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Raubzug mit dem Bumerang

Raubzug mit dem Bumerang

Titel: Raubzug mit dem Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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nicht zu flach
wird. Wird nach Vorschrift.“ Der Mann holte eine geöffnete Bierflasche von
irgendwoher und trank einen Schluck, um sich anschließend den Mund zu wischen.
„Seid ihr die Kinder?“

    „Die Kinder?“, echote Tim. „Äh,
von wem?“ Er ahnte, was gemeint war.
    Schwarzlocke deutete auf die
Grube. „Von Verblichenem.“
    „Nein, nein“, versicherte Tim.
„Damit haben wir nichts zu tun.“
    „Weshalb dann ihr hier? Auch
suchen nach Bum-Bum-Kugel?“ Er lachte und trank abermals.
    „Wir suchen einen Mann.
Möglicherweise arbeitet er hier. Als Gärtner. Er fährt einen grünen Pick-up.“
    Schwarzlocke grinste Gaby an
und für einen Moment befürchtete Tim, er werde ihr einen Schluck aus der
Bierpulle anbieten. Doch Schwarzlocke unterließ es.
    „Meinst du Fenloh, die
Totenblume? Weshalb suchst du?“
    „Fenloh? Totenblume ist wohl
der Kosename, wie? Falls er einen grünen Pick-up fährt, ist es vielleicht der,
den wir meinen. Er hatte Gartengeräte auf der Ladefläche und Säcke mit
Pflanzerde. Als er vorhin in der Innenstadt parkte, hat ihm jemand zwei Säcke
gestohlen. Wir haben das nicht beobachtet, aber jemand, den wir kennen. Der
befand sich allerdings im fünften Stock eines Flauses und guckte zufällig aus
dem Fenster. Tja, und weil der Dieb erkannt wurde, wollen wir das jetzt dem
Herrn Totenblume Fenloh mitteilen. Die Polizei haben wir noch nicht
verständigt. Denn vielleicht ist der Diebstahl gar kein Diebstahl, sondern ein
Scherz und Fenlohs Freund braucht die Pflanzerde, um den Sandkasten für seine
Kleinkinder aufzupeppen.“
    Schwarzlocke hatte aufmerksam
zugehört. Er nickte. „Fabian — so wenn nicht Totenblume — vorhin gewesen in
Stadt. Dann hier. Aber nur kurz. Nicht gesprochen von Säcke, die weg. Jetzt zu
Hause. Feierabend. Wenn nicht zu Hause, dann bei seine Freund. Jürgen Dünnler.
Weiß nicht, wo wohnt.“
    Dünnler? Jürgen Dünnler?,
überlegte Tim. Wo habe ich den Namen schon gehört. Im selben Moment zischte
Gaby halblaut durch fast geschlossene Lippen. Und Tim fiel’s ein: der
gewalttätige Einbrecher! Der Einbrecher beim alten Mierling! Aber der hatte ihn
per Krückstockhieb ins Koma befördert.
    Tim lächelte gewinnend wie ein
Klinkenputzer an der Haustür. „Haben wir richtig verstanden, gospodine (Herr) :Der um Pflanzerden-Säcke Bestohlene heißt Fabian Fenloh — mit F -, wird
auch Totenblume genannt und hat einen Freund namens Jürgen Dünnler, dessen
Adresse Sie nicht kennen.“
    Schwarzlocke nickte. „Totenblume
hat erzählt von Freund Jürgen Dünnler. Der aus guter Familie. Trotzdem war in
Gefängnis wegen Schicksal.“
    Hm, dachte Tim. Aber lassen wir
das. Dann: „Wo wohnt Fabian Fenloh?“
    „Äh, in... ich war schon dort
vorbeigefahren... in Läuse-Weg... äh... ich glaube, so heißt... nein, heißt
anders.“
    „Es gibt einen Reblaus-Weg“,
half Karl.
    „Ja. So richtig. Reblaus-Weg.
Dort das gelbe große Haus mit zwei Eingängen.“
    „Vielen Dank!“ Tim grinste.
„Ihr Freund Fabian Fenloh wird sich freuen und...“
    „Ist nicht mein Freund.“
    „Jedenfalls danken wir für die
Auskunft. Übrigens: Was meinten Sie, als Sie fragten, ob wir nach einer
Bum-Bum-Kugel suchen?“
    Schwarzlocke beobachtete einen
Zitronenfalter, der Gaby umkreiste, griff in die linke Hosentasche und schien zu
überprüfen, ob dort alles noch da war.
    „Bum-Bum-Kugel... Spaß. Nur
Spaß.“
    Ein letzter Blick zu Gaby —
dann schaltete er den Bagger wieder an.

11. Kevins kurzes Abenteuer
     
    Hah! Super! Gelungen! Kevin
grinste und fiel in leichten Trab, seine bevorzugte Gangart. An der Ecke zur
Klunhey-der-Straße lugte er vorsichtig um die Hausecke. Klar doch! Die
Benz-Limousine, schwarzlackig und immer frisch gewaschen, parkte vor der Praxis
von Dr. Johanna Drill-Staubner. JDS — wie Kevins Vater sie nannte — war Zahnärztin.
Aber nicht irgendeine, sondern eine Gebiss-Managerin für Prominente und solche,
die sich dafür hielten. Nur besondere Leute sperrten hier den Mund auf — wegen
Karies, Zahnstein oder vereiterter Wurzel. Kevin hielt JDS für eine hässliche
Unke, aber sie bohrte mit leichter Hand völlig schmerzfrei und Kevins
Zahnspange war ein wirkliches Prachtstück.
    Kevin Kleinknecht war zehn,
sein blonder Kurzhaarschnitt stadtbekannt. Kevin besuchte die 5 a in der
Internats-Schule — als externer Schüler. Er galt als gewitzt, sogar als
fuchsschlau, war aber für sein Alter einen halben Kopf zu klein. Nachdem er
fünfmal verprügelt

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