Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Familie zu gründen, die zu den Häusern gezählt wurde.
Natürlich nicht zu jenen auserwählten Drei, die man die Erhabenen Häuser nannte, aber auf einer der unteren Stufen des K'aradan'schen Adels sah er durchaus einen Platz für den Beginn einer kleinen Dynastie. Langfristig denken. Das war es, was den Erfolg brachte. Irgendwann, in einer fernen Zukunft, die er selbst gar nicht mehr erleben würde. Aber so vorzugehen verlangte genau die Art von strategischem Denken, die auch dafür gesorgt hatte, dass er sich in seiner Position als Chef des Narumet nun schon seit vielen Aradan-Jahren hatte halten können, während seine Vorgänger reihenweise dem Ränkespiel der Hohen Häuser zum Opfer gefallen waren.
Lurdre Traanlak jedoch gehörte einstweilen keinem Haus an und stand auch keinem Haus nahe.
Das war über Jahre hinweg sein Vorteil gewesen.
Zunächst war er von allen unterschätzt worden. Jeder hatte geglaubt, ihn als willfährige Marionette benutzen zu können, bevor Drelur den Spieß schließlich umgedreht und mit Hilfe rücksichtsloser Säuberungen für Ruhe gesorgt hatte.
Ruhe, die auch die Chefs der Erhabenen Häuser schätzten.
Aber böse Zungen behaupteten, dass selbst einige der Mitglieder des Triumvirats inzwischen insgeheim die Macht des Geheimdienstchefs fürchteten.
»Noch gut drei Aradan-Stunden, bis wir Nawdara erreichen«, wandte sich Branton Barus an Lurdre Traanlak.
»Unsere blauen Verwandten werden es uns danken, dass wir sie endlich von der Fremdherrschaft befreien«, sagte der Geheimdienstchef fast formelhaft. So entsprach es den offiziellen Verlautbarungen, die das Triumvirat herausgeben würde, sobald der Angriff erfolgreich abgeschlossen war.
Admiral Branton Barus aus dem Hause Navalar lachte heiser.
»Ich habe gehört, dass diese so genannten Verwandten nichts weiter als in die Primitivität zurückgefallene Wilde sind…«
»Nachdem sie auf Nawdara strandeten, mussten sie sich eben durchschlagen«, stellte Laktraan sachlich fest. »Und Nawdara IV gleicht nun einmal einer Wüste. Dass es die Vorfahren der Blauen K'aradan überhaupt geschafft haben, zu überleben, ist ein Wunder!«
*
Die L-2 befand sich auf dem Rückweg zur STERNENKRIEGER.
An Bord befand sich außer Professor von Schlichten und seinem Wissenschaftler-Team auch Rena Sunfrost. Der Captain der STERNENKRIEGER wollte unbedingt zurück auf das Schiff, um bei der weiteren Entwicklung des Falls um die mutmaßliche K'aradan-Agentin Ruth Denson die Fäden in den Händen behalten zu können.
Sie hoffte nur, dass Sharashtarr in der für ihn zunächst etwas überraschenden Entscheidung der Kommandantin, an Bord ihres Schiffes zurückzukehren, keine persönliche Herabsetzung sah. In dieser Hinsicht galten Fulirr als sehr empfindlich.
Mit Kronstein und Erixon waren allerdings zwei durchaus hochrangige Offiziere auf Stützpunkt 1 zurückgeblieben.
Sarashtor hatte angekündigt, mit ihnen über technische Einzelheiten für die Übertragung eines neuen Kommunikationscodes sprechen zu wollen, der in Zukunft die militärische Kooperation zwischen den Humanen Welten und den Streitkräften des Nalhsara der Fulirr verbessern sollte. Das würde maximal einen halben Tag in Anspruch nehmen.
Von Schlichten war ungewöhnlich guter Laune. Er sprach davon, dass er zusammen mit einigen Fulirr-Wissenschaftlern Simulationen durchgeführt hatte, die der Entwicklung eines auf Antimaterie basierenden Antriebssystems dienten.
»Dann haben Ihnen die Fulirr tatsächlich Zugang zu wichtigen Forschungsprojekten gestattet?«, fragte Rena etwas erstaunt.
Sie wusste, dass der Hohe Rat mit den Fulirr-Wissenschaftlern ganz anders verfahren war. Diese waren auf die Erdakademie abgeschoben worden, um sie im Unklaren darüber zu lassen, wie weit die Menschheit bei der Entwicklung von Antimateriewaffen oder anderen militärtechnischen Neuerungen tatsächlich war.
Von Schlichten lächelte kühl.
»Keineswegs! Ich denke, sie haben uns nichts gezeigt, bei dem die Gefahr bestanden hätte, dass wir ihnen tatsächlich Technologie hätten stehlen können. Aber das Projekt eines Antimaterie-Antriebs ist sehr langfristig orientiert. Man rechnet in etwa hundert Solar-Standardjahren damit, ein serienreifes Aggregat entwickeln zu können.« Von Schlichten seufzte hörbar. »Was diese langfristige Projektperspektive angeht, muss ich sagen, sind die Fulirr zu beneiden.«
»Ich dachte, die stimmen dauernd über irgendetwas ab und wenn sich plötzlich mal eine
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