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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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stellte eine eindeutige
    Belastung des Kontoinhabers dar – sie war über dreißigmal so hoch wie alles, was er jemals hätte ansammeln können, selbst wenn er jeden Pfennig seines Gehalts gespart hätte.
    »Onkel Forister«, sagte Blaize am Boden, während er sich vorsichtig den schmerzenden Kiefer massierte, »du hast alles völlig falsch verstanden. Vertraue mir.«
    »Wie kommst du darauf, daß ich dir vertrauen sollte«,
    fauchte Forister, »bei all diesem Beweismaterial hier vor meinen Augen?«
    Blaize grinste ihn von unten her an. Seine Lippe blutete und ein Schneidezahn wackelte bedrohlich. »Du wärst überrascht.«
    »Falls Sie an eine kleine Schmiergeldzahlung aus Ihren verbrecherischen Gewinnen gedacht haben sollten«, teilte Micaya ihm mit, »so überlegen Sie es sich lieber noch einmal.«
    Sie senkte den Kopf und sprach direkt in den Kontaktknopf hinein, während Nancia sich beeilte, die Verstärkung
    herunterzudrehen. Normalschalen begriffen nie, daß sie einen Induktionsknopf nicht anzubrüllen brauchten. Der
    Lautsprecher mochte zwar blechern klingen, aber die
    Inputschaltungen waren ebenso leistungsfähig wie alle
    Bordsensoren eines GehirnSchiffs. »Nancia, bitte schalten Sie sich mit meinem persönlichen Zugangskode ins Netz ein. Das wäre Q-B76, JBJ, 450, MIC. Mit diesem Kode sind Sie
    berechtigt, sämtliche Guthaben unter dem persönlichen Kode von, lassen Sie mich mal sehen…« Sie blinzelte den oberen Teil des Papiers an, um eine Kodesequenz zu lesen, die Nancia mit den die Unschärfe durch Bewegung ausgleichenden
    Korrektoren vollkommen deutlich erkennen konnte. »Ach, egal, ich schätze, Sie können es schon lesen«, erinnerte sich Micaya kurz darauf.
    »Korrekt«, schickte Nancia ihr Stimmsignal durch die
    Kontaktverbindung.
    »Tun sie das nicht!« Blaize kam auf die Beine, er schwankte leicht. »Sie verstehen nicht…«
    Forister bewegte sich mit einer Schnelligkeit zur Seite, wie sie Nancia noch nie an ihm gesehen hatte: eine verwischte Bewegung, die ihn zwischen Blaize und Micaya mit ihrer Kopie des Bankauszugs brachte. »Ich habe erfahren, daß du nichtintelligente, leidensfähige Lebewesen zur persönlichen Bereicherung ausgebeutet hast«, sagte er. »Deine Erklärungen kannst du vor den Behörden abgeben. Nancia, ich möchte, daß du jetzt eine offizielle Aufzeichnung der Anklage anfertigst, nur für den Fall, daß hier irgend etwas schiefgehen sollte.«
    »Schon erledigt«, erwiderte Nancia.
    Blaize schüttelte den Kopf und schnitt dabei eine Grimasse.
    »Nein. Onkel Forister, du hast die Geschichte wirklich völlig falsch aufgezogen. Und es gibt auch keinerlei Möglichkeit, mich wegen Ausbeutung nichtintelligenter, leidensfähiger Lebewesen zu packen. Im Gegenteil. Die Loosies haben einen Anspruch auf den Status intelligenter Lebewesen, und das kann ich auch beweisen – und niemand kann mich jetzt mehr aufhalten. Ich habe soeben die letzte Dokumentation an CenDip abgestrahlt. Selbst wenn du mich jetzt zum Schweigen bringen solltest, wird es eine unabhängige CenDip-Untersuchung geben.«
    »Dich zum Schweigen bringen?« Forister blickte Micaya an.
    Seine grauen Augenbrauen schossen in die Höhe. »Darum geht es überhaupt nicht. Wir haben nichts mit Vertuschungen zu tun. Du wirst Gelegenheit erhalten, vor Gericht alles zu sagen, was du sagen willst. Und das werde ich auch, Gott steh mir bei«, murmelte er so leise, daß nur Nancias Kontaktknopf die Worte auffing. »Das werde ich auch.«
    »Wenn ihr Leute mir doch nur einmal zuhören würdet«, sagte Blaize empört, »dann wäre überhaupt kein Prozeß nötig. Habt ihr denn nicht gehört, was ich gerade gesagt habe, daß die Loosies nämlich intelligent sind?«
    Micaya schüttelte den Kopf. »Sie sind wohl schon zu lange hier, wenn Sie anfangen sollten, sich dieser Illusion
    hinzugeben. Blicken Sie doch den Tatsachen ins Auge. Auf dem Weg hierher habe ich die Gutachten aus dem Netz
    abgerufen. Die einheimische Art zeigt keinerlei Anzeichen von Intelligenz – keine Sprache, keine Kleidung, kein Ackerbau, keine politische Organisation.«
    »Die haben schon immer eine Sprache gehabt«, widersprach Blaize. »Und jetzt haben sie Kleidung und Ackerbau. Und was die politische Organisation betrifft, so denken Sie doch mal einen Augenblick an den PHD und fragen Sie sich selbst, ob das wirklich ein Beweis für Intelligenz ist.«
    Micaya mußte einfach lachen. »Da haben Sie nicht unrecht.
    Aber wir sind nicht hierhergekommen, um mit Ihnen

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