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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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spä­ter drang ei­ne un­per­sön­lich wir­ken­de Stim­me aus ei­nem Laut­spre­cher. Ich be­merk­te erst jetzt, daß ei­ner der vier Zell­ver­for­mer ein klei­nes Ge­rät in ei­ner Kör­per­fal­te ver­bor­gen hielt. Es schi­en sich um einen kom­pli­zier­ten Über­set­zer zu han­deln, von dem über­di­men­sio­na­le Psi-Schwin­gun­gen in ver­ständ­li­che Wor­te um­ge­wan­delt wur­den.
    »Die Er­klä­rung un­se­res Freun­des ist stich­hal­tig, vor­aus­ge­setzt, Ma­jor Dol­ve­ti ist wirk­lich in die­ser für mensch­li­che Ge­hir­ne ge­fähr­li­chen Form ver­hört wor­den.«
    Ni­ko­la­jews La­chen schi­en zu ver­ei­sen. Ein dro­hen­der Blick traf Han­ni­bal, der klein und ver­krümmt ne­ben dem kräf­tig ge­bau­ten Of­fi­zier stand.
    »Schön, zur Kennt­nis ge­nom­men. Fan­gen Sie an! Ich will wis­sen, ob sein Be­wußt­seins­in­halt tat­säch­lich nicht er­faß­bar ist.«
    Er gab al­so doch die Be­feh­le, was mich er­neut ver­wirr­te. Wie­so ge­horch­ten die Ve­nu­sier ei­nem Men­schen? Rein lo­gisch be­trach­tet, muß­te es je­mand ge­ben, der Ni­ko­la­jew da­zu er­mäch­tigt hat­te. Wer aber …? Wer be­saß die Macht, so­wohl ihm als auch den Zell­ver­for­mern An­wei­sun­gen zu er­tei­len?
    Ich ahn­te, daß ich plötz­lich auf die rich­ti­ge Spur ge­kom­men war. Bei mei­nen Über­le­gun­gen hät­te ich bei­na­he das blitz­schnel­le »Zu­grei­fen« der vier Mons­tren ver­paßt.
    Erst in letz­ter Se­kun­de ver­stärk­te ich mei­nen Ab­wehr­block mit al­len Kräf­ten. Feu­ri­ge Fin­ger schie­nen sich in mein Ge­hirn zu gra­ben. Es zerr­te, poch­te und häm­mer­te in mei­nem Schä­del, als ver­such­ten un­sicht­ba­re Mi­kro­le­be­we­sen mit spit­zen Na­deln je­de ein­zel­ne Ner­ven­zel­le an­zu­boh­ren.
    Ich be­gann un­be­wußt zu stöh­nen. Mein Ge­sicht ver­zerr­te sich; der Schweiß rann mir noch stär­ker in die Au­gen.
    Nach we­ni­gen Au­gen­bli­cken hat­ten sie die Ober­hand ge­won­nen. Ich gab auf. Mei­ne schwa­chen Kräf­te konn­ten die­sen Ge­wal­ten kei­nen Ein­halt ge­bie­ten.
    Mit schwin­den­den Sin­nen und von fürch­ter­li­chen Kopf­schmer­zen ge­plagt, ließ ich mich zu­rück­sin­ken. Jetzt leis­te­te nur noch die al­te Ope­ra­ti­ons­wun­de Wi­der­stand, aber der war von an­de­rer Na­tur.
    Er war von rein geis­ti­gen Kräf­ten nicht be­ein­fluß­bar.
    Ich lausch­te auf die Wor­te, die plötz­lich in mir auf­klan­gen. Je­mand sag­te mir, ich sol­le ganz ru­hig wer­den und mei­nen Denk­pro­zeß lo­ckern. Da dach­te ich an über­haupt nichts mehr, bis die zie­hen­den Schmer­zen auf ein­mal auf­hör­ten.
    Als ich wie­der die Au­gen öff­ne­te, wisch­te mir Ni­ko­la­jew per­sön­lich mit ei­nem Tuch über die Stirn. Zu mei­ner größ­ten Über­ra­schung schi­en er ver­le­gen oder gar ver­zwei­felt zu sein.
    »Es tut mir leid, Brü­der­chen«, sag­te er schwer at­mend. »Du hast die Wahr­heit ge­spro­chen. Glaubst du mir, daß ich selbst dei­ne Schmer­zen emp­fin­de? Bin­det ihn los, so­fort. Wie fühlst du dich, Brü­der­chen?«
    Ni­ko­la­jews Au­gen schim­mer­ten feucht. Sei­nen Hirn­im­pul­sen ent­nahm ich, daß er es ehr­lich mein­te.
    Welch ein Mensch! Was ging in sei­ner See­le vor? Ich er­in­ner­te mich an die Wor­te ei­nes rus­si­schen Kol­le­gen, der sich mit dem Fall »Was­si­lij Ni­ko­la­jew« ein­ge­hend be­schäf­tigt hat­te.
    Er hat­te ge­meint, der Ge­ne­ral un­ter­lä­ge frag­los ei­ner ge­wis­sen Be­wußt­seins­s­pal­tung. Man hat­te ihn wäh­rend sei­ner Dienst­zeit wei­nen se­hen, als er mit sei­nem Wa­gen ei­ne Kat­ze über­fuhr.
    We­ni­ge Stun­den spä­ter hat­te er la­chend ei­ner Mas­senexe­ku­ti­on bei­ge­wohnt.
    Der Ge­ne­ral woll­te mich zu ei­nem na­hen La­ger füh­ren, als der von mir er­war­te­te Alarm kam. Die Kol­le­gen und Bri­ga­de­ge­ne­ral Min­hoe hat­ten so prompt ge­ar­bei­tet, wie ich es von die­sen Män­nern ge­wohnt war.
    Lärmpfei­fen schrill­ten. Die Tö­ne wa­ren ner­ven­zer­mür­bend.
    Plötz­lich schi­en in der un­ter­ve­n­u­si­schen Fes­tung die Höl­le los zu sein. Ni­ko­la­jews Stim­mung wech­sel­te schlag­ar­tig. Er ließ mich los

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