Raumpatrouille Nebelwelt
wurde.
Die chemische Hilfsturbine lief bereits. Der mit ihr gekoppelte Hochfrequenzgenerator erzeugte im Innern des noch stillstehenden Reaktors ein Fesselfeld, von dem die heiße Zone abgeschirmt wurde. Selbst das marsianische MA-Metall hielt solchen Beanspruchungen nicht mehr stand.
Den transparenten Helm meines Raumanzuges hatte ich nach hinten geklappt. Er lag auf der magnetischen Halterung oberhalb des Kompakt-Tornisters, der Sauerstoff- und Klimaanlage mitsamt der kleinen Strombank enthielt.
Hannibal setzte sich in den dicht neben mir stehenden Sessel des Navigators. Rechts hinter mir befand sich der Sitz des Radar- und Nachrichtenfunkers.
Eine schmale Klappbank bot notfalls noch drei Männern Platz, aber sie saßen nicht mehr bequem.
Galoni und Komming wurden von Manzos prankenartiger Hand förmlich in die Kabine geschoben. Ihre Gesichter waren unter den Masken nicht zu erkennen, aber ich ahnte, daß sie kalkweiß waren.
Manzo zwängte sich in den verstellbaren Sessel des Funkers. Unsere zweifelhaften »Mitarbeiter« wurden auf der Notsitzbank von den automatisch zuschnappenden Stahlplastbändern angeschnallt.
Hannibal ließ die Schleusenpforte zugleiten. Der große Bildschirm der Visiphonverbindung leuchtete auf. Captain Lobral wurde sichtbar.
»Fertig zum Manöver«, gab er über Funk durch. »Ist bei Ihnen alles klar, Sir?«
Ich winkte ab. Zusammen mit Hannibal war ich noch beschäftigt, die Kontrolliste durchzugehen.
»Hilfsturbine läuft, Kohlerfeld zeigt Grünwert«, sagte der Kleine getreu nach Vorschrift.
Ich schaltete die Betriebsanzeigen der Synchronautomatik durch. Die Reaktionsbrennkammer durfte nicht eher in Betrieb genommen werden, bis der mächtige Stromreaktor volle Leistung zeigte.
»Grünwert auf Sektoren eins bis achtzehn. Fertig zur Einspritzung.«
Ich nickte Hannibal zu. Ein Schalterdruck ließ den Fusionsmeiler anlaufen. Der in ihm entstehende Kernprozeß lieferte reine Wärmeenergie. Der einspringende Scheuning-Umformer verwandelte die thermischen Kräfte direkt in nutzbaren Arbeitsstrom, ohne den der TESCO-Jäger fluguntauglich war.
Ich ließ den Meiler auf Leerlaufschaltung stehen. Er konnte erst dann voll ausgefahren werden, wenn wir uns im freien Raum befanden.
Hinter uns klang Manzos laute Stimme auf. Grollend wies er die unruhig werdenden Gangster an, Ruhe zu bewahren. Ich wußte, daß ich mich auf unseren Sergeanten verlassen konnte. Er wurde auch ohne Waffe mit zwei normalgebauten Männern fertig.
»HC-9 an Kommandant, Jäger ist startklar«, sprach ich in das Mikrophon.
»Verstanden, Schleusenmanöver beginnt. Viel Glück, Sir.«
Ich hielt die Hand auf dem roten Stufenschalter der Fein-dosierungsautomatik. Neunzig Prozent der vom Stromreaktor erzeugten Energie wurde von den Kohlerschen Fesselfeldern der Reaktionsbrennkammer und der energetischen Plasmadüse verbraucht. Kein noch so kleines Materialteilchen durfte mit den sonnenheißen Gewalten einer gesteuerten und gleichgerichtet abgestrahlten Kernfusion in Berührung kommen. Diese Gewalten konnten nur noch von regelbaren Kraftfeldern gebändigt werden, wozu wiederum Strom erforderlich war.
Das neue Ultraplast-Triebwerk hatte es in sich. Die meisten Kinderkrankheiten waren zwar schon abgestellt worden, aber wirklich serienreif war das Aggregat noch nicht.
Im Schleusenraum des Kreuzers sank der Luftdruck rapide ab. Als über den noch geschlossenen Außenpforten die grüne Lampe aufleuchtete, wußte ich, daß der Zeitpunkt gekommen war.
Ich drehte den Kopf.
Hannibals Gesicht war eigentümlich
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