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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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An­druck­kräf­te wa­ren un­schätz­bar! Die ver­blüf­fend schnel­len Ma­nö­ver der ve­nu­si­schen Flug­schei­ben konn­ten nun mit­ge­flo­gen wer­den.
    Ich be­fand mich auf dem We­ge zum Kon­fe­renz­raum 14. Wei­sungs­ge­mäß trug ich die blauschwar­ze Uni­form der GWA. Auf dem Brust­teil war das Sym­bol der GWA-Schat­ten ein­ge­stickt. Kopf und Ge­sicht steck­ten un­ter der üb­li­chen Dienst­mas­ke. Es war ei­ne neue Bio­plast­aus­füh­rung mit at­mungs­ak­ti­ver In­nen­schicht. Ich war zu ei­nem ak­ti­ven Spe­zi­al­agen­ten »oh­ne Ge­sicht« ge­wor­den.
    Mir war nicht wohl in mei­ner Haut, als die be­waff­ne­ten Pos­ten vor den schall­dich­ten Schie­be­tü­ren sa­lu­tier­ten. Der Wa­ch­of­fi­zier ließ die Flü­gel in die Wän­de zu­rück­glei­ten.
    In dem klei­nen Kon­fe­renz­raum war­te­ten drei Män­ner. Ei­ner war Ma­jor Ri­chard Egan vom Bun­des­kri­mi­nal­amt. Die bei­den an­de­ren Her­ren kann­te ich nicht. Sie tru­gen Zi­vil­klei­dung. Egan war in Uni­form. Er stell­te vor:
    »Oberst­leut­nant HC-9, Gent­le­men, Chef der GWA-Raum­pa­trouil­le und Son­der­be­voll­mäch­tig­ter der Ab­wehr.«
    Ich neig­te grü­ßend den Kopf. Die bei­den Her­ren schie­nen un­an­ge­nehm be­rührt zu sein. Der klei­ne­re, wohl­be­leib­te Mann blick­te sich im­mer wie­der un­si­cher um. Die At­mo­sphä­re in den Tie­fen des Zen­trums war tat­säch­lich er­drückend. Die Um­ge­bung war nicht da­zu ge­eig­net, ei­ne ge­lo­cker­te Stim­mung auf­kom­men zu las­sen.
    Der grö­ße­re, schlan­ke Herr ver­such­te ein Lä­cheln. Egan wies auf ihn.
    »Bun­des­ge­richts­di­rek­tor Dr. Mo­ritz«, er­klär­te er. »So­eben aus Genf an­ge­kom­men. Ge­ne­ral­staats­an­walt Dr. Man­sur, eben­falls vom In­ter­na­tio­na­len Bun­des­ge­richts­hof.«
    Das war der klei­ne­re Mann. Wir schüt­tel­ten uns die Hän­de und tausch­ten ei­ni­ge Höf­lich­keits­phra­sen aus. Dann nah­men wir an dem lan­gen Tisch Platz. Ich saß zwi­schen dem Be­rufs­rich­ter und dem Ver­tre­ter der An­kla­ge.
    Ma­jor Egan hat­te am Fußen­de des Ti­sches Platz ge­nom­men. Für ei­ni­ge Au­gen­bli­cke wur­de das Schwei­gen un­er­träg­lich.
    »Sind Sie ge­nau in­for­miert, mei­ne Her­ren?« er­kun­dig­te ich mich schließ­lich.
    Die Ju­ris­ten be­jah­ten. Sie hat­ten ih­re Ak­ten stu­diert.
    »Dan­ke sehr. Ist es mit den be­ste­hen­den Ge­set­zen zu ver­ein­ba­ren, den Fall in der von uns ge­plan­ten Art ab­zu­wi­ckeln?«
    Wie­der er­hielt ich ei­ne Be­stä­ti­gung. Die Ter­ra­ni­sche Si­cher­heits­ver­fas­sung ent­hielt al­lein vier Pa­ra­gra­phen, die die Durch­füh­rung un­se­res Plans er­mög­lich­ten.
    Ich brei­te­te mei­ne Un­ter­la­gen auf dem Tisch aus und gab Richy einen Wink. Er er­hob sich so­fort und ging auf ei­ne Ne­ben­tür zu.
    »Dann wol­len wir se­hen, was sich ma­chen läßt«, wand­te ich mich an die Ver­tre­ter des Ge­set­zes.
    »Ge­hen Sie be­hut­sam vor, Sir«, mahn­te Dr. Mo­ritz. »Glau­ben Sie denn wirk­lich, mit sol­chen Ele­men­ten ex­pe­ri­men­tie­ren zu kön­nen? Ich se­he da ei­ni­ge Ge­fah­ren.«
    »Rich­tig«, be­stä­tig­te der Ge­ne­ral­staats­an­walt. »Ri­si­ko­voll, möch­te ich sa­gen.«
    »Lei­der wer­den wir ge­zwun­gen, grund­sätz­lich in die­ser Form zu han­deln. Ah, da kom­men sie.«
    Zwei be­waff­ne­te Sol­da­ten führ­ten die bei­den Män­ner her­ein, mit de­nen ich mich drei Ta­ge lang in­ten­siv be­schäf­tigt hat­te. Ich schau­te ih­nen prü­fend ent­ge­gen.
    »Fünf Schrit­te vor dem Tisch ste­hen­blei­ben«, ord­ne­te Egan scharf an. »Die Wa­chen hin­ter den Rich­ter­tisch: Durch­la­den und si­chern. Sie wis­sen, daß Sie sich or­dent­lich zu ver­hal­ten ha­ben«, füg­te er, an die bei­den mit Hand­schel­len ge­fes­sel­ten Män­ner ge­wen­det, hin­zu.
    Dr. Mo­ritz räus­per­te sich, als dicht hin­ter uns die Schlös­ser der Ma­schi­nen­pis­to­len knack­ten. Egan be­merk­te da­zu:
    »Die Wa­chen wür­den uns we­nig nüt­zen, mei­ne Her­ren, wenn sie eben­falls vor dem Tisch stün­den.«
    Ich un­ter­drück­te ein Lä­cheln. Der Aus­spruch war für Richy ty­pisch.
    Die Ge­fes­sel­ten

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