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Raumkapitän Sun Tarin

Raumkapitän Sun Tarin

Titel: Raumkapitän Sun Tarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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berühmten Kommandanten des Ersten Konvois?
    ANTWORT: Ja, gerade der sagt das. Sehen Sie, im Tau-Ceti-System hat sich eine Tragödie ereignet. Nein, das ist zu schwach formuliert – ein Verbrechen! Und meine direkten Vorfahren sind auf die eine oder andere Weise sehr tief darin verstrickt. Arthur Jennings I sah sich ganz gewiss als ein Pionier an, der glaubte, einen Platz gefunden zu haben, der nur darauf wartete, von Menschen in Besitz genommen zu werden.
    Jahrelang fliegt ein Raumschiffkonvoi mit lächerlich primitiven Antriebsmöglichkeiten durch das All. Dann erreicht man das Ziel, – eine Sonne, die fast ein Zwilling der Erdensonne sein könnte – und gerät in ein Asteroidenfeld, das den halben Konvoi zerstört.
    Auf die Überlebenden wartete ein Planet, der das Schlaraffenland schlechthin zu sein schien … Bis zu einem gewissen Grad kann ich das nachvollziehen. Aber es gab einen Punkt, da hätte man einen anderen Weg einschlagen müssen, um ein Verbrechen zu verhindern. Und man hat es nicht getan.
    FRAGE: War die Tau-Ceti-Tragödie ein Grund für Ihr leidenschaftliches Engagement in Bezug auf fremde Lebensformen und ihr Recht auf Existenz?
    ANTWORT: Sicher. Ganz sicher sogar.
    FRAGE: Ihr Vater Arthur Jennings III hat sich inzwischen als unabhängiger Ratsherr der Koalition aus den Anhängern von Admiral Rudenko und Pro Humanity angeschlossen.
    ANTWORT: Ich weiß. Und ich habe nichts anderes erwartet. Aber Sie werden dann sicher auch verstehen, dass ich von dort wegmusste. Ich konnte dort nicht leben …
    FRAGE: Wann waren Sie das letzte Mal dort?
    ANTWORT: Das war zum Jahrswechsel 2237/38.
    FRAGE: Während des Anschlags auf das TAU CETI SPACEDOCK durch die Kridan?
    ANTWORT: Ich befand mich auf der Planetenoberfläche, als das geschah. Aber im Prinzip ist das richtig. Seitdem bin ich nicht mehr dort gewesen. Doch das ist mir zu persönlich. Darüber möchte ich nicht sprechen.
    FRAGE: Dr. Jennings – bald Professor Jennings – haben Sie vielen Dank für das Gespräch.
    Aus einem Interview, das Miles Jennings dem
    SEDNA ACADEMY JOURNAL.NET gab.
    Es ist bis heute abrufbar.
     
     
    Unter Erschütterungen landete das Shuttle im Hangar der STERNENFAUST.
    »Na, ist wohl heute nicht Ihr bester Tag, Mister Triffler«, stellte Lieutenant Commander Chip Barus mit einem spöttischen Unterton fest.
    Wenn es um seine Flugkünste ging, verstand Triffler keinen Spaß. »Immerhin eine Landung ohne Schaden«, erwiderte er. »Ich glaube, nicht mal Lieutenant Rajiv hätte das hinbekommen!«
    Chip Barus schnaufte abfällig. »Wie auch immer. Der Hangar füllt sich mit Atmosphäre. Wir können gleich das Shuttle verlassen.«
     
     
    Fünf Minuten später erschien Commander Leslie auf der Brücke. »Willkommen an Bord, Sir«, wurde er von Björn Soldo begrüßt.
    »Ich übernehme wieder«, sagte Leslie.
    »Aye, aye, Sir.«
    »Wie ist die Lage, I.O.?«
    »Das vermutliche Ursprungsareal, aus dem die Drohne abgeschossen wurde, ist weiter eingegrenzt worden. Aber noch haben wir nicht genug Informationen, um wirklich etwas Genaueres sagen zu können.«
    »Mal abgesehen davon, dass die verwendete Drohne mit den Mehrfachsprengköpfen wohl zweifellos kridanischen Ursprungs ist. Oder haben sich auch in dieser Hinsicht neue Erkenntnisse ergeben?«
    »Nein, Sir. Der kridanische Ursprung kann als gesichert angesehen werden. Mister Sakuro lässt die Ortungssysteme auf Hochtouren laufen.«
    Leslie wandte sich an Fähnrich Sakuro, der konzentriert an den Kontrollen seiner Konsole beschäftigt war. »Fühlen Sie sich der Aufgabe gewachsen, Fähnrich?«, fragte Leslie.
    Mikael Sakuro nickte. »Ja, Sir – auch wenn ich schon zugeben muss, dass ich nicht die Erfahrung von Lieutenant Majevsky habe und ich natürlich den Rat von Bruder Patrick gut gebrauchen könnte.«
    »Wir müssen den Angreifer finden, Fähnrich.«
    »Ich weiß, Sir.«
    Commander Leslie ließ sich im Sessel des Kommandanten nieder. Zehn Minuten später meldete Sakuro eine Transmission des Systemoberkommandos. Eine zweite Drohne war geortet worden. Allerdings wiederum zu einem Zeitpunkt, da jegliche Abwehr kaum noch möglich war.
    Die Drohne befand sich bereits in etwa 250.000 Kilometern Entfernung zu Second Earth. Leslies Gesichtsausdruck gefror, als Fähnrich Sakuro die eingegangenen Funksprüche abspielte. Die wenigen Raumboote hatten weder die Möglichkeit, rechtzeitig am Ort des Geschehens zu sein, noch auf irgendeine andere Weise einzugreifen. Für die STERNENFAUST galt

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