Raumpatrouille Nebelwelt
Polizeieinsatzes weit hinausging.
Das, was wir tun mußten, war eine offizielle und kriegsmäßige Handlung, die von den führenden Vertretern der irdischen Nationen gebilligt werden mußte.
Wassilij Nikolajew lachte immer noch. Unsere H-Bombe hatte nicht stärker gewirkt als eine Feuerwerksrakete.
Die in entfernten Hallen stehenden Atommeiler dröhnten nach wie vor. Sie schienen die Stromversorgung des riesigen Energie-Glockenfeldes sicherzustellen.
Als sich Nikolajew aus seinem Drehsessel erhob, geschah etwas, womit ich nur instinktiv gerechnet hatte. Ich hatte nicht erwartet, daß es bereits jetzt geschehen könnte.
Ein tiefschwarz schimmernder, völlig separat in die Wand eingebauter Bildschirm an der Schmalseite des Kontrollzentrums leuchtete plötzlich auf. Außerdem ertönte ein dumpfes Summzeichen.
Die anwesenden Männer, etwa vierzig Personen, sprangen ruckartig von ihren Sitzen auf. Auch Nikolajew drehte sich rasch um, um anschließend eine stramme Haltung anzunehmen.
Alle Augen waren auf den geheimnisvollen Bildschirm gerichtet, auf dem jedoch kein Gesicht, sondern ein schnell rotierender Planet erschien.
Es war eine große Welt mit weiten Ozeanen, die sich da inmitten des tief dunklen Raumes um ihre Polachse drehte.
Eine metallische Stimme ohne jede Modulierung klang auf. Man verwendete das hier überall gesprochene Englisch.
»Anweisung an General Nikolajew: Die Festung ist ab sofort ununterbrochen abzusichern. Der Energieschirm muß ständig aufgebaut bleiben. Mit weiteren Atomangriffen durch die Flotte der Menschen ist zu rechnen. Nikolajew soll vor mir erscheinen.«
Kaum war das letzte Wort verhallt, da sagte der ehemalige Abwehrchef deutlich respektvoll:
»Jawohl, Großmächtiger, sofort!«
Ich mußte mich beherrschen, um bei dieser verrückten Titulierung nicht zu lachen.
Dann verging mir das Lachen, da mir plötzlich klar wurde, daß es sich bei dem Unbekannten höchstwahrscheinlich um den eigentlichen Beherrscher dieser Festung handelte. Er mußte es gewesen sein, der die Zellverformer unter das Kommando eines Menschen gestellt hatte. Demnach mußte er eine erhebliche Macht besitzen.
Mir schwindelte. Der Ausdruck »Großmächtiger« schien mir plötzlich gar nicht mehr so widersinnig.
Dazu fiel mir etwas ein, das mich tief erschreckte!
Wenn der Unbekannte das Närrische seines Titels überhaupt nicht erkannte, weil er aus einem fremden Volk mit andersartigen Moral- und Ehrbegriffen stammte: was war dann?
Das war ein Punkt, den ich bei der Beurteilung nicht übersehen durfte. Unvermittelt wurde auch ich sehr ernst, nur sah ich mit anderen Gefühlen auf den verblassenden Bildschirm als Wassilij Nikolajew und seine gewissenlosen Männer.
Als er sich wieder umdrehte, fragte ich bestürzt:
»Verzeihen Sie, Sir, ich meine Wassilij Iwanowitsch: Wer war das? Sie sehen mich verwirrt! Ich dachte, Sie wären hier der Kommandant.«
Er klopfte mir leutselig auf die Schulter.
»Beruhige dich, Brüderchen, du bist noch etwas durcheinander. ER ist hier der Chef. Ich bin allerdings sein ausführendes Organ.«
»Und diese … diese fürchterlichen Kreaturen, die mich verhörten; was stellen die vor?«
Er winkte mit der gleichen Nachlässigkeit ab, wie es vorher unser denebischer Freund Coatla getan hatte.
»Du hast den richtigen Ausdruck getroffen, Kreaturen! Sie sind Hilfskräfte, nicht mehr. Sie waren noch nie von Bedeutung, was man auf der Erde allerdings nicht weiß. Man ahnt dort überhaupt nicht, gegen wen man zu kämpfen hat. Wir haben hier ungefähr zehntausend Verformer dieser Art. Manchmal sind sie gut zu
Weitere Kostenlose Bücher