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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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Sie steht dort am Rande eines großen Raumflughafens.«
»Davon war die Rede im Bericht. Aber dort gab’s einige dunkle Andeutungen. Was steckt dahinter?«
Er lauschte, hörte aber nur Katman atmen. »Commander, reden Sie schon. Unser Gespräch von Mann zu Mann wird nicht offiziell protokolliert.«
»Aber es wird gespeichert. Selbst wenn Sie die Automatik abschalten, wird alles im versiegelten Kat-Komplex festgehalten.«
Gladyschew grinste. Er wußte jetzt, daß da noch etwas herauszufiltern war. Vorhin, da hatte er nur auf den Busch geklopft. »Ich verbuche Ihre Information als subjektive Vermutung Ihrerseits, das heißt, von Ihnen selber als bezweifelbar eingestuft.«
»Vielleicht ist es in der Tat richtig, Sie in Kenntnis zu setzen.« Noch zögerte Katman. Endlich entschloß er sich zu reden. »Wir, mein Pilot und ich, erlebten bei der Erkundung jener Station eine eigenartige… Sache. In einem dunklen, runden Raum, der sich nach oben trichterförmig verengte…« Er berichtete über die Begegnung mit dem Yogabewohner und mit Rodrigez.
Gladyschew – anfangs belustigt – hörte interessiert zu. Er bereute, daß er die Speicherung neutralisiert hatte. Gar zu gern würde er das Band seinen Offizieren vorspielen. Aber an den plombierten Kat-Komplex kam keiner heran. »Wie erklären Sie sich die Geschichte?« Neugier und Skepsis schwangen in seiner Stimme mit.
»Erklären kann ich’s nicht. Nur vermuten, daß sie dort ein Übertragungssystem völlig neuer Art installiert haben. Vielleicht auf der Basis von Hirnströmen.«
Muß ich meinen Informator fragen, dachte Gladyschew. »Waren Sie nun doch auf dem Planeten oder nicht?«
Katman lachte. »Genau das ist des Mondkalbes innerster Kern. Ich bin überzeugt, daß ich alles real erlebte. Wir sahen auch die Sibir, genau so und genau dort, wie sie auf dem Video zu erkennen ist. Ebenso real aber ist, daß wir die Kabine nicht verlassen haben. Und da wir keinerlei Beweise für unseren… Trip besitzen, wurde das Ganze unter Halluzination verbucht.«
»Sie hätten alles filmen sollen, aufnehmen auf Band!«
»Commander, wir haben! Leider war nichts drauf auf dem Band. Nur meine und des Piloten Stimme. Sonst nichts.«
»Sch…ade.« Sein Tonfall drückte ärgerliches Bedauern aus. Und auch ein wenig Mißtrauen. Er begann dunkel zu ahnen, weshalb Dutch diese Geschichte im offiziellen Bericht weggelassen hatte. »Und Ihr Pilot?«
»Sredny befand sich immer Seite an Seite mit mir.«
Gladyschew schnaufte. Katmans Mitteilung hatte ihn beeindruckt. Dabei war er für seine – manchmal stoische – Ausgeglichenheit bekannt. Und dafür, daß er immer alles ganz genau wissen wollte. Jetzt wußte er’s – und fühlte sich unbehaglich. Dennoch fragte er weiter. »Was machte auf Sie den stärksten Eindruck?«
Katman zögerte. »Einmal der Vorgang selbst. Dann Größe und Geschwindigkeit der Yogaschiffe im Vergleich zur Sibir. Wie der Planet zu seinem Mond. Meine Partnerin würde sagen; wie ein Spatz unter Adlern. Ihr technischer Vorsprung scheint mir beachtlich.«
Er wußte nicht, ob er weiter sprechen sollte. Er kannte Gladyschew zu wenig, nur aus der Darstellung anderer. Aber wer Alpha sagt, muß wohl auch Beta sagen. »Und zum anderen die Warnung des Antriebsmechanikers von der Sibir.«
»Sie meinen, der war echt? Dann glauben Sie wohl, die Yogas könnten uns Überraschungen bereiten?«
»Überraschungen? Eine Katastrophe befürchte ich!«
»Aber Dutch hat eine andere Meinung?«
»Jedenfalls bezweifelt er die Richtigkeit meiner Schlußfolgerung, daß die Serdjuk sofort zur Erde zurückkehren muß.«
»Meinen Sie denn, unsere Expedition kann ihren Auftrag nicht realisieren?«
»Ich halte ihn für realisiert. Die verschollene Sibir ist entdeckt. Daß unsere Expedition die Überlebenden herausholen und zur Erde bringen kann, das allerdings halte ich für unmöglich.«
»Aber Dutch hält es für möglich?«
»Das befürchte ich. Zumal da andere ihm diese Ansicht suggerieren.«
Gladyschew ließ eine Pause eintreten. Jetzt will er mich bewegen, in seinem Sinne auf Dutch einzuwirken. Aber aus der Sache halte ich mich raus. »Dutch hört also auf seine charmante Stellvertreterin?« Er lachte kollernd. »Beneidenswert, wenn man die Dienstgeschäfte im Bett erledigen kann.« Oder auch nicht, dachte er. Er beneidete Dutch keinesfalls um dessen Position, hatte aber volles Zutrauen zu seiner Cleverness. »Er wird schon rechtzeitig seinen Rückzieher machen.« Wieder das Lachen. »Hat mich

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