Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
weiblichen Marines, die an dieser Mission teilnahmen.
Norbert Gento und James Levoiseur ließen sich an einer in der Nähe ihrer Sitzplätze befindlichen Konsole das anzeigen, was man bisher durch Spionsonden über das Innenleben der Kommandostation wusste.
Levoiseur war neu im Team, aber Rolfson hatte bereits schnell gemerkt, was für eine Bereicherung der von dem am Rande des Einflussgebietes der Humanen Welten gelegene Planeten Francedeux stammende Levoiseur war. Er hatte alle Eigenschaften, über die ein guter Marine Rolfsons Meinung nach verfügen sollte – insbesondere eine ausgeprägte Fähigkeit zur Improvisation. Darüber hinaus hatte er einen Spezialkurs zur effektiven Anbringung von Sprengsätzen absolviert und war damit für das Team unentbehrlich.
Die Marines Lester Ramirez, Hen Alvarson und Piero Maggio alberten lautstark im hinteren Bereich des wie ein lang gezogener Quader geformten YXC-3 herum, während Marine Nguyen Van Dong dazu das Kontrastprogramm lieferte, indem er vollkommen ruhig dasaß. Das Helmvisier war offen, die Augen dafür geschlossen, so als würde er innere Kräfte für die kommenden Aufgaben sammeln.
Van Dong war ebenfalls erst für diesen Einsatz auf die STERNENKRIEGER gekommen.
Er war einer der ersten Absolventen eines neu eingerichteten Lehrgangs für Qriid-Technik, in dem den Betreffenden das bisher gesammelte Wissen über die technologischen Fähigkeiten des Gegners vermittelt wurde. Insbesondere ging es dabei natürlich um Schwachstellen, an denen man einen Angriff effektiv ansetzen konnte.
Das Problem in Bezug auf die Kommandostation von Stranger Wega war allerdings, dass man bisher kaum etwas über diese Art Stationen gewusst hatte.
Sämtliche Informationen stammten von Spionsonden und Aufklärungsmissionen, die am Rande des Wega-Systems durchgeführt worden waren – zumeist durch kleinere Einheiten wie Leichte Kreuzer oder Zerstörer. Die hatten sich allerdings stets in sicherem Abstand gehalten, um keine Gegenreaktion der überlegenen Qriid-Verbände zu riskieren.
Dementsprechend lückenhaft waren die Angaben.
Bat McConnarty gab einen Kurs in den Bordrechner des YXC-3 ein und schaltete auf Autopilot. Bei einer extrem niedrigen Gleithöhe war dies angebracht, um Bodenunebenheiten automatisch ausweichen zu können. Darüber hinaus bereiteten die enormen Winde von mehreren hundert Stundenkilometern mehr Probleme, als McConnarty zunächst vermutet hatte. Deren Auswirkungen waren auf Grund der dichten Atmosphäre ungleich größer, als es bei vergleichbaren Erscheinungen auf der Erde oder gar in der dünnen CO2-Atmosphäre des Mars der Fall war. Die Stürme hatten selbst bei geringeren Windgeschwindigkeiten eine unvergleichbar größere Wucht.
Schon während des Landeanflugs war der YXC-3 fast tausend Kilometer von seinem ursprünglich vorgesehenen Landegebiet weggetragen worden. Ein Umstand, der nicht weiter tragisch war, solange der YXC-3 im Ortungsschatten der Stranger-Nachtseite blieb.
»Wir können den Kurs nicht halten«, erklärte McConnarty. »Uns bleibt nichts anderes übrig, als schräg mit dem Wind voranzukommen, damit wir nicht dessen geballte Kraft gegen uns haben. Weiter nördlich müsste es gegenläufige Winde geben, die unsere Fahrt unterstützen.«
»Wie kommen wir dann mit dem Zeitplan hin?«, fragte Sergeant Rolfson besorgt.
»Der Zeitplan hat genug Toleranz dafür. Allerdings sollte dann später, sobald wir auf der Tagseite sind, nicht mehr allzu viel schief gehen, wenn wir Stranger rechtzeitig zum Rendezvous mit der STERNENKRIEGER verlassen wollen.«
Rolfson nickte knapp.
Sein Gesicht machte einen verbissenen, grimmigen Ausdruck. Er mochte es nicht, wenn Dinge nicht planmäßig verliefen. In diesem Fall blieb wohl keine andere Wahl, als dem Vorschlag des Corporals zu folgen.
Eine schematische Darstellung, die auf einem der Displays jetzt angezeigt wurde, veranschaulichte den Weg, den der YXC-3 auf Grund der extremen Windverhältnisse an der Oberfläche von Wega Stranger jetzt zu nehmen hatte.
»Dann bekommen wir wenigstens noch etwas mehr von diesem gastlichen Planeten zu sehen«, sagte der Sergeant ironisch.
Jetzt meldete sich Della Braun zu Wort.
Ihre Aufgabe war es gegenwärtig, die Kommunikation zu überwachen. Während einer angeordneten Funkstille war das normalerweise ein nicht allzu arbeitsintensiver Job.
»Wir empfangen ein Signal, Sergeant!«, meldete Braun.
»Spezifizierung?«, fragte Rolfson.
»Audio und unverschlüsselt
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