Raumpatrouille Nebelwelt
niemals wirklich mit aller Energie versucht hat, die Erde zu unterjochen. Dennoch sind Einflüge erfolgt; dennoch sind auf der Erde Verformungsmonstren aufgetaucht, die alles andere als lethargisch oder dumm waren.«
Ich lachte humorlos auf. Ich brauchte nur an die Schimpfeng-Nachahmung zu denken, um zu wissen, wie stark die Fremden sein konnten.
Schließlich raffte ich mich zu einer Antwort auf:
»Nun gut, Doc, nehmen wir das als gegeben an. Wir werden feststellen, was auf der Venus wirklich gespielt wird. Durch Ihre Aussagen ist das Problem noch dringender geworden. Funken Sie bitte einen eingehenden Bericht ans HQ-Washington.«
Eine Stunde später lagen bereits die Anweisungen aus dem Hauptquartier vor. General Reling hatte sehr schnell reagiert.
Ich wurde angewiesen, den Einsatz im besprochenen Sinne durchzuführen, jedoch zusätzlich zu versuchen, die Herkunft der Monstren zu ermitteln. Damit wurde alles noch schwieriger.
Manzo erklärte nochmals die geographische Lage der von ihm entdeckten Siedlung. Sie schien unter der Oberfläche angelegt zu sein, denn unsere hochempfindlichen Ortungsgeräte hatten keine Bauwerke feststellen können.
Auf einer von ständigen Orkanen umtosten Welt schien eine solche Bauweise jedoch selbstverständlich zu sein.
Ich legte die Landungszone fest, erteilte Captain Lobral die letzten Anweisungen und ließ dann die beiden Verbrecher vorführen.
Galoni und Komming trugen die Uniformen der GWA. Wir hatten nichts vergessen, nur waren die Waffentaschen leer. Die dazugehörenden Laserpistolen steckten in unseren Gürteln.
Galoni sträubte sich, als ihm die übliche Dienstmaske für aktive GWA-Schatten über den Kopf gestreift wurde. Aber die Tarnung war nicht zu umgehen. Wenn wir unten ankamen, mußten die beiden Männer zwei Einsatzagenten gleichen – und dazu gehörten nun einmal die Biofolien.
Hannibal blickte auf die Uhr. Wir schrieben den 4. April 2008,16:32 Uhr Standardzeit.
Manzo, Hannibal und ich fuhren mit dem Lift nach unten. In der großen Schleusenhalle des Marskreuzers stand der diskusförmige Fernkampfjäger auf seinen zerbrechlich wirkenden Landebeinen.
Die enge Mannschleuse auf dem Oberteil des gewölbten Scheibenrumpfes war geöffnet. Direkt dahinter lag die durchsichtige Panzerplasthülle der kleinen Pilotenkanzel, die eigentlich nur für drei Personen vorgesehen war.
Die TESCO-215-B war eine revolutionierende Konstruktion der Terra-Space-Ship-Corporation mit den Hauptwerken in Quemado, New Mexico.
Praktisch war die vierzehn Meter durchmessende Scheibe ein fliegendes Riesentriebwerk mit einer starr eingebauten Energiekanone nach dem Prinzip der marsianischen Thermalgeschütze. Spontan freigesetzte Kernenergie wurde mittels der Kohlerschen Fesselfelder eingeengt, gebündelt und gleichgerichtet abgestrahlt. Die Wirkung war noch größer als die einer Laserkanone, da im sogenannten Kanalkern der hochenergetischen Schußbahn höhere Temperaturen erzielt wurden. Vordringlich aber entwickelten die Marsgeschütze infolge der hohen Strahlungsdichte eine enorme Aufschlagswucht.
Das Laserprinzip war in dieser Beziehung unvorteilhafter, wenn auch weniger gefährlich. Es hatte lange gedauert, bis wir nach Coatlas Anleitungen solche Waffen herstellen konnten.
Vorsichtig kletterte ich auf dem Rumpf nach oben und schob mich in die Schleuse.
Das innere Schott stand auf. Dahinter begann sofort die Kanzel, unter der ein neuartiger Fusionsreaktor wartete, der nach der offiziellen Bezeichnung »Fusionsgerät TESCO – 0/23-4« genannt
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