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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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darum.«
»Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir die Planeten eins bis neun prüfen.«
»Die erste Erkundung brachte keine Ergebnisse.«
»Deshalb muß die neue Suchaktion um so gründlicher sein.«
»Das ist sicherlich richtig. Dennoch, einen, das heißt meinen Raumerkunder könnte man entbehren. Denn wenn es einen zehnten Planeten gibt, dann müßte er hier zu finden sein. Nur hier.«
»Obwohl die Fernerkundung in diesem Sektor ohne jedes Ergebnis war?«
»Es muß einen zehnten Planeten geben. Anders kann ich es mir nicht erklären.«
Dutch überlegte, sah Katman prüfend an und nickte. »Einverstanden. Gehen Sie in Ihren Abschnitt, Commander.«

4.
    Über der Spitze der Halbinsel ging die Sonne auf. Serp Ianow turnte seine Morgenübung auf dem Dachgarten des Raumzentrums, wie immer, wenn er Nachtdienst gehabt hatte.
    Da hörte er den Summer. Er hatte das altmodische Ding mit nach oben genommen, wollte hier keine fremde Stimme hören, auch nicht die eines Roboters. Er griff nach seiner Kombination und schoß zur Alarmrutsche. Aus der versiegelten Sonderbox raschelte das schmale Info-Band. Sie hatten also vom Funkcenter direkt durchgestellt. »Position im Yogasystem erreicht. Raumerkunder gehen auf Suchkurs. Keine besonderen Vorkommnisse.«
    Die erste Meldung von der Serdjuk. Da kam noch etwas hinterher. »Beziehen endgültige Relaisstation in achtundvierzig Stunden. Geben Meldung der Serdjuk weiter. Alles wohlauf…«
    Die Poolman war also auch im Einsatzgebiet angelangt und hatte ihre Stellung eingenommen.
Gegen elf Uhr erschien der Chefdispatcher. Er unterzeichnete, ohne ein Wort zu sagen, die Meldung und die Abzüge, strich in seinem Speicher die Anmerkung. Der Meldetermin lag fast in der Mitte der berechneten Zeitspanne. Alles lief nach Plan.
    Per Grubkow erhielt die Meldung, als er sein Mittagsbad nahm. Das Becken lag im frischen Grün übermannshoher Oleanderhecken. Angenehm warm wirkte das Wasser durch die belebenden, die Haut frottierenden Zusätze. Der Monitor stand so, daß er sowohl von seinem Sitzplatz im Solarium als auch aus dem Becken jede Meldung lesen konnte.
    Erfrischt kletterte er aus dem Wasser, trat unter den Föhn, drehte sich wohlig im trocknenden Luftstrom. Die Serdjuk war also angekommen. Plötzlich hüpfte er mit nassen Füßen aus dem Warmluftstrom zu seinem Spielzeug, stellte es auf den Terrassentisch, fuhr die Querantenne aus, dachte an die Furaschowa. Wieder unter dem wärmenden Föhn beobachtete er die horizontal geneigte Antenne. Ob es wohl funktionierte?
    Es klappte sofort. An der Vanadiumspitze erschien sie, bewegte sich ungezwungen, lächelte ihm zu, weil er es so wünschte.
    Seine Nacktheit kam ihm plötzlich unpassend vor. Er zwang sich, die Erscheinung als das zu nehmen, was sie war: eine Widerspiegelung seiner eignen Erinnerung.
    Oder sollte er einmal versuchen, die Furaschowa so unbekleidet, wie er selber war, vor sich erscheinen zu lassen? Er wußte nicht, ob das auch funktionieren würde – hatte er sie doch nie hüllenlos gesehen.
    Drüben am Sandkasten spielten seine Urenkel. Du meine Güte – wenn die der Uroma erzählten, der Uropa habe sich im Badebassin mit einer nackten jungen Dame unterhalten…
    Er schaltete den Apparat aus. Weshalb bloß kann man so manches Mal nicht das tun, wozu man große Lust hat? Auch dann nicht, wenn es keinem anderen Schaden zufügt?
    Was soll’s. Er griff sich den Flauschumhang und spazierte pfeifend zum Haus. Hier unten ging es ihm gut, und dort oben lief alles programmgemäß.
    Im Weltsicherheitszentrum fand Pjotr Morenow die Meldung beim Abendrapport.
    Er runzelte die Stirn. Sechs Stunden hatte die Information vom Funkcenter bis hierher gebraucht. Das waren vier zuviel. Aber da es sich um eine Routinemeldung handelte, ließ er es auf sich beruhen. Zumal da sein Chef ihn wieder unkollegialer Streitsucht verdächtigen könnte.
    Viel wichtiger schien ihm, diese Mitteilung in die richtige Dringlichkeit einzustufen.
Sofort an Harper geben? Oder bis zum Wochenrapport warten? Alles, was die Yogaexpedition betraf, war Dringlichkeitsstufe eins. Andererseits verlangte diese Meldung keinerlei Maßnahmen. Sie brauchte nur zur Kenntnis genommen werden. Es war eine ganz normale, in der Zeit liegende Ankunftsbestätigung.
Morenow entschloß sich für einen Mittelweg.
Er wartete nicht bis zum wöchentlichen Routinerapport, sondern gab die Meldung mit der Dringlichkeitsstufe II zur täglichen Morgeninformation des Chefs weiter.
Mit der

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