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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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seit ein junger Mann sie so intensiv angeschaut hatte – und damals, dachte Micaya belustigt, hatte der letzte Mann, der sie so anschaute, etwas gänzlich anderes von ihr gewollt. Na ja. Sie wollten ja immer irgend etwas, nicht wahr?
    »Fassa del Parma und Alpha bint Hezra-Fong sind auf
    demselben Transportschiff ins System Nyota gekommen«, fuhr Sev fort. »Ebenso Darnell Overton-Glaxely. Sie haben sich alle gegenseitig dabei geholfen, auf die schnellste und schmutzigste Weise reich zu werden, deren sie fähig waren. Es gab noch zwei weitere Passagiere auf diesem Transport – Blaize Armontillado-Perez y Medoc und Polyon de Gras-Waldheim.
    Fassa hat Blaize bereits belastet – das war der, der nach Angalia versetzt wurde. Verstehen Sie nicht? Sie halten einen Faden dieses Knäuels in der Hand, ich halte einen anderen.«
    »Und Sie meinen, daß wir das Knäuel zusammen entwirren könnten?«
    Sev gewährte ihr ein Grinsen, das angesichts seines
    gegenwärtigen Anliegens doch ziemlich fehl am Platz war.
    »Oder wir benutzen die Methode Alexanders und hauen den Gordischen Knoten durch. Diese Korruption sollte ein Ende finden«, sagte er. »Sagen Sie mir nicht, daß es ja nur ein kleiner Teil dessen sei, was schließlich jedermann tut. Das ist mir egal. Dies ist der Teil, den ich erkennen kann, gegen den ich etwas unternehmen kann. Ich muß diese Sache zu Ende führen!« Er brach ab und wirkte plötzlich etwas verlegen.
    »Und ich hatte gehofft«, fuhr er in einem etwas ruhigeren Ton fort, »ich hatte gehofft, daß Sie sich uns anschließen würden.
    Uns führen würden.«
    Der Flieger setzte mit einer perfekten Landung unmittelbar vor Nancias geöffneter Zutrittsbucht auf.
    »Kommen Sie mit mir?« fragte Sev.
    »Ich habe einen Transportflug nach Kailas gebucht. Zurück an meinen Schreibtisch.«
    »Das können Sie ändern«, meinte er und grinste sie an, wie er es mit einem Gleichaltrigen getan hätte. »Kommen Sie schon, Mic! Sie wollen doch gar nicht wirklich zurück zum
    Aktenschieben auf Kailas, oder?«
    Micaya rieb sich den Nacken. Sie fühlte sich um
    Generationen älter als dieser junge Mann: müde, beschmutzt von der Korruption im Sommerland und nicht sonderlich an irgend etwas anderem interessiert als an einem ausgiebigen Bad und einer Massage. »Verdammt«, sagte sie matt. »Sie sind auch nicht schlecht, was flammende Reden angeht, Bryley-Sorensen. Ich vermute, daß Sie glauben, ich könnte dafür sorgen, daß die Befehle Ihres GehirnSchiffs geändert werden, damit wir nach Angalia können, anstatt del Parma sofort und direkt zurück zur Zentrale zu befördern?«
    »Das macht doch wohl Sinn, oder?«
    »Sinn«, meinte Micaya, »war für Bürokratien noch nie ein besonders beeindruckendes Argument. Also gut. Sie haben gewonnen. Ich werde sehen, was ich tun kann, um die Zentrale sowohl Nancia als auch mich mit einem anderen Auftrag
    versehen zu lassen. Ich muß zugeben, daß auch ich gern das Ende dieses Falls miterleben möchte.« Trotz ihrer Mattigkeit spürte sie, wie sie unwillkürlich lächeln mußte. »Außerdem schuldet mir der Pilot Ihres Schiffs eine Revanche beim 3-D-Schach.«
    »Caleb?«
    »Forister«, berichtigte ihn Micaya. »Nancia hat doch einen Ersatzpiloten zugewiesen bekommen, wissen Sie noch?
    Forister Armontillado y Medoc. Wir hatten an dieser
    Sommerlandgeschichte zusammengearbeitet, bis die Zentrale ihn von dem Fall abberief, um Nancia zu den Zentralwelten zurückzubringen.« Sie blieb in der offenen Eingangsluke stehen. »Einen Augenblick. Wie, sagten Sie, hieß der andere Junge – der nach Angalia ging?«
    Sev hatte keine Zeit mehr zu antworten. Ein zweiter Flieger ging auf dem Landestreifen nieder, und ein Bote in der weißen Uniform der Sommerlandklinik kam auf sie zugeeilt.
    »Habe noch versucht, Sie in der Luft zu erreichen«, japste er.
    »Die Kommunikationseinheit Ihres Piloten muß defekt
    gewesen sein. Hopkirk hat ausgesagt!«
    »Hat er! Schon?«
    »Er schien es damit ziemlich eilig zu haben. Dr. Thalmark dachte, es würde mehr Schaden anrichten, ihn zurückzuhalten, als ihn sprechen zu lassen. Seine Aussage ist auf Datahedron gespeichert – und es gibt auch noch ein paar weitere ehrliche Männer auf Bahati, Herr Bryley; zwei von ihnen sind gerade unterwegs, um Overton-Glaxely zu verhaften. Da er
    wahrscheinlich zum Prozeß zur Zentrale verbracht werden wird, wäre es ihnen lieb, wenn ein Vertreter der Zentrale sie jetzt begleiten könnte, nur um sicherzugehen, daß alles

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