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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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verschiedene Teststrecken und führten technische Neuigkeiten vor – hörte ich zum erstenmal von diesen Anlagen. Sie haben eine große Zukunft.«
»Und gegenwärtig?«
»Steckt alles noch in den Kinderschuhen. Der Vorteil: Fast unbegrenzte Reichweite und nicht abschirmbar.«
»Wieso das?«
»Schwer zu erklären. Weil es keine Wellen sind. Eigentlich der Anfang der Antimaterie, nur in Energieform. Aber das trifft es auch nicht.«
»Schade, daß man der Sibir keinen Impulser eingebaut hat.«
»Schön wär’s. Aber die intergalaktischen Schiffe besitzen keinen, weil die Impulse nicht bis zur Erde reichen. Der Hyperraum…«
Bernard lächelte. »Und der Nachteil?«
»Ach ja – die zur Zeit erreichte Sendeleistung ist minimal und nicht modifizierbar. Nur zum Piepen reicht es. Und kostspielig ist das Ganze. Dazu technisch noch nicht sauber.«
»Was bedeutet das konkret?«
»Erstens kommt es im nahen Senderumfeld unter bestimmten Bedingungen eben doch zu Störungen der Elektronik. Ihr habt es bei euerm Rechner erlebt. Das kann durch spezielle Isolierungen behoben werden.
Zweitens: Wenn schon der Sender teuer ist – so sind die Empfangsanlagen noch aufwendiger. Dimensional, durch den schnellen Teileverschleiß und wegen des hohen Energieverbrauchs. Bei Vollschub können wir die Anlage überhaupt nicht und bei Halbschub auch nur drei, vier Minuten laufen lassen.«
Kerper kicherte und stupste Bernard in die Seite. »Sollte euer Chef mal spurlos verschwinden mit einer der Damen – er hat keine Chance! Dutch braucht nur das Anwerfen des Empfängers zu befehlen.«
Bernard lachte nicht. Zwar hatte er nichts gegen Scherze, nur wenn sie ihn selber oder seinen Commander betrafen, mißfielen sie ihm.
»Ein Glück, daß der Pilot die Ursache der Störung gefunden hat«, plauderte der Informationsoffizier munter weiter. »In der Werkstatt hätten wir das mit dem Impulser niemals herausbekommen.«
»Sredny ist ein Computergenie.«
Kerper lächelte. »Und euer Kommandeur ist ein Genie bei den Damen.«
Bernard zuckte unzufrieden mit den Schultern. Das Thema behagte ihm nicht. Aber der Informationsoffizier bohrte weiter.
»Aber ob er sich… verbessert hat?«
»Dutch hat ihn völlig durcheinander gebracht.«
»Wie das?«
»Wenn ich das wüßte. Nach der Unterhaltung mit Dutch hat er sich besoffen. Oder sogar diese Illusionsbonbons gelutscht.«
»Laß ihn doch. Es war seine freie Zeit.«
»Er betrank sich nie, obwohl er Alkoholika zu genießen wußte. Und Drogen lehnte er ab. Auch die legalen Aufmunterer. Die nahm er nur im Einsatz und auch nur, wenn es befohlen wurde.«
»So ein Damenwechsel hat eben sein Gewicht.«
»Das ist es ja. Ich hab nicht begriffen, warum er zur Furaschowa ging.«
»Vielleicht will er bei ihr im Bett das erreichen, was er mit seinen Argumenten nicht schaffte?«
»Doch nicht Katman. Und überhaupt, deswegen läßt ein Mann wie er doch eine Frau wie Sibyll nicht im Stich!«
»Und wenn ihm die schöne Sibyll die kalte Schulter gezeigt hat?«
»Hör auf. Kannst sie ja fragen. Oder noch besser, sprich mit Katman.«
»Du stehst ihm doch viel näher.«
»Das dachte ich auch. Aber er ließ mich abblitzen, bleibt verschlossen. Wie eine Auster.«
»Nimm’s nicht tragisch. Jeder muß sein Sorgenpäckchen tragen.«
»Du hast leicht reden. Am besten wäre, wir gingen wieder auf Tour. Mach bloß schnell den Computer betriebsfertig.«
    Dutch wartete nervös auf den Zwölf-Uhr-Gong. Nicht so sehr des Essens wegen. Mehr wegen der Personenortung. Seit Stunden suchte er Larissa. Sonst kam sie immer nach dem Dienst bei ihm vorbei. Er wollte über die letzte Melan-Information mit ihr reden. Überhaupt vermißte er ihre Nähe. Fragen mochte er niemanden.
    »Commander, der Rechenblock von RE sieben ist wieder okay«, meldete Kerper.
»Danke.« Unterdrückte der Informationsoffizier ein Lächeln, oder bildete er sich das nur ein?
Die Rufdiode blinkte. Das Signal kam aus seiner Kabine. Er atmete auf, eilte zum Lift.
Sie saß am Tisch. Freudig begrüßte er sie, strich ihr mit weicher Geste über die Wange – und wunderte sich, daß sie zurückwich. Zwar nur wenig, aber doch zu spüren. Dann erfaßte er, wie ungewohnt ihre Pose war: Steif auf dem Stuhl sitzend, nicht wie sonst auf der Liege ruhend oder ihm entgegenkommend.
»Was hast du?«
»Pierre – es ist schlimm mit mir.« Sie erzählte ihm von ihrem Besuch bei dem Kundschafter, ohne etwas zu verschweigen. Der Schlag traf ihn unvorbereitet. Deshalb Kerpers Mienenspiel! Der

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