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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Schiff ausschaltet. Wir sind noch nicht in Sicherheit.«
    »Oh, zum Teufel«, maulte Flor. »Den Koordinaten zufolge sind die beiden Schiffe Kilometer voneinander entfernt, aber mit diesen veralteten Instrumenten bekommt man keine richtige Perspektive.«
    Das Transportschiff sauste binnen Sekunden bis zum Rand des Bildschirms. Die beiden verbliebenen Echozeichen überschnitten sich. Einen Moment lang war nicht zu erkennen, welches zu welchem Schiff gehörte, dann berührte Scarran ein Bedienungselement.
    »Jetzt sind sie unterschiedlich gefärbt. Das rote ist das Piratenschiff, das blaue ist die Zaid-Dayan.«
    Rot entfernte sich von Blau und feuerte schnelle Lasersalven auf das größere Schiff ab. Der blaue Fleck steckte einige Treffer ein, aber nicht genug, um ihn von der Verfolgung des roten abzuhalten. Jetzt war Rot an der Reihe, mit Lasersalven beschossen zu werden. Dann stieß der blaue Punkt einen großen Lichtblitz aus.
    »Ein Torpedo!« rief Scarran.
    Ein winziges Echozeichen bewegte sich langsam vom blauen auf das rote Licht zu. Das Piratenschiff begann mit verzweifelten Ausweichmanövern, die offenbar nichts gegen die mechanische Intelligenz ausrichten konnten, die seine Nemesis steuerte. Schließlich mußte Rot seine Geschütze lang genug von Blau abwenden, um das Lichtpünktchen loszuwerden, das ihm unermüdlich nachsetzte.
    Der Zaid-Dayan landete einen Treffer in den Triebwerksbereich des Piratenschiffs. Das rote Echozeichen pulsierte von dem Treffer, überstand ihn aber; das Piratenschiff war außerordentlich wendig. Trotzdem verringerte der FES-Kreuzer unerbittlich den Abstand zwischen ihnen.
    Die Lautsprecher knisterten wieder. »Ergeben Sie sich, oder wir sehen uns gezwungen, Ihr Schiff zu zerstören«, wandte sich die ruhige weibliche Stimme an die Piraten. »Geben Sie auf. Das ist unsere letzte Warnung.«
    »Wir werden euch vernichten«, erwiderte die mechanische Stimme aus dem Piratenschiff.
    »Sie wollen in die Atmosphäre eindringen«, sagte Flor, und es hatte tatsächlich den Anschein, als wagten die Piraten eine letzte verzweifelte Finte, ein Spiel mit dem Tod.
    »Optoscanner einschalten«, befahl Zebara.
    Die Kommunikationsoffizierin schaltete einen weiteren Bildschirm ein, der nichts als den Himmel zeigte. Nach einiger Zeit konnten sie einen flimmernden Lichtpunkt ausmachen, der am nördlichen Himmel immer größer wurde.
    »Kontrast erhöhen«, sagte Flor, und der Lichtfleck löste sich in zwei Punkte auf, die einander verfolgten. »Da kommen sie.«
    Selbst aus tausend Kilometern Entfernung konnte die Spähmannschaft die Motoren dröhnen hören, als die beiden Schiffe in einem kontrollierten Absturz in die Atmosphäre eindrangen. Auf dem Bildschirm ähnelten sie glühenden weißen Kometen, die in einem Bogen über den Himmel zogen. Sie feuerten rote Laserblitze aufeinander ab.
    »Sie kommen direkt auf uns zu!« schrie Flor.
    Eine rote Flammenspitze zuckte aus dem führenden Schiff auf dem Bildschirm. Statt auf das Schiff, das es verfolgte, war der Schuß auf die Planetenoberfläche gerichtet. Von draußen waren ein lautes Zischen und eine Explosion zu hören. Felsbruchstücke flogen an der offenen Luke vorbei. Das Kraftfeld schützte die Mannschaft, aber es würde nicht lang halten. Der Geruch von geschmolzenem Fels erfüllte die Luft.
    »Verdammte Piraten!« brüllte Zebara. »Evakuiert das Schiff! Sofort!« Er sprang zur Kommandokonsole, riß sie aus ihrer Verankerung und lief zum Ausgang.
    »Also, mit einer Vergeltung habe ich schon gerechnet«, erwiderte Bringan und drückte sich etwas an die Brust, als er dem Captain folgte. »Alle raus!«
    Der Rest der Mannschaft verzichtete darauf, das Nötigste zu retten, und stürzte gleich durch die Luke. Lunzie war schon fast unten, als ihr auffiel, daß Pollili sich immer noch nicht bewegt hatte.
    »Komm schon!« rief sie in Panik. »Beeil dich! Na los – Pollili«
    Die Frau sah verwirrt und ungläubig umher.
    »Lunzie? Wo sind die anderen?«
    »Wir evakuieren das Schiff, Poll. Komm sofort raus!« rief Lunzie und winkte ihr zu. »Die Piraten feuern auf uns.«
    Die Schwerweltlerin schnellte aus der Kabine wie ein abgefeuertes Projektil. Als sie die Rampe hinunterlief, schlang sie Lunzie einen muskulösen Arm um die Hüfte und sprang mit ihr die Luke hinaus. Sie landeten im Dreck und rollten den Hügel hinunter, als ein weiterer roter Lichtblitz in eine Baumgruppe links neben dem Schiff einschlug. Der nächste Schuß war direkt auf die

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