Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
Vom Netzwerk:
hinter sich.
    Als er die Gewißheit hatte, daß sie nicht verfolgt wurden, blieb Aelock mitten in einem kleinen öffentlichen Park stehen, wo er Rundumsicht hatte. Die niedrigen Büsche in zwanzig Metern Entfernung boten keine Deckung.
    »Lunzie, es ist wichtiger denn je, daß ich Commander Coromell auf Tau Ceti eine Nachricht schicke. Er ist der Chefermittler im Nachrichtendienst der Flotte. Er muß über diese Sache Bescheid wissen.«
    »Warum unterrichten Sie nicht den Admiral? Er sagte mir, er wollte seinen Sohn besuchen.«
    Im Halbschatten des Parks sah Aelocks Grimasse eher feindselig als betrübt aus. »Er wäre genau der Richtige gewesen, aber er ist heute früh abgereist.« Aelock sah Lunzie hoffnungsvoll an und faßte sie an den Handgelenken. »Es wäre zu riskant, diese Nachricht auf normalem Wege zu übermitteln, aber Coromell muß sie irgendwie erhalten. Es ist lebenswichtig. Würden Sie sie überbringen?«
    »Ich?« Lunzie spürte, wie sich ihr die Kehle zusammenzog. »Wie denn?«
    »Sie sollen an Ihren Plänen nichts ändern. Nehmen Sie einen Posten als medizinische Offizierin an. Suchen Sie sich nur ein schnelles Schiff aus, das auf dem schnellsten Wege nach Tau Ceti fliegt. Morgen schon, wenn es geht. Alpha ist einer der geschäftigsten Raumhäfen in der Galaxis. Frachter und Handelsschiffe starten in Stundenabständen. Ich werde dafür sorgen, daß Sie makellose Referenzen nachweisen können, die Sie nicht mit mir in Verbindung bringen. Werden Sie es tun?«
    Lunzie zögerte einen Herzschlag lang, und dabei erinnerte sie sich an die verwüstete Landschaft von Phoenix und an die dreispaltige Liste der toten Kolonisten.
    »Darauf können Sie wetten!«
    Der Ausdruck gewaltiger Erleichterung in Aelocks Gesicht war Belohnung genug. Aus einer kleinen Brusttasche seines Uniformrocks zog er eine winzige Keramikröhre und legte sie Lunzie in die Hand. »Überbringen Sie diesen Keramikspeicher an Coromell und sagen Sie ihm: ›Es ist Ambrosia.‹ Verstanden? Selbst wenn Sie dieses Ding verlieren, dürfen Sie den Satz nicht vergessen.«
    Lunzie wog den Speicher, der kaum größer als ihr Daumennagel war, in der Hand. ›»Es ist Ambrosia‹«, wiederholte sie Wort für Wort. »In Ordnung. Ich werde mir morgen ein Schiff suchen.« Sie steckte den Keramikspeicher in ihren rechten Stiefel.
    Aelock faßte sie dankbar an den Schultern. »Danke. Und noch etwas. Sie sollten unter keinen Umständen mit diesem Speicher herumspielen. Er läßt sich nur in ein Lesegerät mit der richtigen Codierung stecken.«
    »Wird er sonst gelöscht?« fragte sie.
    »Allerdings.« Aelock lächelte über ihre Naivität. »Er explodiert. Es ist ein Keramikspeicher für geheime Daten. Die Sprengsatz, den er enthält, könnte das ganze Gebäude niederreißen, wenn ihn der Laserstrahl des falschen Geräts treffen würde. Verstehen Sie?«
    »Oh, nach diesem Abend glaube ich’s Ihnen aufs Wort, auch wenn ich das Gefühl hatte, ich habe in einem 3d-Abenteuer mitgespielt.« Sie grinste ihn beruhigend an.
    »Gut. Und kehren Sie jetzt nicht in die Ledigenunterkünfte zurück. Es darf niemand merken, daß Sie etwas mit mir zu tun haben. Es könnte Ihnen das Leben kosten, wenn der Eindruck entsteht, daß Sie mit der Flotte in Verbindung stehen. Man hat meinen Freund umgebracht, einen harmlosen Burschen, der als Schweißer in der Schiffswerft arbeitet. Seine Familie ist auf Phoenix umgekommen. Er konnte keiner Fliege etwas zuleide tun, aber sie haben ihn trotzdem umgebracht.« Aelock schauderte, wenn er daran zurückdachte. »Ich sage Ihnen nicht wie. Ich habe Menschen auf verschiedenste Weise sterben sehen, aber diese Barbarei …«
    Lunzie spürte, wie der Energieschub durch die Anwendung der mentalen Disziplin zurückging und daß sie kaum noch Kraftreserven hatte. »Dann will ich kein Risiko eingehen. Aber was ist mit meinen Sachen?«
    »Ich lasse sie Ihnen schicken. Nehmen Sie einen Bodenwagen. Mieten Sie ein Zimmer im Alpha Meridian Hotel. Hier ist meine Kreditkarte.«
    »Ich habe selbst genug Geld, danke. Kein Problem.«
    Aelock sah einen Bodenwagen mit eingeschaltetem Freizeichen und winkte ihn heran. »Darin müßten Sie sicher sein, er kommt aus Westen. Jemand wird Ihnen Ihre Sachen ins Hotel bringen. Es wird jemand sein, den Sie kennen. Lassen Sie sonst niemanden rein.« Er öffnete die Wagenluke und half ihr hinein. »Wir werden uns nicht wiedersehen, Lunzie. Aber ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen. Sie haben Leben gerettet.«
    Dann

Weitere Kostenlose Bücher