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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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Offizier. Der übernahm. »Unsere Außensensoren registrieren strahlungsaktive Metalldämpfe am letzten Standort der Serdjuk. Datenvergleich.«
Der RE sieben, zwar mit wesentlich schwächeren Sensoren ausgestattet, aber dafür erheblich näher am Geschehensort stationiert als die Poolman, meldete übereinstimmende Messungen. Und es waren auch die Sensoren des Raumerkunders, die zuerst eine Standortveränderung der Yogaflotte signalisierten. »Sie bewegen sich mit zunehmender Geschwindigkeit auf die Poolman zu.«
Gladyschew ließ die Angaben überprüfen, ehe er befahl: »RE sieben, Commander Katman. Sie starten mit Vollschub Richtung Poolman. Ich warte auf Sie. Wir kehren zur Erde zurück.«
Der RE sieben schwieg.
Gladyschew wiederholte. »Bestätigen Sie Befehlsempfang.«
»Commander Gladyschew, gestatten Sie einen Vorschlag.«
»Beeilen Sie sich.«
»Wenn Sie unsere Ankunft abwarten, hat die Poolman keine Chance, den Yogaschiffen zu entkommen. Und wir damit auch nicht. Ich schlage vor, daß Sie sofort mit voller Geschwindigkeit in Richtung Erde starten.«
»Keine Zeit für edelmütige Gesten, Katman, befolgen Sie den Befehl.«
»Kein Edelmut, purer Egoismus, Commander. Wir haben eine bessere Variante. Der RE sieben geht zurück ins Yogasystem. Wir setzen uns auf Yoga Neun fest. Wir können dort existieren, bis Entsatz von der Erde kommt.« Nach kurzer Pause. »Falls uns die Yogagesellschaft in Ruhe läßt.«
Der Informationsoffizier tippte die Koordinaten auf die dreidimensionale Sternenkarte und ließ den Rechner die Bewegungen simulieren.
»Katmans Vorschlag ist realisierbar.« Er zeigte, daß die Positionen der Yogaflotte, der Poolman und des RE sieben zueinander standen wie die Spitzen eines ungleichseitigen Dreiecks. »Wir bewegen uns zum Einstieg in den Hyperraum. Der RE sieben geht – fast geradlinig – ins Yogasystem.«
Gladyschew gefiel das nicht. Salbeg sah es ihm an. »Damit gewinnen wir Zeit.«
»Und wenn sie den Raumgleiter verfolgen?«
Salbeg zuckte mit den Schultern und wies auf den Monitor, der die Näherungswerte der Yogaflotte wiedergab.
Noch waren es hohe Zahlen, die auf dem Bildschirm erschienen. Aber jede neue war etwas kleiner als die vorhergehende. Und so würde es weitergehen. Die Zahlen wechselten in rascher Folge. Sie kamen näher, beängstigend schnell.
»Katman, ich folge Ihrem Vorschlag. Die haben ein höllisches Tempo. Viel Glück.«
Gladyschew beendete die Verbindung, winkte dem Chief.
Der legte sämtliche Energie auf den Antrieb.
Als die Dioden grün blinkten, befahl Gladyschew Vollschub.
    Mit monotoner Stimme las Bernard die Sensordaten über die Bewegung der Yogaflotte ab. Alle drei Minuten die neuen Werte. Am Ende jeder Ansage folgte jedesmal: »Bahn liegt unverändert in Richtung der Poolman.«
    Katman grübelte. Weshalb ließen sie den RE sieben unbehelligt? Zumindest im Moment. Weil sie kein Risiko eingehen wollten? Denn die Poolman war gewarnt, war auf militärische Aktionen vorbereitet. Sie würde schwieriger zu vernichten sein als die Serdjuk, deren Verantwortungsträger mehr von ihren Wünschen als von den Realitäten ausgegangen waren.
    Später streiften sie das Umfeld des Serdjuk-Untergangsortes. Hier müßten sie auf die Kapseln der Überlebenssysteme stoßen – falls welche von der Serdjuk freigekommen waren.
    Obwohl sie Schleifen einlegten, blieben die Monitore der Sensoren tot. Nur die aktivierten Metalldämpfe zogen weit im Raum dahin.
    Nach Stunden gaben sie es auf. Bernard richtete die Sensoren wieder auf die Poolman und die Yogaflotte.
»Commander!«
Katman reagierte unwillig. Bis er die Zahlen sah. »Verdammt!« Er winke Sredny heran. »Prüfen, mit dem Computer.«
Der Rechner bestätigte die Daten.
»Dann holen sie die Poolman noch vor dem Hyperraum ein.«
Also war auch die Poolman verloren. Die Erde würde nie erfahren, was hier geschah. Niemand würde kommen, um sie von Yoga Neun abzuholen. Ihr Unternehmen war sinnlos geworden.
»Es gibt noch eine Möglichkeit«, Katman sagte es leise, sah erst Bernard, dann Sredny an. »Sie haben einen Fehler gemacht, als sie uns unbeachtet ließen. Wir sind ihnen offensichtlich zu unbedeutend. Aber das kann sich ändern. Wir können es ändern.«
Sie blickten ihn an. Skeptisch, aber doch mit einem Schimmer Hoffnung oder besser: Erwartung.
»Wir gehen nicht nach Yoga Neun, sondern auf den Satelliten von Yoga Zehn.«
»Wollen wir uns gefangen geben?« fragte Bernard.
Sredny begann zu grinsen. Grimmig. »Wir legen ihre

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