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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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er schon vor einem Jahr angelegt, aber da waren sie nicht bepflanzt. Ich dachte, es hätte irgend etwas mit der Mine zu tun.«
    Nancia lenkte die Signale für Fassas Monitor um, damit er den Mineneingang zeigte. Blauuniformierte Gestalten
    bewegten sich in den Schacht und kamen hervor, schoben Waggons auf Schienen, die sich um den Berghang wanden.
    Eine Vergrößerung der Aufnahme zeigte, daß es sich bei den Gestalten um Eingeborene von Angalia handelte, ordentlich in blaue Shorts und Hemden gekleidet, die mit der Präzision eines Balletts zusammenarbeiteten. Ein Eingeborener hievte einen Sack vom Mineneingang hoch und warf ihn über seinen Kopf; ein weiterer begab sich gerade noch rechtzeitig in Position, um ihn aufzufangen; als er sich umgedreht hatte, hatte ein dritter Eingeborener bereits seinen Waggon auf dem Schienensystem herangeschoben, um die Last aufzunehmen.
    »Erstaunlich«, bemerkte Nancia. »Ich dachte, die Angalier ließen sich nicht ausbilden.«
    »Blaize«, meinte Forister mit hohlem Klang, »ist jedenfalls ein emsiger kleiner Junge gewesen.«
    »Bisher sieht alles gar nicht so schlecht aus«, versetzte Nancia. »Fassa, haben Sie noch etwas wiedererkannt, oder haben es die anderen getan?«
    Sie ließ den Sensorblick über ein Panorama des Hochplateaus und des umgebenden Lands schweifen, bis Fassa plötzlich einen Ruf des Erkennens ausstieß. »O Gott, den Vulkan hat er stehenlassen!«
    Nancia fror das Bild ein und studierte es. Eine übel
    aussehende Blase aus braungrünem Schlamm waberte,
    zerplatzte und bildete sich wieder aus, wogte unentwegt inmitten der Hochgrasdecke, die den Rest des Beckens
    überzog.
    »Ich denke, dort etwas anzupflanzen, würde ihn auch kaum verbergen«, stimmte sie zu.
    »Sie verstehen mich nicht.« Fassa klang so, als sei sie den Tränen nahe. »So kontrolliert er sie – so bringt er sie dazu, etwas für sich zu tun. Wenn die Loosies ihm mißfallen, kocht er sie in diesem brodelnden Schlamm bei lebendigem Leib! Ich habe es letztes Mal mitangesehen – diese Schreie werde ich nie vergessen.«
    »Alpha? Darnell?« befragte Nancia die anderen beiden.
    »Das ist richtig«, teilte Darnell ihr mit. »Widerlich.«
    Alpha nickte stumm, die Bewegung war für Nancias
    Videosensoren kaum zu sehen.
    Jetzt hatte sie für Forister auch keine ermunternden Worte mehr.
    Micaya überredete Forister dazu, ihr Blaize für die erste Befragung zu überlassen. »Ich werde einen Kontaktknopf tragen«, versprach sie ihm. »Dann können Sie und Nancia alles, was vorgeht, mitansehen und belauschen.«
    »Es ist meine Pflicht…« fing Forister an.
    »Meine auch«, unterbrach ihn Micaya. »Der junge Mann
    dürfte eher gestehen, wenn er nicht glaubt, daß er seine Familienbeziehungen spielen lassen kann.«
    »Das kann er nicht«, entgegnete Forister grimmig. »Ich bin nicht hier, um zu seinen Gunsten einzugreifen.«
    »Ja, aber das weiß er nicht«, versetzte Micaya.
    Nancia behielt sämtliche externen Sensoren auf Micaya
    gerichtet, als die Generalin auf einem Weg aus abgerundetem Vulkangestein zur Tür der Permalegierunghütte schritt. Zu beiden Seiten des Wegs blühten Gräser und flammende
    tropische Blumen, ragten mit ihren Samenkapseln und Blüten hoch über Micayas kurzgeschorenes, silbernes Haar. Nancia erkannte die Arten der Alten Erde, die sich mit denebianischen Sternenblumen und den singenden Gräsern von Fomalhaut II abwechselten, ein jubilierendes Flammen von rosa und
    orangefarbenen und purpurnen Blumen.
    Micaya betrat die Hütte, und Nancias Sichtfeld grenzte sich auf den von dem Kontaktknopf abgedeckten Halbkreis ein. In der schattigen Hütte, in der Papier und Maschinenteile hoch aufgestapelt lagen, glühte Blaizes roter Kopf wie ein Scheit vor dem Computerschirm, der seine Aufmerksamkeit gefesselt hielt.
    »Blaize Armontillado-Perez y Medoc«, sagte Micaya
    förmlich.
    »PHD-Lieferung? Ich hake es gleich ab. Muß nur noch diese eine Sache zu Ende führen…«
    Die Auflösung des Kontaktknopfs war nicht hoch genug, als daß Nancia die Worte auf dem Computermonitor hätte lesen können, doch erkannte sie den aus sieben Tönen bestehenden Antwortkode, der plötzlich zu hören war, nachdem Blaize mit der flachen Hand auf das Eingabebrett geschlagen hatte. Eine interplanetare Abstrahlung – nein, Untersubraum; er hatte gerade etwas gesendet, und zwar an… Nancia durchforstete ihre Dateien und identifizierte den Kode. An das Hauptbüro des Diplomatischen Diensts der Zentrale? Was

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