Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
allem die nachwachsenden Seitenstacheln der Riesenskorpione zu verstehen waren. Die schlimmste denkbare Rache war es, wie Guillermo aus Mongas' Erzählungen erfuhr, die Waffe eines Kriegers an einem unbekannten Ort zu begraben, da dies nicht dem Gegner selbst, sondern auch dessen Nachkommen die Kraft für einen weiteren Angriff nahm.
Um das auch in Bezug auf die Fulirr zu erreichen, hatten sie sich von den drei Mitgliedern der STERNENKRIEGER-Crew hierher führen lassen.
Kronstein kalibrierte sein Ortungsgerät neu. Er machte ein paar Schritte und blieb schließlich bei einer Sandverwehung in der Nähe eines Felsmassivs stehen. »Hier ist es«, erklärte er. »Aber wir werden ein bisschen graben müssen.«
»Ich schätze, da werden wir Hilfe haben!«, war Bruder Guillermo mit Blick auf die Blauen K'aradan überzeugt.
Erixon fragte: »Ist ein raumtauglicher Gleiter im Depot?«
Kronstein nickte. »Ja – und er scheint mir im Top-Zustand zu sein. Ich hoffe nur, dass wir ihn auch bedienen können.«
»Ich habe auf der Space Army Corps Akademie einen Zusatzkurs in Exotechnik belegt«, erklärte Erixon. »Ein Spezialist bin ich zwar nicht unbedingt geworden, aber ein einfacher Gleiter müsste doch in den Griff zu kriegen sein…«
»Da müssen wir also erst auf dieser Wüstenwelt fast verrecken, damit…« Bruder Guillermo brach ab.
»Damit was?«, hakte Erixon nach.
»Damit Sie mal ein paar Details über sich preisgeben, wollte Bruder Guillermo vermutlich sagen«, mische sich Kronstein ein.
Erixon musterte die beiden aus funkelnden Facettenaugen.
»Sie hätten mich doch nur zu fragen brauchen…«
*
Im Schleichflug näherte sich die STERNENKRIEGER dem Nawdara-System. Dabei benutzte sie ausschließlich den Austrittsschwung aus dem Sandströmraum, um sich fortzubewegen. Selbst kleinere Kurskorrekturen wurden vermieden, sodass der Anflug schon sehr genau berechnet werden musste. Für John Taranos war das – nach eigener Aussage – seine leichteste Übung. Es bestand dann zwar immer noch die Möglichkeit, geortet zu werden. Aber das setzte beinahe voraus, dass gezielt gesucht wurde.
Etwa ein Dutzend funktionsfähige K'aradan-Schiffe befanden sich an verschiedenen Positionen im Nawdara-System. Dazu kam noch eine Reihe von reparaturbedüftigen Wracks, die im Orbit um Planet IV kreisten. Aus dem abgehörten und teilweise entschlüsselten Funkverkehr wurde klar, dass die K'aradan-Besatzer von Nawdara mit großer Dringlichkeit Verstärkung anforderten.
Die Fulirr sammelten noch immer ihre Flotte für den Gegenangriff. Sie wollen dabei auf keinen Fall unterlegen sein.
Rena Sunfrost hatte aber nicht so lange warten wollen, bis es der Fulirr-Strategie in das Konzept passte. Sie hatte sich kurz mit Commodore Jackson abgesprochen und war mit der STERNENKRIEGER ohne Fulirr-Unterstützung losgeflogen, um die Lage im Nawdara-System zu sondieren.
Je weiter sich der Leichte Kreuzer Planet IV näherte, desto kritischer wurde die Situation. Mit Hilfe jeglicher Art – sowohl von Seiten Fulirr als auch von Seiten der Humanen Welten konnte die Besatzung nicht rechnen.
»Gleiter auf Schleichflug!«, rief Fähnrich Jamalkerim plötzlich. Sie zögerte. »Es handelt sich offenbar um ein Fahrzeug der Fulirr.«
»Das könnte unsere Leute sein«, stellte Wong fest. »Sie werden sich durchgeschlagen haben und weiß der Teufel wie! – anschließend mit einem Gleiter in den Weltraum gelangt sein.«
»Jedenfalls haben die K'aradan noch bei weitem nicht genug Besatzungskräfte hier, um eine wirkungsvolle Raumkontrolle und Luftüberwachung aufbauen zu können«, war Robert Ukasi überzeugt.
Ein verhaltenes Lächeln begann sich um Rena Sunfrosts Mundwinkel zu bilden. »Fähnrich Riggs, funken Sie sie an, aber bitte so, dass uns sonst niemand hört.Und dann nehmen wir sie an Bord.«
»Aye, Ma'am«, bestätigte der diensthabende Kommunikationsoffizier. »Kontaktaufnahme mit Richtfunk und schwacher Sendeleistung.«
Sunfrost blickte ihren Ersten Offizier an. »Wenn es so weit ist, muss es schnell gehen. Ich möchte nicht noch einmal unser Glück dermaßen strapazieren, um hier heil wegzukommen…«
*
Erdorbit, Spacedock 13 Wochen später…
Rena Sunfrost hatte in einem der Schalensitze im Besprechungszimmer von Commodore Tim Bray Jackson Platz genommen. Außer ihrem direkten Vorgesetzten im Space Army Corps befand sich noch eine Frau Mitte dreißig im Raum, deren feuerrotes Haar zu einem strengen Knoten
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