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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Triebwerke des Spähschiffs gerichtet. Lunzie rollte immer noch den Hang hinunter, als die Explosion den Boden unter ihr gut einen Meter absacken ließ. Sie landete schmerzhaft auf der Armschiene und schlitterte in den Wasserlauf am Fuß des Hügels hinein, wo sie zerschrammt und keuchend liegenblieb. Der einzige Teil von ihr, den sie nicht aufgescheuert hatte, war der Unterarm in der Schiene.
    Pollili landete neben ihr. Sie schalteten ihre Hemmfeldgürtel ein und bedeckten ihre Köpfe mit beiden Armen. Das Begleitschiff der Piraten sackte mit lärmenden Motoren ab und näherte sich der Oberfläche bis auf fünfzehn Meter. Über ihre Triebwerke zuckten blaue Lichtblitze wie Elmsfeuer hinweg. Das Schiff hatte erhebliche Beschädigungen davongetragen.
    Die Piraten wurden von einem derart großen Schiff verfolgt, daß Lunzie Zweifel hatte, ob es einen Absturz vermeiden konnte.
    »Die Zaid-Dayan!«
    Die beiden Schiffe feuerten aufeinander, während sie die Richtung wechselten, erst auf Dondaras Felstafeln zuhielten und dann wieder zur Sonne emporstiegen. Ihre Triebwerksstrahlen setzten Bäume am Rande des Plateaus in Brand. Das Piratenschiff und der Kreuzer beschleunigten sogar noch, als sie den tiefsten Punkt ihrer parabelförmigen Flugbahn erreicht hatten und wieder in den Himmel emporjagten. Sie waren in der oberen Atmosphäre verschwunden, als Lunzie und Pollili plötzlich einen gewaltigen Zug spürten, der ihnen die Luft aus den Lungen saugte, und dann einen ohrenbetäubenden Knall hörten. Mitten am Himmel explodierte ein Feuerball, der sich zu einer riesigen glühenden, mit schwarzem Rauch gesäumten Wolke ausdehnte. Die Explosion ging in ein langgedehntes Donnern über, das in einem lauten, bedrohlichen Zischen ausklang.
    »Ins Wasser, schnell!« keuchte Lunzie.
    Die beiden Frauen waren gerade untergetaucht, als ringsum glühende Metallsplitter niederregneten und mit scharfem Zischen ins Wasser eintauchten. Die Bruchstücke waren immer noch heiß, als sie die Hemmfelder berührten und durchdrangen.
    Lunzies Lungen schmerzten allmählich, und ihr wurde schwarz vor Augen, als der metallische Regen aufhörte. Als sie schließlich das Ufer hinaufkroch, die Beine noch im Wasser, atmete sie dankbar durch.
    Pollili tauchte neben ihr auf und drehte sich auf den Rücken. Wasser lief ihr aus den Haaren und den Augen. Ihre Uniformjacke war stellenweise angesengt, und auf einem Handrücken hatte sie eine üble Brandwunde.
    »Es ist vorbei«, japste Lunzie. »Aber wer hat gewonnen?«
    »Ich hoffe doch wir«, keuchte Pollili und blickte zum Himmel auf, als über ihnen das Dröhnen von Triebwerken anschwoll.
    Lunzie rollte sich herum und blickte vorsichtig auf. Das FES-Kriegsschiff, dem der feindliche Laserbeschuß die neuen, buntlackierten Rumpfschotts angesengt und verkratzt hatte, schwebte majestätisch über das Plateau hinweg, wo das zerstörte Spähschiff gestanden hatte, und landete triumphierend.
    »Ja, wir haben gewonnen«, verkündete Pollili stolz.
    »Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe«, erklärte Lunzie. »Ein bißchen angesengt, ein bißchen verkohlt, aber schön!«
     
    * * *
     
    Die Zaid-Dayan transportierte die Mannschaft des Spähschiffs zu einem Rendezvous mit der ARCT-10. Zebaras Leute wurden von den Flottenoffizieren als Helden gefeiert, weil sie die Pirateninvasion abgewendet hatten, bis Hilfe eingetroffen war. Vor allem Pollili wurde ausgezeichnet, weil sie ›einen Einsatz gezeigt hatte, der weit über ihre Pflichten hinausging‹.
    »Man hätte sie für ihren Einfallsreichtum loben sollen«, brummte Dondara im Flüsterton.
    Pollili war das viele Lob unangenehm, und sie bat Lunzie, ihr zu erklären, was sie getan hatte, daß alle sie für so brillant hielten.
    »Ich habe Ihnen vertraut. Und jetzt sagen Sie mir, was Sie mit mir angestellt haben«, sagte Pollili. Als Lunzie das Geschehen kurz zusammenfaßte, sah Poll sie stirnrunzelnd an und versetzte sich für einen Moment in ihren ›Quinada‹-Zustand zurück. »Dann gebührt Ihnen ein Teil des Lobes. Sie haben sich die Finte ausgedacht.«
    »Kein bißchen«, sagte Lunzie. »Sie haben alles allein gemacht. Ich habe nur Ihre latente Erfindungsgabe mobilisiert. Schreiben Sie es der Tatsache zu, daß Menschen erstaunliche Dinge leisten können, wenn sie unter Druck stehen. Genau genommen wäre ich Ihnen Dank schuldig, wenn Sie meinen Anteil überhaupt erwähnen würden.«
    Pollili schüttelte den Kopf, aber Lunzie sah sie auf eine rührend

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