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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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Rund. »Das Betreten der Plattform muß diese… Reise, oder was es war, ausgelöst haben.«
Er massierte die Schläfen. »Haben Sie es miterlebt?«
»Hab ich, wenn Sie den Ausflug in jene Sonnenlandschaft und zur Sibir meinen.«
»Und alles auf Video?«
»Alles!«
»Dann bitte sofort die Kassette herausnehmen und versiegeln, strahlensicher. Eine neue einführen. Wer weiß, was und wer uns hier noch begegnet.«
»Mach ich, Commander. Aber erst verpasse ich mir eine Aufmunterung. Fühle mich wie zerschlagen und will die Kopfschmerzen loswerden.«
Auch Katman griff zum Medikament. Er wollte das Gespräch fortsetzen, schwieg aber. Dieses Erlebnis mußte man in Ruhe analysieren. Denn ganz gleich, wie die Geschichte funktioniert hatte – die Yogaleute wußten von ihrer Ankunft und würden sich bald auf die eine oder andere Art melden. Er jedoch wollte jeder Begegnung aus dem Wege gehen. Er drängte zur Eile.
Sie verließen den Gang, der sie zu jenem abgeschirmten Trichterraum geführt hatte, und gelangten an eine schottähnliche schwere Doppeltür. Dahinter führte der Gang geradeaus weiter, rechts in der Wand wieder ein massives Schott. Es öffnete sich von selbst.
»Eine Kommandozentrale?« Sredny bestaunte die gedrängt angeordneten Terminals, Tastaturen und Monitore.
»Scheint so.« In Katmans Stimme schwangen Zweifel. »Weshalb aber so klein, warum diese bedrückende Enge?«
Sredny probierte die Tastatur vor dem Hauptmonitor.
»Vorsicht!« sagte Katman und musterte mißtrauisch den Fußboden.
Auf dem Monitor erschien ein farbiges plastisches Bild.
Katman trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Ging es wieder los? Da bemerkte er, daß er sich durch die dreidimensionale Bildtechnik hatte täuschen lassen.
Die Aufnahme holte einen Großflugplatz oder besser eine Art Raumbahnhof nahe heran.
»Das kennen wir doch!« rief Sredny.
Am Ende der langen Betonbahn zwischen den Hangars und Startgerüsten – winzig klein im Vergleich zu den gewaltigen Yogaschiffen hinter den Hallen – stand, immer noch schief wegen des geknickten Standbeines…
»Die Sibir«, stellte Katman fest.
Sredny ließ seine Kamera laufen.
»Schade um das Band, wo wir doch die Bilder vom Original haben.« Katman belächelte Srednys Eifer.
»Doppelt genäht hält besser.«
Auf dem Raumbahnhof bewegten sich Lebewesen. Sie schienen das in den Vordergrund ragende Großraumschiff zu entsorgen.
»Wie kriegen die bloß diese Riesendinger in den Raum? Das Schiff muß doch mehrere Kilometer lang sein!«
»Sie handhaben Energiequellen, die uns unbekannt sind«, erwiderte Katman und fügte leise, mehr für sich selber bestimmt hinzu: »Das ist Yoga Zehn.«
»Befanden wir uns denn vorhin auf Yoga Zehn?«
Katman zuckte mit den Schultern.
»Und wo sind wir jetzt?«
»Vielleicht auf einer Art Außenstation.«
»Einer verlassenen?«
»Glaub ich nicht. Eher auf einer voll automatisierten. Und allzulange lassen sie uns hier nicht mehr in Ruhe. Beeilen wir uns!«
    Dutch las das Melan-Protokoll schon zum dritten Male, warf es auf den Tisch, lief in der Zentrale zwischen den Pulten hin und her.
    Als er stehenblieb, drückte er die Videophontaste, fragte, ob der Funkkontakt zum RE sieben wieder hergestellt sei.
Kerper verneinte, zeigte eine ernste Miene. Dutch nickte, befahl einige Offiziere zu sich, unter ihnen Larissa und Sibyll.
Mit leiser Stimme verlas er das Melan-Protokoll, sah alle der Reihe nach an, ehe er leise mitteilte: »Seit zwölf Stunden ist der RE sieben überfällig. Ich warte weitere zwölf Stunden – dann beginnt die Serdjuk die Rückkehr.« Er warf einen schnellen Blick auf die gespannt Zuhörenden. »Wir beziehen neue Position auf halber Distanz zur Poolman.«
Er ließ abermals eine kurze Pause eintreten.
»Begründung: Vermutlich ist Katman mit seinem Raumerkunder gescheitert. Das Eindringen in die Energiebarriere kann Abwehrmaßnahmen der Yogagesellschaft auslösen. Um – entsprechend unserem Expeditionsauftrag« – er sah Larissa in die Augen, »mögliche Gefahren zu vermeiden, beziehen wir die neue Position.«
Larissa erwiderte seinen Blick und sagte kein Wort. Auch die anderen schwiegen, teils erleichtert, teils unsicher.
In die Stille polterte Kerper durch die aufgerissene Tür, keuchte: »Commander, wir haben ihn geortet…«
Sie schauten mehr oder weniger verständnislos, ja sogar erschrocken den Informationsoffizier an.
Kerper blieb stehen, schnaufte, sagte dann mit ruhiger Stimme: »Katman lebt. Ich empfange seinen Impulser.«
Dutch setzte

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