Raumpatrouille Nebelwelt
und rannte auf das aufgleitende Schott zu.
Die Zellverformer verschwanden eilig im Hintergrund eines Gewächshauses, das an den Verhörraum anschloß.
Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr schwach und hilflos. Das Heulen der Alarmgeräte ließ meine Kräfte erwachen.
Ich gab Hannibal einen Wink. Da niemand auf uns achtete, konnte er mir rasch sagen:
»Alles okay. Die Monstren haben bestätigt, daß du unschuldig bist. Ich bin als Siuto anerkannt worden. Was ist oben los?«
Ich rannte bereits, als ich entgegnete:
»Eine kleine Bombe wird nahe dem Landeplatz fallen. Ich habe mit Kiny gesprochen. Hast du es gehört?«
»Nein, ich war zu beschäftigt.«
Wir stürmten durch die große Halle mit den phantastischen Pflanzen. Die Schleuse war geöffnet. Draußen empfing uns die frische Luft der Festung.
Nikolajew lief den gewölbten Gang hinunter.
Wir folgten ihm, ungeachtet der überall auftauchenden Uniformierten. Zusammen mit ihnen sprangen wir in die leuchtende Öffnung eines Antigravliftes. Das war jetzt die beste Gelegenheit, die geheimen Anlagen des Forts kennenzulernen.
Wir stießen uns ab. Mit dem Kopf voran glitten wir schwerelos nach unten, bis wir von einem Preßluft-Prallfeld sanft aufgefangen und von der wiederbeginnenden Schwerkraft auf die Füße gestellt wurden.
Wir passierten zwei mächtige Panzertore, hinter denen sich ein Saal öffnete.
Die zahlreichen Bildschirme, Kontrollgeräte und Schaltelemente bewiesen, daß wir uns in der Kommando- und Feuerleitzentrale des alten Deneber-Stützpunktes befanden. Wenigstens nahm ich nunmehr als sicher an, daß diese Anlagen von denebischen Invasoren erbaut waren.
Was ich aber noch sicher zu wissen glaubte, war die Tatsache, daß die von uns als gefährlich eingestuften Venusmonstren nur eine untergeordnete Rolle spielten. Dies deckte sich verblüffend genau mit den Angaben des Denebers Coatla, der von den Venusiern immer in verächtlichem Ton gesprochen und stets behauptet hatte, sie besäßen weder Initiative noch besondere Intelligenz.
Ich ahnte, daß wir einem äußerst wichtigen Geheimnis auf der Spur waren.
Schon vor unserem überstürzten Eintritt hatte ich ein dumpfes Poltern vernommen, das sich mittlerweile zu einem tiefen und gleichmäßigen Donnern gesteigert hatte.
»Kraftwerke«, flüsterte mir Hannibal zu. »Ich will mich mit Haut und Haaren verspeisen, wenn man jetzt nicht die berühmten Energie-Schutzschirme aufbaut.«
So war es auch! Der größte Bildschirm des Saales, ein rechteckiges Gebilde von mindestens zehn mal zwanzig Meter, leuchtete auf. Der Schirm wurde anscheinend von mehreren Weitwinkel-Oberflächenkameras belichtet, denn er zeigte einen Ausschnitt von fast hundertachtzig Grad.
Eine bläulich fluoreszierende Kuppel, ähnlich einer halbkugeligen Glocke, hatte sich über dem Gelände gebildet. Dieser für uns unbegreifliche Energieschirm überspannte ein Landgebiet im Halbmesser von wenigstens zwanzig Kilometer. Es war erstaunlich! Wie war so etwas zu schaffen?
Captain Toppers war auch anwesend. Er wollte mich mit vorgehaltener Energiewaffe zurückweisen, aber Nikolajew unterband das mit einer gebieterischen Handbewegung.
Andere Bildschirme leuchteten auf. Es war ein optisches Ortungsverfahren von höchster Vollendung. Der mit hoher Fahrt näherrasende Marskreuzer war deutlich zu erkennen, obwohl er sich in den höheren Luftschichten der Venus befand.
Nikolajew fluchte. Seine Hände begannen mit traumhafter Sicherheit Schalter niederzudrücken.
Wieder leuchteten Bildschirme auf. Diesmal wurden Geschützstellungen
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