Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
im allgemein zugänglichen SDE-Code. Soll ich die Transmission abspielen?«
»Tun Sie das, Braun.«
Eine weibliche Stimme ertönte. Wohl moduliert, aber streng und sehr bestimmt. »Achtung. Falls Sie diese Transmission empfangen können, so sind Sie im Begriff, eine Welt zu betreten – oder haben dies bereits getan –, die Eigentum der Firma Far Galaxy mit Hauptsitz auf der Erde ist. Sie werden aufgefordert, sich zu entfernen. Das Betreten von Wega Stranger ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt…«
»Ich wusste gar nicht, dass Wega Stranger Eigentum des Far Galaxy Konzerns ist«, merkte James Levoiseur an.
»Im Moment ist Wega Stranger faktisch wohl auch eher Eigentum der Geierköpfe«, erwiderte Norbert Gento – aber niemand fand seine Bemerkung wirklich witzig.
»Wo befindet sich der Ausgangspunkt der Transmission?«, wandte sich Rolfson an Ray Kelleney.
Dessen Zeigefinger glitt über den Touchscreen seines Terminals. Durch leicht verstärkten Druck gelangte er an Untermenues und Befehle. Es gab zwar auch eine normale Eingabetastatur, aber die Bedienung war mit den dicken Handschuhen des Kampfanzugs kaum möglich. Der Touchscreen hingegen war genau daran angepasst.
»In etwa tausend Metern Entfernung befindet sich ein Objekt, dass durch Wind auf uns zu getrieben wird«, meldete Kelleney. »Es handelt sich um eine Warnboje mit Antigravaggregat, die durch die Atmosphäre schwebt.«
»Geht irgendeine Gefahr für uns davon aus?«, hakte Rolfson nach.
»Nein, Sergeant.«
»Dann ignorieren wir es einfach.«
Angelina Chong meldete sich zu Wort und sagte: »Aber die Qriid könnten darauf aufmerksam werden. Noch befinden wir uns zwar im Funkschatten der Kommandostation, aber…«
»Wenn wir etwas gegen die Boje unternehmen, gehen wir ein größeres Risiko ein, selbst wenn sie über einen Verfolgermodus verfügt«, war Nguyen Van Dong zu vernehmen.
Rolfson atmete tief durch. »Van Dong?«
»Ja, Sergeant.«
»Sorgen Sie dafür, dass unser Gauss-Geschütz einsatzbereit ist.«
»Aye, Sergeant.«
»Alvarson! Sie und Levoiseur kümmern sich um die Raketen. Falls das Ding zu aufdringlich wird, müssen wir es ausschalten, bevor wir die Tag/Nachtgrenze überschreiten –selbst auf die Gefahr hin, dass die Detonation auf der Station oder durch ein in der Nähe befindliches Qriid-Schiff geortet wird.«
»Jawohl, Sergeant!«, bestätigten Levoiseur und Alvarson wie aus einem Mund.
»Ich versuche, das Ding mal etwas näher heranzuzoomen«, kündigte Kelleney an.
Der Hauptbildschirm des YXC-3 zeigte jetzt im Infrarotmodus einen veränderten Ausschnitt.
Die Umrisse der Boje waren deutlich zu erkennen. Sie hatte Kugelform. Einige antennenartige Fortsätze ragten aus ihrer Zentraleinheit heraus. Der Durchmesser betrug einen Meter.
Waffensysteme konnten nicht geortet werden, allerdings verfügte sie über einen sehr starken Sender und den angemessenen Energiesignaturen nach auch über Sensoren zur Ortung, die denen ähnelte, die auf Raumschiffen eingesetzt wurden.
»Kein Wunder!«, kommentierte Ray Kelleney diese Tatsache, nachdem er Sergeant Rolfson die Fakten kurz erläutert hatte. »Schließlich hat der Far Galaxy Konzern sehr vieles von dem hergestellt, was sich an elektronischem Innenleben in den Schiffen des Space Army Corps befindet! Für mich hat das jetzt den Vorteil, dass ich die Signaturen der einzelnen Bauelemente sehr leicht identifizieren kann.«
»Na großartig«, knurrte Rolfson.
Über seine Konsole stellte er eine Verbindung zum Bordrechner her und rief sämtliche verfügbaren Informationen über Wega Stranger ab. Viel war es nicht, und das wenige, was verfügbar war, hatte der Sergeant in Vorbereitung auf diesen Einsatz auch schon mehr als einmal durchgearbeitet.
Tatsächlich war da ein Hinweis auf die Besitzverhältnisse.
Danach war Wega Stranger vor dreißig Jahren vom Far Galaxy Konzern erworben worden.
Was der Konzern mit diesem Himmelskörper seinerzeit angefangen hatte, darüber fehlten jegliche Informationen.
Müllhalde, Testgebiet oder Abbaugebiet für seltene Metalle oder Mineralien – das alles lag im Bereich des Möglichen.
Aber diese eindringliche Warnung, die der Konzern hier hinterlassen hatte, musste seinen Grund haben.
Vielleicht diente sie nur einer rechtlichen Absicherung, um eventuellen Haftungsansprüchen zu entgehen, falls sich private Raumschiffe hierher verirren sollten, ging es Rolfson durch den Kopf. Es war auch möglich, dass hier noch irgendwelche
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