Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Mehrheit der zum Nalhsara gehörenden Individuen gegen ein bestimmtes Projekt entscheidet, ist es halt weg vom Fenster.«
Von Schlichten schüttelte den Kopf. »Nein, es besteht ein allgemeiner Konsens unter den Fulirr, dass Forschung Zeit braucht und es keinen Sinn macht, Entwicklern stets von hinten in den Hacken zu stehen und andauernd nach Ergebnissen zu fragen, die dann in irgendwelchen politischen Hinterzimmern präsentiert werden können!«
»Dann scheinen unsere Alliierten zumindest in dieser Hinsicht einen zivilisatorischen Stand erreicht zu haben, von dem wir wohl noch weit entfernt sind«, kommentierte Rena.
»Das sind sie zweifellos«, stimmte von Schlichten zu. »Aber in einem, glaube ich, täuscht sich so mancher in den Kommandostäben des Space Army Corps oder in den diplomatischen Zirkeln des Humanen Rates.«
»Da bin ich aber gespannt«, sagte Sunfrost.
Von Schlichten verzog etwas den Mund.
Habe ich dieses Gesicht jemals entspannt lächeln sehen?, fragte sich Rena. Nein. Bestimmt nicht.
»Ich glaube, dass die Fulirr uns letztlich verachten und nicht als gleichwertige Partner betrachten. Sie versuchen zwar, uns das nicht spüren zu lassen, aber…«
»Ich wusste gar nicht, dass Sie – abgesehen von Ihren anderen herausragenden Talenten – auch ein Experte in Fulirr-Psychologie sind«, versetzte Rena.
Warum so kratzbürstig?, meldete sich gleich darauf eine besonnene Stimme in ihrem Hinterkopf. Langsam könntest du ihm verzeihen, dass er sich während der Antimaterie-Testmission andauernd in Belange eingemischt hat, die eindeutig in dein Ressort fielen!
Sunfrost nahm sich vor, sich zu bessern…
*
Raphael Wong blieb vor der Kabine von John Taranos stehen.
Corporal McConnarty und James Levoiseur, ein weiterer Marine-Infanterist, waren vor der Schiebetür postiert. Taranos stand unter Bewachung. Nur für die unerlässliche medizinische Untersuchung durch Dr. Nikolaidev hatte er seinen Raum verlassen dürfen.
»Irgendwelche Besonderheiten?«, fragte Wong an McConnarty gewandt.
Der Corporal schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Der Gefangene hat keinerlei Widerstand geleistet und war sehr kooperativ.«
»Das ist gut«, sagte Wong. Er atmete innerlich auf, ließ sich davon allerdings nichts anmerken. »Sie können wegtreten.«
McConnarty zögerte einen Moment. »Aber, ich dachte…«
»Ich konnte mir von Anfang an nicht vorstellen, dass Taranos tatsächlich ein K'aradan-Agent sein soll – oder ein Mörder. Beides ist inzwischen durch die Untersuchungen widerlegt worden, also ist Ihre Anwesenheit vor dieser Kabine nicht mehr nötig.«
Die beiden Marines sahen sich an. James Levoiseur zuckte die breiten Schultern und ging. McConnarty folgte ihm.
Seltsame Diensteinteilung – den zweiten Mann in der Marines-Befehlskette zur Bewachung einzuteilen!, überlegte Wong.
Aber vielleicht hatte Rolfson bei der Einteilung des Dienstes in erster Linie darauf geachtet, dass jemand diesen Posten übernahm, der über viel Erfahrung verfügte und wusste, worauf er zu achten hatte.
Die Schiebetür öffnete sich, nachdem Wong sich autorisiert und einen Freischaltcode in ein kleines Terminal eingegeben hatte, dass in die Wandebene der Tür eingelassen war.
Der Erste Offizier trat ein.
John Taranos hockte auf seinem Bett und wirkte niedergeschlagen. Wong konnte das gut nachvollziehen – zumal sich jetzt herausgestellt hatte, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit zu unrecht verdächtigt worden war…
Taranos blickte müde auf.
»Na, zu welchen Tests werden Sie mich jetzt bitten?«, fragte er mit leicht galligem Unterton.
»Dr. Nikolaidev ist noch dabei, die Simulation des Tathergangs zu erstellen. Aber inzwischen haben die Techniker ihre Aussage bestätigt, dass Ihr Türschloss tatsächlich zur fraglichen Zeit blockiert war und dass Sie versucht haben, es mit Hilfe Ihrer Autorisation zu öffnen – was nicht gelang. Der Bordrechner verweigerte Ihnen den Zugriff, wie die entsprechenden Protokolle bestätigen.«
»Das habe ich doch die ganze Zeit über gesagt, Sir!«
Wong hob die Hand, um Taranos zu beschwichtigen. »Ich musste das überprüfen lassen, Lieutenant. Erixons Leute haben übrigens auch festgestellt, dass das Ganze nicht nur ein mit Hilfe von Computermanipulationen inszenierter Trick Ihrerseits war, um sich ein Alibi zu besorgen.«
»Sie trauen mir ja eine Menge zu«, schnaubte Taranos.
»Sie haben die nötigen Computerkenntnisse – und es wäre nicht komplizierter als Ihre
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