Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
geschätzt bei etwa hunderttausend Personen lag. Es gab am Boden einige Militärbasen, aber keinerlei Raumforts. Die Fulirr verließen sich bei ihrer Verteidigung stets auf die Feuerkraft ihrer Schiffe.
Unbewegliche Raumforts, wie sie etwa die Streitkräfte der Humanen Welten verwendeten, wurden von ihrer geltenden Militärdoktrin vollkommen abgelehnt.
Fähnrich Jamalkerim meldete etwa ein Dutzend Keilschiffe, die sich bereits hier versammelt hatten.
»Die Fulirr formieren sich zum Gegenangriff«, lautete Wongs Kommentar.
»Uns erreicht gerade ein Funkspruch des Fulirr-Raumschiffs MANTRUARR«, meldete Fähnrich Riggs. »Es scheint sich um das Flaggschiff dieses Verbandes zu handeln.«
»Öffnen Sie den Kanal, Fähnrich«, wies Rena ihn an.
»Jawohl, Ma'am.«
Auf dem Hauptschirm erschien der Oberkörper eines Fulirr-Offiziers. »Hier spricht Hrossdurr, Systemkommandant von Delamba. Ich grüße hiermit das Schiff unserer Alliierten. Bevor wir den Invasoren des Nawdara-Systems mit einem Gegenschlag begegnen werden, werden wir zunächst noch abwarten, bis weitere Verstärkung hier eingetroffen ist.«
»Das ist sicher ein sinnvolles Vorgehen«, erwiderte Rena.
»Auf unsere Waffenbrüderschaft!«, sagte der Kommandant.
»Auf gute Kooperation«, erwiderte Rena, die etwas befremdet war.
In die Kämpfe um das Nawdara-System hatte die STERNENKRIEGER nur deswegen eingegriffen, weil sie gezwungen war, sich zur Wehr zu setzen. Anschließend hatte Sunfrost ihrem direkten Vorgesetzten, Commodore Jackson, Bericht erstattet. Dieser hatte sie angewiesen, die Anweisungen des Fulirr-Kommandanten zu befolgen.
Dabei wollte man das Engagement der Menschheit in diesem Konflikt doch auf möglichst kleiner Flamme halten, überlegte Rena. Die Fulirr verfolgen offensichtlich das gegenteilige Ziel.
Sie wollen uns weiter in die Sache hineinziehen. Offenbar aus außenpolitischen Gründen, denn was die Kampfkraft angeht, sind sie nun wirklich nicht auf unsere Unterstützung angewiesen…
Es folgte noch etwas diplomatischer Small-Talk bevor die Verbindung unterbrochen wurde.
Jetzt muss sich Rena Sunfrost auf ihr anderes Problem konzentrieren. Es hatte zumindest indirekt mit Fähnrich Denson und einer durch Injektion aggressiv wuchernder K'aradan-DNA zu tun…
Der Gedanke, dass vielleicht noch immer ein K'aradan-Spion an Bord sein Unwesen trieb, ließ Rena einfach nicht los…
*
»Sie haben es auf mein Blut abgesehen, Dr. Nikolaidev?«, fragte Agent 183.
»Ja, Sie sind der Letzte, dem ich eine Probe abnehmen muss!«
»Uh, dann verdächtigen Sie mich jetzt wohl, der gesuchte K'aradan-Spion zu sein! Tja, und dabei tun wir nun schon ziemlich lange gemeinsam Dienst auf der STERNENKRIEGER.«
»Das ist nicht gegen Sie persönlich!«, versicherte Nikolaidev.
»Da war ein Witz, Doktor. Ist wohl nicht so richtig angekommen.«
»Haben Sie eine Lieblingsader, in die ich Sie stechen darf?«
»Nehmen Sie doch einfach die, die man am besten sehen kann, damit ich nicht wieder so einen Riesen Bluterguss kriege wie bei der letzten Impfung!«
»Wenn das auch ein Witz gewesen ist – dann einer, der meine Ehre als Ärztin in Zweifel zieht!«, erwiderte Dr. Nikolaidev in gespieltem Zorn.
Der K'aradan schob den Ärmel hoch. Dr. Nikolaidev setzte die Nadel an und nahm ihm Blut ab.
»Meisterhaft, Doktor!«, lobte er die Ärztin. »Ich habe nichts gespürt.«
»Na dann… Über das Ergebnis werden Sie unverzüglich unterrichtet….«
Er lächelte verhalten. Das Ergebnis steht schon fest. So hat sich die Implantierung einer falschen Vene mit einem Reservoir an menschlicher DNA schon gelohnt…
Diese Sache hatte er hinter sich.
So konnte er sich jetzt wieder seiner eigentlichen Aufgabe widmen.
Er musste dem Kommando der K'aradan einen Hinweis darauf zukommen lassen, wo sich die Fulirr-Flotte sammelte – und zwar ehe der Raumschiff-Verband im Delamba-System zu übermächtig wurde!
Sein üblicher Kommunikationsweg zur Narumet-Zentrale war gegenwärtig versperrt. Es wäre selbstmörderisch gewesen, diesen Kanal im Augenblick zu nutzen. Aber es gab andere Möglichkeiten, um Botschaften zu übermitteln.
Auch über Lichtjahre hinweg…
*
»Captain, ich registriere hier einen ungewöhnlichen Impuls unserer Sandströmaggregate«, meldete Fähnrich Riggs.
»Überprüfen Sie, ob dieser Impuls möglicherweise zur Tarnung eines Datenstroms diente!«, wies Sunfrost den diensthabenden Kommunikationsoffizier an.
»Negativ,
Weitere Kostenlose Bücher