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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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würde. Aber der Kommandant schwieg.
»Ich bitte um ein Ein-Minuten-Gespräch mit Sibyll Kelton.«
Dutchs Okay kam sofort, es klang erleichtert.
»Sibyll Kelton am Gerät.« Ihre Stimme wirkte froh, erregt. »Salek, wir werden uns wiedersehen.«
»Hör zu. Wir haben wenig Zeit. Ich bitte dich, ich flehe dich an, geh in das Überlebenssystem.«
»Salek…« Ihre Stimme wurde leiser, als ob sie sich mit hoher Geschwindigkeit entfernte, bis sie fast geisterhaft tönte.
»Bitte geh in das System!« brüllte er hilflos.
»Die Außensensoren melden Energieentladungen mit Reststrahlung…«
Es folgten vier Koordinaten. Kerpers Stimme klang seltsam zittrig im Übertragungslautsprecher.
»Bitte genauer, was da los ist! Auf diese Entfernung muß doch ein klares Computerbild möglich sein«, rief Dutch ärgerlich.
»Leider nicht. Die Sensoren arbeiten nur mit zwanzig Prozent ihrer Leistung, als ob sie blockiert werden.«
»Zum Teufel, ich will es genau wissen, das ist doch der Raum, in dem unsere Erkunder operieren.«
»Commander, zwei Yogaobjekte beschleunigen und gehen über die Hunderttausend-Kilometer-Linie…«
»Commander Dutch!« Katman mischte sich abermals ein. »Befehlen Sie die Besatzung in die Überlebenssysteme!«
Aber Dutch reagierte anders. »Chief, Alarmstart Richtung Poolman. Sofort!«
»Zu Befehl.«
»Furaschowa, Panzergleiter einsatzbereit. Erste Welle aktivieren und in Marsch setzen, Richtung Yogaschiffe.«
Katman musterte seine Gefährten. Bernard war bleich geworden, Sredny blickte mit schreckgeweiteten Augen auf die Instrumente.
»Jetzt nicht durchdrehen«, sagte Katman, »was auch kommt.«
»Die Aggregate fahren Vollschub, Commander…«
»Und wo bleibt die Beschleunigung?«
»Die Serdjuk bewegt sich kaum, trotz voller Antriebsleistung.«
»Das heißt…?« Es war wie ein Hauch.
»Sie halten uns fest.«
Katman setzte zum Reden an – aber er biß sich auf die Zunge, hob nur resignierend die Hand.
Sredny regulierte verstört an seinem Terminal.
Bernard mühte sich um die Richtantennen und Abstrahler. Zeitweilig war außer lautem Prasseln und schrillen Pfeiftönen nichts zu hören.
»Die Yogas gehen mit ihrer Elektronik dazwischen.«
Dann drangen wieder Übertragungsteile durch.
»Erste Welle Panzergleiter ist in Position… Sie bauen eine Isolationsbarriere.«
»Schiff beschleunigt wieder. Erste Stufe… zweite Stufe…«
»Na endlich.«
Wieder Prasseln und Pfeifen.
»Weshalb drosseln Sie, Chief?«
»Antrieb läuft auf Vollschub. Wir werden schon wieder durch ein Schwerefeld gestoppt.«
Dumpfe Explosionsgeräusche, unmenschlich klingende Schreie und wieder das Prasseln.
Larissas Stimme: »Panzergleiter eliminiert. Strahlenschlag hat die Serdjuk getroffen. Kommandant ausgefallen. Ich übernehme.«
Das war der Anfang vom Ende. Katman klammerte sich ans Steuerpult. Ob Sibyll ins System gegangen ist? Was mochte jetzt an Bord der Serdjuk vorgehen? Hatte es noch einen Sinn, sich an Larissa zu wenden? Er biß sich auf die Unterlippe. Es war zu spät.
»Können wir nichts tun?« Sredny fragte es schüchtern.
»Nein.« Katmans Gedanken überschlugen sich. Ob sie ins ÜSystem gegangen ist? Und: Nicht mal für uns selber können wir etwas tun, im Gleiter gibt es kein stabiles Rettungssystem. Sie werden erst die Serdjuk vernichten, danach uns erledigen und dann Jagd auf die Poolman machen.
»… die letzten Panzergleiter gehen auf Angriffskurs.« Das war Larissa. Ruhig und entschlossen, wie immer.
»Verdammt, sie haben sich auf die Dinger eingestellt.« Kerper heulte fast. Dann meldete er leise: »Panzergleiter vernichtet.«
»Welche Wirkung bei den anderen?«
»Nichts erkennbar.«
»Unser Energieschild ist zu schwach.« Der Chief meldete sich. »Sie durchlöchern ihn und zerschmelzen unsere Aggregate.«
Es prasselte und knallte in den Abstrahlern, zischte und pfiff. Bernard senkte den Geräuschpegel.
Dann Larissa ganz leise: »Die wollen keinen Kontakt. Die wollten nie mit uns Verbindung aufnehmen.« Ihre Stimme wurde schrill, verzweifelt: »Sie wollen unseren Tod. Wir sind wehrlos… Katman, die Erde…« Sie schluchzte auf, stöhnte: »Oh, mein Gott.«
Ein Bersten und Krachen, dann schwiegen die Sendeanlagen der Serdjuk.
Auf den Männern in der Zentrale der Poolmail lastete entsetztes Schweigen.
Larissa Furaschowas »Oh, mein Gott« hing noch im Raum. Sie würden es wohl ihr Leben lang hören.
Gladyschew durchbrach die Erstarrung. »RE sieben, bitte melden.«
»Hier RE sieben.«
Er winkte Salbeg heran, den ersten

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