damit verbringen, ihm zu zeigen, dass er mir mehr als alles andere auf der Welt bedeutet."
    "So wie du es für Cassie getan hast und für deine Mutter. Für jeden in deinem Leben, mich eingeschlossen."
    Devon ging zur Seitentür hinaus und durch die Garage auf die lange, gewundene Auffahrt. "Ganz recht", sagte sie, da Sydney ihr folgte. "Jetzt ist es an der Zeit, dass ich mich endlich um mich selbst kümmere."
    Sydney setzte ihre Sonnenbrille auf, die sie an einem Band um den Hals trug.
    "Die Kehrseite ist, dass du dann allein bist. Was, wenn dir das nicht gefällt? Du kennst das doch gar nicht. Ich hingegen bin auch in diesem Punkt mal wieder die Expertin. Und glaub mir, Schätzchen, im Gegensatz zu großartigem Sex ist Einsamkeit nicht das, was ich den Menschen empfehle, die ich liebe."
    Devon wickelte den Wasserschlauch ab, gab Reinigungsmittel und Wasser in den Eimer und wusch den Dreck von ihrem Wagen. Sie wünschte, das Wassergeplätscher hätte Sydneys' Worte übertönt, aber leider hatte sie jedes einzelne gehört. Und wieder einmal hatte ihre Freundin Recht. Devon hatte keine Ahnung, wie das Alleinsein wirklich war. Aber schrecklich oder nicht, sie wollte die Chance, herauszufinden, ob sie auch allein zurechtkommen und für sich selbst die richtigen Entscheidungen treffen konnte. Sie musste es wenigstens auf einen Versuch ankommen lassen.
    "Ich kann nicht immer deinen Empfehlungen folgen, Sydney. Ich muss meine eigenen Entscheidungen treffen, auch auf die Gefahr hin, dass sie falsch sind."
    Sydney runzelte skeptisch die Stirn. Dann ging sie zu Devon und drückte sie liebevoll an sich. "Nun, ich hoffe, du weißt, was du tust.“
    "Ja, das hoffe ich auch."
    Devon widmete sich wieder ihrer Arbeit. Als sie um einen Platz zum Wagenwaschen gebeten hatte, hätte sie sich denken können, dass Darcy gleich eine komplette automatische Station bauen lassen würde, mit zwei Ziegelmauern links und rechts, einem Rolltor und einem Ziegeldach, passend zum Haus. Aber alles, was Devon brauchte, war ein Eimer mit sanftem Spülmittel und einen Wasserschlauch. Doch sie mochte den Schatten, den die Waschstation bot, und die Abgeschiedenheit. Da zwischen der Waschstation und dem hohen Zaun um das Anwesen ein halber Hektar Grundstück lag, war sie hier völlig unbeobachtet.
    Sobald man die hohen schmiedeeisernen Eingangstore zum Grundstück mit den zwei riesigen Ds - eines für Darcy, eines für Devon - passierte, betrat man eine private, abgeschiedene Weit. Anfangs waren das Haus und das Grundstück Devons Zuflucht vor den Objektiven der Fotografen gewesen, die es auf ihre Nichte und ihre Schwester abgesehen hatten. Doch Devon hatte diesen Ort in ein Zuhause verwandelt, in einen weitläufigen sicheren Platz, an dem Cassie aufwachsen und sie selbst an ihren schriftstellerischen Fähigkeiten feilen konnte.
    Vor zwei Tagen noch hatte sie vorgehabt, mit dem Vorschuss für ihren Erotik-Thriller das Haus zu kaufen und in ein Symbol ihrer Unabhängigkeit zu verwandeln.
    Doch seit sie von einem Fenster im oberen Stockwerk aus zugesehen hatte, wie Jake auf das Taxi wartete, fragte sie sich, ob sie in dem luxuriösen Haus nicht eine selbst auferlegte Gefangenschaft absaß, die sie davor schützen sollte, ein Risiko einzugehen.
    Seufzend konzentrierte sie sich auf ihr Auto. Sydney musste wieder hineingegangen sein. Wahrscheinlich hatte sie sich eine Cola genommen und widmete sich irgendeiner Lektüre, bis Devon fertig war.
    Als sie zum Haus sah, bemerkte sie einen Schatten auf der anderen Seite ihres Wagens. An der Wand neben dem Wasserhahn lehnte Jake in verwaschenen Jeans und einem blauen T-Shirt und beobachtete sie mit ernster Miene.
    Devon drehte den Wasserschlauch zu. Bis auf das Klopfen ihres Herzens herrschte Stille.
    "Wie bist du hereingekommen?" wollte sie wissen. Schließlich war dies eine bewachte Siedlung.
    "Ich

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