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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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Schutzausrüstung, doppelter Kampfsatz.«
    Bernard holte die befohlenen Gerätschaften aus den Servomaten.
»Soll ich mit hinaus?« fragte Sredny und musterte die prallen Tragetaschen und Geräte.
»Wir gehen gemeinsam in den Gebäudekomplex«, entschied Katman, »alle drei.«
Sredny zog die Mundwinkel nach unten. Diesmal wäre er lieber im Gleiter geblieben. Bei dem Schwerefeld im Gebäude würde das eine schöne Schlepperei werden.
Jeder mußte seine eigene Fusionsanlage tragen und zwei Geostrahler, einen großkalibrigen und einen kleineren. Dazu noch die Umhängetaschen.
Damit konnten sie wochen-, ja monatelang außerhalb des Gleiters existieren, auch so gut wie unbegrenzt ihre Strahler einsetzen und die Atemluft regenerieren.
Nur schleppen mußten sie. Er war der zierlichste und kleinste, ihm würden die Lasten besonders schwer anhängen.
Katman setzte sich in Bewegung. »Wir gehen bis zur Informationskabine. Ich werde versuchen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.«
Sredny gefiel der Vorschlag nicht, sagen konnte er jedoch nichts, denn Katman war schon draußen.
Obwohl sie den Weg kannten, kamen sie nur langsam vorwärts. Nicht nur der schweren Lasten wegen, sondern auch weil Katman diesmal nur mit Absicherung vorrücken ließ.
»Weshalb gehst du nicht weiter?« rief Katman, der mit Bernard am Gangende zurückgeblieben war.
»Das Schott klemmt.« Sredny mühte sich, ließ die Sensoren seines Handrechners über die Rahmen und die Flächen huschen.
»Geht nicht auf.« Er setzte sich auf sein Fusionsgerät.
Katman kam zu ihm, stellte seine Traglasten ab. »Ist der Mechanismus beschädigt?«
»Sie haben den Eingang blockiert.«
»Also sind sie inzwischen hier gewesen.«
»Oder wir haben versehentlich eine Sperre aktiviert.« »Aufschmelzen?« Katman deutete auf den kleinen Strahler.
»Die Türen schafft der nie. Auch der große nicht. Eher heizen wir das ganze Gebäude auf.«
»Also mit einer Kernladung sprengen.«
»Schön wär’s – leider habe ich meine zu Hause unterm Bett liegen lassen.« Sredny grinste. Im offenen Helmvisier glänzte sein Gesicht schweißnaß.
Katman öffnete eine Tasche seines Raumanzuges und bot auf der Handfläche drei runde, metallisch glänzende Scheiben und drei mattgraue Plaststreifen dar.
Neugierig musterte Sredny die sechs Sächelchen. »Und?«
»Unsere Fusionsgeräte sind umkehrbar, mit Hilfe dieser Mikros. Die runden in die Geräte und die Streifchen in die kleinen Strahler, beide koppeln. Die Geostrahler wirken dann als Zünder.«
Sredny stand auf, pfiff durch die Zähne. »Welche Stärke?«
»Zehntausend Kilotonnen. Jede.«
»Dann schleppen wir ja H-Bomben mit uns herum?« Seine Stimme schwankte zwischen Skepsis und Anerkennung. »Woher?«
»Ein Geschenk Harpers. Sie wurden im Auftrag der Sicherheitsbehörde entwickelt und gebaut. Für den Notfall. Nur die Kommandanten der Raumerkunder und Pierre Dutch wurden eingewiesen.«
»Ein Danaergeschenk. Wer abdrückt, der geht als erster zugrunde.«
»Nicht unbedingt.« Katman steckte ein daumennagelgroßes Plättchen auf seinen Strahler. »Eine Zeitzündung. Sie gibt bis zu vierundzwanzig Stunden Spielraum.«
Sie berieten zu dritt, auf ihren Geräten sitzend.
Sollten sie die Tür sprengen? Dann ginge die Kontaktkabine mit zum Teufel.
»Mit den drei Detonationselementen können wir den gesamten Satelliten ausschalten, vielleicht völlig verdampfen.«
Sredny begriff sofort. »Wenn das hier unter uns Fusionsanlagen sind, gehen die mit hoch.«
Bernard fragte: »Reichen uns die vierundzwanzig Stunden, um mit dem Gleiter weit genug wegzukommen?«
»Ich hoffe es«, erwiderte Katman. »Gerät aufnehmen ; wir gehen zum Gleiter zurück.«
    »… verfügt der Oberste Rat den Abbruch der Yogaexpedition und… die sofortige Rückkehr zur Erde, um weitere Verluste zu vermeiden und eventuellen… die zu tragischen Ereignissen führen könnten, auszuweichen.
    Gezeichnet Grubkow,… des Obersten Rates.«
»Ein Witz, aber ein schlechter«, stellte Salbeg fest. Gladyschew schüttelte mißbilligend sein Haupt. Es blieb Salbeg unklar, ob seine Bemerkung oder der Spruch der Erde oder beides das Mißfallen des Kommandanten erregt hatte.
    »Zur Weiterleitung an Pierre Dutch, Kommandant der Expedition.«
»Wenn die wüßten…« Salbeg schaute immer noch grimmig drein. Dabei konnte niemand etwas dafür. Der Raum beanspruchte eben seine Zeit. Auch für die Nachrichtenübermittlung.
Auf der Erde wußte keiner von den Ereignissen im Yogasystem, wozu und wem gegenüber

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