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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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seit Jahrhunderten dafür bekannt, daß wir etwas vertragen können. Ein verdammt guter Weinbrand. Danke für den Drink, Captain, und daß Sie mir zugehört haben.«

dreizehntes kapitel
     
    Das Spähschiff bremste auf Unterlichtgeschwindigkeit ab und tauchte am Rande eines scheibenförmigen Sonnensystems aus dem Warpraum. Lunzie hatte sich auf der Brücke an den vierten Sitz geschnallt und beobachtete die Sterne, die sich vor ihnen aus einem einzigen Punkt ausbreiteten, bis sie den ganzen Himmel ausfüllten. Nur ein einziger gelblich-weißer Stern blieb direkt vor dem Schiff hängen.
    »Da ist er, Captain«, sagte Pilot Wendell mit tiefer Befriedigung. »Ambrosias Stern.«
    Zebara nickte ernst und trug einige Notizen ins elektronische Logbuch ein. »Irgendwelche Energiespuren in unserer Reichweite?« fragte der Schwerweltler.
    »Nein, Sir.«
    »Ist Ambrosia selbst von dieser Position aus sichtbar?« fragte Lunzie neugierig.
    »Nein, Doktor, ist sie nicht. Laut den Systemkoordinaten befindet sie sich gerade hinter der Sonne. Wir lassen uns unter die Ebene der Ekliptik fallen und steigen dann wieder auf. Es gibt einen Asteroidengürtel, den wir besser nicht durchfliegen sollten, solange es sich vermeiden läßt.«
    »Warum bezeichnen Sie Ambrosia als ›sie‹?«
    Wendell lächelte ihr über die Schulter zu. »Weil sie schön wie eine Göttin ist. Sie werden schon sehen.«
    »Irgendwelche Spuren?« fragte Zebara wieder, als sie in einem Bogen durch die Ekliptik zu einer blauweißen Scheibe emporflogen.
    »Nein, Sir«, wiederholte Wendell.
    »Sobald wir in die Atmosphäre eintreten, sind wir verwundbar«, erinnerte Zebara ihn. »Unsere Sensoren liefern dann keine klaren Werte mehr. Die Piraten könnten sich das zunutze machen.«
    »Sir, warum kehren wir ohne militärische Verstärkung zurück, wenn Sie mit einem Angriff der Piraten rechnen?« fragte Lunzie vorsichtig und hoffte, daß sie mit ihrer Frage nicht ganz daneben lag. »Dieses Spähschiff verfügt über keine Defensivbewaffnung.«
    Zebara runzelte die Stirn. »Ich will nicht, daß uns jemand Ambrosia streitig macht. Es ist unsere Provinz«, sagte er und fuchtelte mit dem Arm durch die Luft. »Wenn wir nicht hier sind, um unseren Anspruch zu bekräftigen, dann wird jemand anderes – jemand, der nicht Jahre mit der Suche verbracht hat … Bei Krims«, sagte Zebara und schlug mit der Faust auf die Konsole. Er fuhr sich mit einer Hand über die Stirn und wischte imaginäre Schweißtröpfchen weg. »Eigentlich müßte ich mich über diese Reise freuen. Ich fürchte, ich wache zu eifersüchtig über unsere Entdeckung. Schauen Sie, Lunzie, das ist die Quelle all unserer Mühen und Schmerzen. Ambrosia.«
    Die blauweiße Scheibe gewann beim Näherkommen schärfere Konturen. Lunzie hielt den Atem an. Ambrosia sah tatsächlich aus wie die Holos, die sie von der Erde gesehen hatte. Über die Oberfläche trieben Wasserdampfwolken. Lunzie konnte vier der sechs kleinen Kontinente als verschwommene grau-grüne Flecken inmitten der schillernden blauen Meere erkennen. Eine wild zerklüftete Eiskappe bedeckte den Südpol des Planeten. Ein kleiner, sich schnell bewegender Körper löste sich von der Wolkenschicht und verschwand hinter dem Rand des Planeten. Es war der kleinste Mond, einer von dreien. »Der große Satellit versteckt sich hinter dem Planeten«, erklärte Wendell. »Auf der Nachtseite ist heute Vollmond. Sehen Sie, da auf der linken Seite kommt der zweite kleine hervor.« Ein winziger Edelstein, der im Sternenlicht erstrahlte, lugte hinter Ambrosia hervor.
    »Sie ist wirklich schön«, hauchte Lunzie und nahm den Anblick in sich auf.
    »Bereit machen für die Umlaufbahn und den Abstieg«, befahl Zebara. »Wir gehen runter. Im Orbit ist ein so kleines Schiff ein leichtes Ziel. Auf dem Planeten haben wir Gelegenheit, noch einige Experimente durchzuführen, bis die Verstärkung eintrifft.«
    »Jawohl, Sir.«
     
    * * *
     
    »Kurz nach Mittag lokaler Zeit«, hatte Wendell versichert, als er das Spähschiff auf einem niedrigen Plateau mit dichter, pelziger Vegetation aufsetzte. Die EEC-Vorschriften sahen vor, daß eine Bewertungsmannschaft auf einem Planeten, der zur Kolonisierung vorgesehen war, mindestens fünf potentielle Landeplätze lokalisierte. Die Planetenkarte verzeichnete nicht weniger als zehn, einer auf der Hauptinsel eines großen Archipels im Südmeer, eine auf jedem kleineren Kontinent und weitere auf den großen.
    Als sich die Luke öffnete, hörte

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