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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Sterns wurden zugleich angegriffen. Phoenix ist nur der jüngste tote Planet, der bekannt geworden ist.«
    »Was ist mit den Kolonisten geschehen, die auf Phoenix sein sollten?« fragte eine blonde Frau.
    »Das weiß niemand«, sagte der Kommunikationstechniker und hantierte an den Bedienungselementen für das Holofeld. »Vielleicht sind sie nie dort angekommen. Vielleicht haben die Anderen sie erwischt. Hier kommt noch einmal der Bericht für diejenigen unter Ihnen, die ihn noch nicht gesehen haben. Ich übertrage die Dateien so schnell, wie es dem Signalfeuer möglich ist.« Die Zuschauer, die den Bericht schon kannten, gingen weg, die anderen rückten näher.
    Eingezwängt zwischen einem breitschultrigen Mann in einem Overall und einem echsenartigen Seti in der Uniform eines Verwaltungsbeamten, verfolgte Lunzie den Bericht, der computergenerierte Bilder der Unterkunftsgebäude und der Industrieanlagen der neuen Kolonie zeigte. Was war mit den anderen Kolonisten geschehen? Sie hatten sicher Verwandte, die es wissen wollten. Menschen wuchsen nicht in einem Vakuum auf. Jeder dieser Menschen war Sohn oder Tochter irgendeines anderen.
    »Der offizielle FES-Bericht klang kühl, aber man sollte zwischen den Zeilen lesen. Die Verantwortlichen sind zutiefst entsetzt. Jemand attackiert ihr System. Von der FES wird erwartet, daß sie junge Kolonien schützt«, beklagte sich die blonde Frau bei dem Mann, der neben ihr stand.
    »Nur wenn sie sich als lebensfähig erweisen«, verbesserte sie der Weber. »Es kommt immer die Zeit, wenn die Kolonie auf eigenen Füßen stehen muß.«
    »Sie sind das Risiko freiwillig eingegangen«, sagte der Seti selbstgefällig und steckte seine Klauen in die auf seine Uniform genähten Beutel. »Und sie sind gescheitert.«
    »Was soll’s denn, Leute, wenn die Schwerweltler ihre Kolonie in Gang bekommen, dann sollen sie den Planeten eben haben.« Zum Erstaunen des Mannes, der ihn aussprach – ein Mensch mit rosigem Gesicht in einem Overall –, wurde dieser Vorschlag sofort niedergebrüllt.
    »Ein Glück, daß die FES nicht Ihre Einstellung teilt«, knurrte ein anderer. »Sonst könnten unsere Kinder nirgendwo mehr in Sicherheit leben.«
    »Da draußen gibt’s genug Planeten für uns alle«, beharrte der andere. »Die Galaxis ist riesengroß.«
    »Hört mal, wir tun alle so, als wären das Neuigkeiten«, polterte der Rothaarige. »Alles, was wir erfahren, ist Monate oder Jahre alt. Es muß doch möglich sein, uns rascher über den Rest der Zivilisation zu informieren.«
    »Über Lichtgeschwindigkeit geht’s bei mir nicht«, erwiderte der Techniker schief lächelnd. »Es sei denn, Sie wollen für eine ordnungsgemäße FTL-Postsendung bezahlen. Oder die Flotte dazu überreden, daß in unseren Sender ein FTL-Verstärker eingebaut wird. Aber das wäre auch nicht viel schneller.«
    Im Holotank sah Lunzie das triumphierende Gesicht des Leiters der Phoenix-Kolonie, einen Mann mit breitem Gesicht und dichten, verzweigten Brauen, die seine Augen beschatteten. Er sprach von Handelsvereinbarungen zwischen Phoenix und dem Paraden-Konzern. Um von der FES anerkannt zu werden, brauchte die Kolonie lediglich eine lebensfähige Bevölkerungszahl und einen Nachweis, daß sie in der galaktischen Gemeinschaft auf eigenen Beinen stehen konnte, »… obwohl es diesem Planeten offenbar an wertvollen Mineralien und Transuranen mangelt, gibt es trotzdem genügend interessante Erzvorkommen. Wir haben bereits mit der Fertigung von …«
    »Die Schwerweltler sollten auf diesen Planeten verzichten, selbst wenn die ersten Kolonisten nicht überlebt haben«, erklärte Sana. »Es gibt mehr Planeten mit hoher Schwerkraft als solche, die in die schmale Toleranzspanne für gewöhnliche Menschen fallen.«
    »In meiner Zeit …«, begann Lunzie und verstummte gleich wieder, als sie begriff, wie lächerlich es klingen mußte, daß sie trotz ihrer äußerlichen Jugend wie eine Greisin daherredete. »Ich meine, als ich Tau Ceti verlassen habe, hatten die Schwerweltler gerade erst damit angefangen, Kolonien zu gründen. Die meisten lebten immer noch auf Diplo, mit Ausnahme der Schwerweltler in den FES-Korps.«
    »Wißt ihr, da muß es irgendeine Verbindung geben«, mutmaßte der Rothaarige. »Es gab keine Planetenpiraten, bevor die Schwerweltler mit der Kolonisierung begonnen haben.«
    Eine riesige Hand faßte den Mann an der Schulter und drehte ihn um. »Das ist eine Lüge«, dröhnte die Stimme eines Schwerweltlers in der Uniform

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